Die besten Spiele der Saison: Platz 3
392 Spiele – der DFB-Pokal mit Drittliga-Beteiligung und die Relegation zur 2. Bundesliga eingerechnet – liegen hinter uns. Zugegeben: Nicht jedes davon war ein Hingucker. Die 20, die es in unsere Liste der besten Spiele der Saison geschafft haben, aber definitiv! Heute: Platz 3.
1:1 nach sechs Minuten
Neun Wochen vor dem 5:3 zwischen RWE und dem heimischen VfB – unser Platz 5 – trug sich bereits ein ganz ähnliches Spiel zu. Dieses Mal waren 8.200 Zuschauer vor Ort, und es ging um eine ganze Ecke mehr Prestige, schließlich darf sich die Paarung zwischen Oldenburg und dem VfL Osnabrück immerhin ein Niedersachsenderby nennen. Klar mischt da mit Meppen noch ein gemeinsamer Rivale mit und aus lila-weißer Sicht ist das Derby mit Münster noch ein anderes Kaliber, aber die sportliche Vormachtstellung gegenüber dem Emporkömmling aus dem Norden soll dann doch untermauert werden.
Dass dieses Vorhaben spektakulär misslingen würde, wissen wir heute alle. Doch dennoch blicken wir gerne zurück auf jenen 7. Spieltag, der aus Sicht der Gäste ganz im Zeichen eines Trainerdebüts stand: Tobias Schweinsteiger war just zuvor aus Nürnberg verpflichtet worden und hatte den zu Arminia Bielefeld abgewanderten Daniel Scherning ersetzt. Seine Hoffnung auf einen guten Start währte keine drei Minuten, dann kombinierte sich Oldenburg über Brand und Wegner hoch durch die VfL-Abwehr, dass Torhüter Kühn der nicht gänzlich unhaltbare Ball noch durchrutschte, passte zur frühen Fehlerkette. 1:0 für Oldenburg. Aber das hatte nur drei Minuten Bestand, dann holte Niemann clever einen Strafstoß auf der Gegenseite heraus, Simakala traf mit Glück, denn Mielitz hatte die Ecke. 1:1, es waren noch keine sechs Minuten gespielt.
Spektakel nach der Pause
Die Startphase war wild, es ging hin und her. In der 17. Minute ärgerte sich der VfL: Heiders Flugkopfball war spektakulär und erfolgreich, doch in einer komplexen Szene nahm der Linienrichter die Fahne hoch – zu Unrecht, denn im Gegensatz zu zwei Mitspielern stand Heider nicht im Abseits. Was soll es, zwei Minuten später schepperte es nach starker Kombination erneut: Routinier Tesche erzielte sein erstes Drittliga-Tor. Und dann beruhigte sich das Spiel erstmal, auf Spektakel deutete bis zum Pausenpfiff nicht mehr viel hin.
Dafür ging es danach hoch her: Simakala brauchte nach Wiederanpfiff nur eine halbe Minute, um einen Fehlpass von VfB-Torwart Mielitz zu bestrafen (46.). Osnabrück auf der Siegerstraße? Nicht wirklich: Brand verkürzte postwendend, auch weil er den Ball von Haas auf den Fuß serviert bekam (49.). Neun Minuten später köpfte Deichmann eine Brand-Ecke vor dem sich verschätzenden Kühn – es ist nun wirklich kein Tag der Torhüter – zum 3:3-Ausgleich ein. Die 1.500 Gästefans ahnten nun Böses, und genauso kam es tatsächlich: Erst per Hacke, dann durch die Schnittstelle, dann eiskalt verwandelt von Kapitän Wegner zum 4:3 in der 72. Minute. Danach passierte ähnlich wie in der ersten Halbzeit nichts mehr. Oldenburg jubelte und überholte den VfL in der Tabelle. Und dennoch: In der kommenden Saison sind beide Klubs gleich zwei Ligen voneinander entfernt.
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