Hyballa trotz Pleite in Meppen: "Sind ja nicht die Voll-Loser"

Knapp eine Stunde wehrte sich Türkgücü München in Unterzahl gegen eine drohende Niederlage, doch dann schlug der SV Meppen in den Schlussminuten doch noch zu. Cheftrainer Peter Hyballa kritisierte nach Abpfiff die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, hob aber auch den Kampfgeist seiner Mannschaft hervor.

"Dann einfach zu schlecht"

"Wir sind ja jetzt nicht die Voll-Loser", markierte der Münchner Coach am Mikrofon von "MagentaSport" seinen Standpunkt zur 0:1-Niederlage in Meppen mit aller Deutlichkeit, obwohl die Pleite bereits die dritte im fünften Spiel unter seiner Regie war. "Wir gehen nicht mit einem brutal schlechten Gefühl nach Hause. Bei zehn gegen elf konnten wir gut bestehen. Wir haben es offen gehalten mit einem Mann weniger", so Hyballa voller Überzeugung – und das zurecht. Denn bis zur 88. Spielminute hielt Türkgücü alle Karten noch selbst in der Hand, hatte auch Chancen.

In der Pressekonferenz ging Hyballa anschließend noch mehr ins Detail. "Über die gesamte Spieldauer haben wir Schwierigkeiten mit dem Toreschießen", blickte der 45-Jährige zurück. Vier Tore in fünf Liga-Spielen erlebte der Türkgücü-Coach, auf der anderen Seite steht die doppelte Anzahl an Gegentreffern. Gerade in Meppen hätten die Münchner das Blatt wenden können. "Wir haben drei, vier echt geile Kontersituationen kreiert", lobte Hyballa, um daraufhin wieder in die Kritik zu gehen: "Das ist dann einfach zu schlecht. In den Kontermöglichkeiten stehst du nicht in Unterzahl, da musst du ein Tor machen."

Vollaths Ärger bei Doppel-Jubiläum

Dennoch habe sein Team "bravourös gekämpft", wie Hyballa anschließend verdeutlichte. Ohnehin fand der 45-Jährige, dass die Münchner bis zum Platzverweis von Paterson Chato (37.) das bessere und gefährlichere Team waren. Allerdings gab es an der gelb-roten-Karte keine Zweifel, wie der Cheftrainer später einräumte: "Wenn er zu spät kommt, dann kommt er zu spät." Insgesamt war Hyballa mit der Leistung und dem Einsatzwillen seiner Mannschaft zufrieden, monierte das fehlende Glück "im letzten Ball, im letzten Schuss".

Zwei Minuten fehlten letztlich zum Punktgewinn. Und auch zum gelungenen Jubiläum von Türkgücü-Torwart René Vollath. Beim entscheidenden Kopfball war der Keeper zwar noch dran, letztlich war der Ball im 200. Drittliga-Spiel des 31-Jährigen jedoch zu platziert. "Wir hatten wirklich, wirklich Riesendinger in Unterzahl", sah auch Vollath das fehlende Spielglück – und schwindende Kräfte in Unterzahl. "Wir schmeißen echt richtig krass alles rein. Wir verteidigen es gut, wir machen eigentlich ein gutes Spiel", ärgerte sich der Torwart dennoch. Zum Abschluss versprach Vollath, dass er das Torwarttrikot mit Erik Domaschke tauschen würde, denn auch der Meppener Keeper feierte dasselbe Jubiläum. Mit dem besseren Ausgang. Im Heimspiel gegen Viktoria Köln am Freitag müssen nun wieder drei Punkte her, um den Anschluss nach oben nicht verlieren. Fünf Punkte fehlen derzeit zu einem direkten Aufstiegsplatz.

   

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