"Ich finde es schade": HFC tritt nach viertem Remis auf der Stelle

Beim 2:2 am Freitagabend schaffte es der Hallesche FC trotz zweifacher Führung nicht, den Sieg gegen den MSV Duisburg einzutüten. Somit bleibt der HFC trotz größter Bemühungen noch immer vor der Abstiegszone kleben – und muss in den kommenden Spielen auf weitere Stützen verzichten. Dennoch gaben sich die Beteiligten weiterhin kämpferisch. 

Manko Chancenverwertung

Es sind die berühmten zwei Seiten der Medaille: Zwar ist der Hallesche FC auch im siebten Spiel unter Sreto Ristic ungeschlagen, doch hagelte es am Freitag das vierte Remis in Serie. Aus den sieben Spielen gab es somit zwei Siege und satte fünf Unentschieden, was in diesem Zeitraum einen Punkteschnitt von 1,57 Zählen ergibt, was deutlich über dem von Vorgänger André Meyer liegt (0,85), aber auch nicht dafür sorgt, dass sich die Hallenser endgültig freischwimmen können. Dabei musste Ristic nach dem Spiel bei "MagentaSport" durchaus feststellen, dass seine Mannschaft "sehr oft vor das Tor gekommen" sei. Viel zu selten sprang allerdings etwas raus, dabei reichten die Chancen vermutlich für vier oder gar fünf Treffer.

Mal war es Pech wie beim Pfostenkracher von Aaron Herzog (72.), mal wirkte es ungeschickt wie bei Sebastian Müller, der frei vor dem Kasten über den Ball trat (77.). "Ich habe das Gefühl, er trifft mich unten, und dann trete ich über den Ball", schilderte Müller, der kurz zuvor erfolgreicher war und die zwischenzeitliche 2:1-Führung erzielte. Dennoch war sein Fazit klar: "Den muss ich natürlich machen." Auch Ristic, der "ein bisschen geknickt und enttäuscht" war, ist sich der fehlenden Konsequenz seines Teams bewusst, wollte ihm aber auch keinen Vorwurf machen. "Wir sind kein Team, das einmal vors Tor kommt und dann auch das Tor macht – sonst würden wir ganz woanders stehen", merkte der Coach an. Versichern wollte er jedoch, dass das Team "daran arbeiten" werde.

"Wir haken das jetzt einfach ab"

So erfrischend und lebendig das Team auch wirkte, fehlte am Ende doch etwas, um sich endgültig zu befreien. Weiterhin steht für die Saalestädter ein bedrohlicher 15. Rang mit lediglich einem Zähler Anstand auf die Abstiegszone. "Ich finde es schade. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht", ärgerte sich Ristic. Dennoch sei an diesem Abend "nichts entschieden worden. Wir haben immer gesagt, dass wir bis zum Ende arbeiten werden". Positiv stimmte ihn, dass seine Mannen alles gaben, um "das große Ziel zu erreichen." Dies sei auch nicht allzu fern. "Wenn wir so weiterspielen mit der Überzeugung und dem Mut, dann sehe ich uns ganz gut unterwegs", versicherte der Deutsch-Serbe.

Ärgerlicher als das Ergebnis hingegen erschienen die sich anbahnenden und sicheren neuen Ausfälle. Während 1:0-Torschütze Andor Bolyki noch in der ersten Hälfte mit Verdacht auf Muskelfaserriss runter musste, folgte auf die fünfte Gelbe von Tunay Deniz eine rote Karte gegen Sören Reddemann (84.), welche durchaus diskutabel erschien. "Wenn das eine rote Karte ist, dann müssten wir eigentlich den Duisburgern öfter eine rote Karte geben", wunderte sich Ristic, dem Schiedsrichter "keinen guten Tag" attestierte. "Wir haben sehr viel nicht gepfiffen bekommen." Allzu lange grübeln wollte er dennoch nicht: "Wir haken das jetzt einfach ab, wir können sowieso nichts machen und verlieren so nur unnötig Energie." Im kommenden Abstiegsduell gegen Borussia Dortmund II müssen nun "eben die Jungs ran, die auf ihre Chance warten". Viel wichtiger erscheint sowieso, wie diese mit ihren Tormöglichkeiten umgehen werden.

 

   

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