"Darf einem nicht passieren": Unterberger sieht Rot nach Abpfiff

Beim 0:0 gegen den SV Sandhausen holte die SpVgg Unterhaching am Freitagabend einen Punkt, verlor aber Trainer Marc Unterberger für das kommende Spiel, nachdem der 35-Jährige zunächst seine vierte gelbe Karte und nach Abpfiff die rote Karte gesehen hatte.

Vierter Offizieller in Tisch gedrückt

Die Partie im uhlsport-Park war gerade abgepfiffen, als Unterberger auf Kenny Abieba, den Vierten Offiziellen, zuging und sich mit ihm kurz unterhielt. Dabei kam es auch zum obligatorischen Handshake, bei dem Abieba allerdings – wohl durch die Art und Weise des Handshakes – unabsichtlich in einen hinter ihm stehenden Tisch, der dabei leicht zur Seite kippte, gedrückt worden war. Anschließend ging der 26-Jährige zu Schiedsrichter Dr. Robert Kampka, der Unterberger daraufhin Rot zeigte. Bereits während der Partie hatte Hachings Coach in der 84. Minute die gelbe Karte für zu heftige Proteste aufgrund eines nicht gegebenen Treffers gesehen – es war seine vierte der laufenden Saison.

Im Interview mit "MagentaSport" zeigte sich 35-Jährige anschließend selbstkritisch: "Da muss ich mich an die eigene Nase fassen. Man kann nicht am Dienstag in Rostock den Schiedsrichter kritisieren (Unterberger hatte bei der Pressekonferenz den aus seiner Sicht fehlenden Respekt moniert, d. Red.) und dann heute eine gelbe und anschließend eine rote Karte bekommen – berechtigt oder unberechtigt ist völlig egal. Darf einem nicht passieren, die Entgleisungen tun mir leid."

"Kann das auch ein Stück weit nachvollziehen"

Dem Vierten Offiziellen habe er zuvor nur gesagt, "dass ich Euch die vierte gelbe Karte von ganzem Herzen gönne, weil ich sie echt verdient habe". Abieba habe sich dann von seiner Hand losreißen wollen, "und jetzt sagt er, ich hätte ihn (in den Tisch, d. Red.) hineingedrückt. Das stimmt nicht – man sieht ja, dass er nach hinten fällt, aber so hat er es bewertet. Ich kann das auch ein Stück weit nachvollziehen." Zu einem klärenden Gespräch sei es anschließend nicht mehr gekommen: "Das bringt ja nichts. Mir war schon ein klar, dass sie ein bisschen scharf auf mich sind nach den Aussagen am Dienstag."

Dennoch blieb Unterberger bei seinem Standpunkt. Er werde nie die Leistung eines Schiedsrichters kritisieren, "denn sie pfeifen nach besten Wissen und Gewissen. Mir geht es einfach um die Art und Weise, und da war ich heute drüber. Dafür entschuldige ich mich. Es wäre schön, wenn das andersherum dann auch mal der Fall wäre." Das aufgrund eines leichten Schubsers nicht gegebene Tor in der 84. Minute wollte Unterberger nicht kommentieren. "Er hat es so bewertet, am Ende ist es kein Tor." Sein Lachen beim Anschauen der Szene sagte jedoch alles.

"Zufrieden" mit Remis

Mit dem Punkt zeigte sich der Coach indes "zufrieden", wenngleich sein Team "schon am Sieg geschnuppert" habe, nachdem Kügel in Minute 78 den Pfosten getroffen hatte. "Aber es hat leider nicht gereicht. Den Punkt nehmen wir jetzt auch mit und stehen jetzt bei neun. Das müssen wir so akzeptieren." Den geplanten Oktoberfest-Besuch am Samstag könne die gesamte Mannschaft nun "mit einer einigermaßen guten Stimmung" angehen. Unterberger hofft indes darauf, dass die rote Karte nachträglich annulliert wird. Beim Auswärtsspiel in Verl am kommenden Samstag darf der 35-Jährige aufgrund seiner vierten gelben Karte aber so oder so nicht in den Innenraum.

   

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