"In allen Bereichen zu wenig": Klare Worte beim FSV nach derber Pleite

0:4 hieß es am Ende aus Sicht des FSV Zwickau im Duell gegen den direkten Konkurrenten von Borussia Dortmund II. Statt eines möglichen Befreiungsschlages wird die Lage bei den Schwänen somit immer bedrohlicher. Sowohl Trainer Ronny Thielemann als auch Keeper Johannes Brinkies fanden nach der besorgniserregenden Pleite deutliche Worte.

"Bin total enttäuscht"

Wer das Spiel nicht aktiv verfolgt hatte, konnte nach Schlusspfiff im Gesicht von FSV-Schlussmann Brinkies ablesen, wie das Spiel für die Gäste aus Westsachsen gelaufen war. Deutlich gefrustet verarbeitete der 29-Jährige, der trotz der vier Gegentreffer noch der beste Zwickauer auf dem Feld war und Schlimmeres verhinderte, die 0:4-Klatsche auf dem Rasen im Oberhausener Niederrheinstadion. Auch am Mikrofon von "MagentaSport" verbesserte sich die Laune nicht. "Ich bin total enttäuscht, weil wir ein ganz wichtiges Spiel verloren haben und weil wir auch – gerade in der ersten Halbzeit – nicht in der Lage waren, dieses so wichtige Spiel offen zu gestalten", beschrieb der Torhüter seine Gefühlslage.

Auch Trainer Ronny Thielemann stimmte zu, denn seine Mannschaft habe "speziell in der ersten Halbzeit gar nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen haben". Dies beginne bei der "Einstellung, Zweikämpfe zu führen" oder "Lösungen mit Ball zu finden". An beiden Enden des Feldes fehlte es dem FSV schlicht und ergreifend. Auch Brinkies sah von hinten, dass seine Vorderleute es verpassten, "Zweikämpfe richtig zu führen. So fällt dann auch das 0:1". Hier ließ Jan Löhmannsröben dem BVB-Torschützen Tattermusch viel zu viel Platz, der es ihm per platziertem Kopfballtreffer dankte (16.). "Wir wollten eigentlich aktiv in den Zweikämpfen sein, aber wir haben das zu keinem Zeitpunkt geschafft", musste auch Thielemann resümieren.

Lage spitzt sich zu

Zwar ging es auch in diesem Spiel nur um drei Punkte, doch wird die Lage nun immer bedrohlicher. Als Vorletzter fehlen dem FSV drei Punkte auf das rettende Ufer. Hinzu kommt mit einer Bilanz von 25:51 das zweitschlechteste Torverhältnis der Liga. Seit acht Spielen fängt der FSV sich in jedem Spiel mindestens ein Gegentor. Die 25 eigenen erzielten Treffer sind gar die wenigsten aller Mannschaften. Entsprechend sei auch das sonntägliche Auswärtsspiel nun "ernüchternd für alle Beteiligten", empfand der Coach. Nun stehen "Fußballbasics" auf dem Trainingsplan. "Das habe ich ja die ganze Zeit gesagt, dass das nicht mit einmal abgestellt ist, wenn man das trainiert. Das ist ein fortlaufender Prozess. Das muss man Woche für Woche abrufen", forderte der 49-Jährige, der im vierten Spiel die zweite Pleite einsteckte. Lediglich vier Punkte konnten in den letzten sieben Partien erspielt werden.

Aufgeben wollte dennoch niemand. "Wir haben noch zehn Spiele und sind nicht abgeschlagen. Wir sind voll unten drin, die Tabelle kann jeder sehen, aber wir müssen weitermachen", gab Brinkies vor. Als neue Variable könnte dabei Yannick Linnemann helfen, der – auch aufgrund der angespannten Personallage – sein Debüt feierte. Allzu viel Positives blieb dennoch nicht hängen. Eher gar nichts, wenn es nach Brinkies ginge: "Wir dürfen uns auch nicht in die Tasche lügen, dass irgendwas hier auch nur im Ansatz gut war. Da brauchen wir nichts schönreden, das war gar nichts heute. In allen Bereichen zu wenig", schimpfte er. Trainer Thielemann wollte die Pleite nun "aufarbeiten", um so in der kommenden Woche gegen Ingolstadt bestenfalls weniger chancenlos zu sein.

   

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