"In allen Spielen etwas möglich": MSV mit neuem Mut in den Winter
Seit dem ersten Saisonsieg sind für den MSV Duisburg wieder vier Spiele vergangen, in denen die Zebras nur einen Zähler sammeln konnten. Am Samstag (14 Uhr) braucht die Mannschaft von Boris Schommers in Sandhausen wieder einen Erfolg, um vor dem Winter noch näher an das rettende Ufer heranzurücken. Ein Testspiel in der Länderspielpause hat Mut gegeben.
Schommers will Tore "erzwingen"
Zwei Tore erzielte der MSV Duisburg im geheimen Test gegen den VfL Osnabrück vor einer Woche. Ein Weitschusstor von Thomas Pledl und ein abgefälschter Ball von Niclas Stierlin haben Cheftrainer Boris Schommers gezeigt, dass die Mannschaft sich das Spielglück erzwingen kann. "Auch, wenn es nur ein Testspiel war, war es sehr, sehr positiv. Die Jungs zu sehen, wie sie mit einem Lächeln vom Platz gekommen sind", freute sich der 44-Jährige über das Erfolgserlebnis. Zwei Tore in einem Spiel "sind uns ja auch nicht so oft gelungen".
Die Ziele, die Schommers mit seiner Mannschaft in der Länderspielpause erreichen wollte, habe er erreicht. "Warum sollen wir diesen Schwung nicht mitnehmen?", fand der Cheftrainer, dass das Testspielergebnis nur positive Auswirkungen haben kann. In der Liga könne sich der MSV das Matchglück genauso erzwingen, was bislang fehlte. "Du kannst auch noch dreimal versuchen, quer und längs zu spielen. Aber wir haben einfach gesagt, dass wir zielstrebiger Richtung Tor gehen wollen. Das meine ich mit 'erzwingen'", führte Schommers im Detail aus. "Uns ist letztendlich egal, wie die Tore für uns in Sandhausen fallen. Sie müssen aber definitiv mal fallen."
Esswein und Ekene fallen aus
Neben den Langzeitverletzten werden Alexander Esswein (Gelbsperre) und Chinedu Ekene (Knieprobleme) keine Option am Hardtwald sein. Mit Phillip König und Tim Köther kehrten zwei Akteure aus dem Lazarett zurück, zudem sind Rolf Feltscher und Kolja Pusch voll einsatzfähig. Bei Alaa Bakir (Meniskusverletzung), Dennis Smarsch (Patellasehnenprobleme) und Pascal Köpke (Knieprobleme) rechnete Schommers nicht mit einer Rückkehr vor der Winterpause. Mit dem vorhandenen Personal geht es zum SVS. "Sandhausen hat sich gerade nach dem Trainerwechsel stabilisiert. Sie haben viermal gepunktet, dazu ein Ausrufezeichen im Pokal gesetzt", erinnerte Schommers an die Aufholjagd der Sandhäuser gegen Bayer Leverkusen.
Treffer will auch der MSV wieder markieren. Die Mannschaft habe sich gerade in den letzten zwei Wochen wieder einen Schritt nach vorne bewegt. Doch Reden reicht nicht, das war auch Schommers klar. "In der Situation, in der wir sind, brauchen wir deutliche Punkte bis zum Winter. Aber wir gehen mit dem Gefühl rein, dass in allen Spielen etwas möglich ist", so der Coach. "Wir werden diesen Weg, den wir jetzt beschreiten, weitergehen. Ich werde nicht ab der 1. Spielminute insofern All-in gehen, dass wir sagen, dass wir das letzte Spiel hätten und die Welt untergeht, wenn wir es nicht erfolgreich gestalten. Wir reden nicht von Endspiel." Denn bis zum Saisonende sei jedes Spiel wichtig – angefangen in Sandhausen, um den Kader dann im Winter zu verstärken.