4:0 gegen Hannover II: FCI schiebt sich an die Spitzenplätze heran
Am frühen Sonntagnachmittag fegte der FC Ingolstadt die zweite Mannschaft von Hannover 96 mit 4:0 vom Platz und schiebt sich damit auf Rang 7 vor – bei nur noch fünf Punkten Rückstand auf Rang 3. Der FCI war von Beginn an klar überlegen und machte den Sieg bereits in der ersten Halbzeit klar. Damit wächst die Serie auf sieben Spiele ohne Niederlage an, während Hannover drei der letzten vier Partien verlor.
Starke Ingolstädter überrollen Hannover
Hannovers Trainer Stendel veränderte seine Elf im Vergleich zum 0:0 gegen Aachen auf drei Positionen. Wallner, Ezeh und Marino durften anstelle von Uhlmann, der zur ersten Mannschaft aufgerückt war, sowie für Meier und Stepantsev auflaufen. Bei Ingolstadt starteten Kanuric und Borkowski für den angeschlagenen Kopacz und Zeitler, der auf die Bank musste. Bereits nach 30 Sekunden drang Borkowski in der Heinz von Heiden Arena mit Tempo in den Sechzehner ein, wurde an der Grundlinie aber von Walbrecht geblockt. In der sechsten Minute war Hannovers Torwart Wechsel rechtzeitig aus dem Tor geeilt und klärte vor Borkowski, der mit einem langen Ball geschickt wurde. Der FCI drängte weiter auf die frühe Führung, und immer wieder war der neue Stürmer im Mittelpunkt.
Eine weitere gefährliche Situation konnte die 96-Abwehr im Kollektiv bereinigen und hatte dann Glück, dass Grönning vor dem Tor im Abseits stand (9.). Für den ersten großen Aufreger sorgte Ezeh, der im Mittelfeld mit einer beidbeinigen Grätsche in Richtung Ball ging, dabei aber auch den Gegner abräumte. Für den übermotivierten Einsatz sah er die gelbe Karte. Kurz darauf belohnte Kanuric die gute Anfangsphase der Schanzer, indem er nach Vorlage von Fröde seinen Bewacher stehen ließ und flach ins linke Eck zum 1:0 traf (14.). Die Hausherren hatten beinahe die direkte Antwort parat. Marino versuchte, eine Flanke per Fallrückzieher zu verwerten, traf den Ball aber nicht richtig und verfehlte das Gehäuse klar (16.). Nach 20 Minuten ging Deichmann im Duell mit Ezeh zu Boden und musste behandelt werden. Für ihn ging es nicht weiter, und Plath ersetzte ihn.
Ingolstadt erholte sich schnell von dem kleinen Schock und schlug das zweite Mal zu. Weil zwei 96er sich verschätzten, landete ein langer Einwurf von Keidel direkt bei Lorenz, der den Ball annahm und aus kurzer Distanz in das Tor beförderte (24.). Hannover wirkte nun deutlich angeknockt und war mit dem Gegner völlig überfordert. Der hatte durch Borkowski die nächste Chance, doch er köpfte die seitliche Freistoßflanke direkt in die Arme von Wechsel (30.). Wenige Sekunden später hatte Costly rechts im Strafraum viel Platz, traf jedoch nur das Außennetz. Während bei der Heimelf offensiv nicht viel zusammenlief, blieb der FCI weiter im Vorwärtsgang. In der 37. Minute brachte Walbrecht den enteilten Borkowski kurz vor dem Sechzehner zu Fall und hatte Glück, dass er nur die gelbe Karte sah. Der anschließende Freistoß führte zum 3:0. Besuschkow schoss zwar in die Mauer, doch Fröde setzte mit dem Kopf nach und beförderte den Ball zu Grönning, der ihn über Wechsel hinweg in das Tor spitzelte. Der Gast war in allen Belangen besser und ging mit einer auch in dieser Höhe verdienten Führung in die Pause.
Youngster Zeitler mit zweitem Drittliga-Tor
Stendel reagierte zur Halbzeit und brachte Brandt für Frauendorf sowie Dammeier für Engelbreth auf den Platz, doch an den Kräfteverhältnissen änderte sich zunächst nicht viel. Nach 49 Minuten ging Besuschkow zu Boden und musste nach kurzer Behandlungspause ausgewechselt werden. Der neu in die Partie gekommene Zeitler erkämpfte sich wenig später an der Seitenlinie den Ball und lief von links auf das Tor zu, scheiterte aus spitzem Winkel jedoch an Wechsel (54.). Nur zwei Minuten markierte der 17-jährige das 4:0. Nach einem Befreiungsschlag von Ingolstadt, den Hannover an der Mittellinie abwehrte, schickte Fröde den Youngster mit einem langen Ball auf die Reise, der seinen tollen lauf im Strafraum eiskalt vollendete.
96 wechselte zwei weitere Spieler ein und hatte nach 60 Minuten die erste gute Chance, als Kalem einen Freistoß von links direkt auf das Tor zog und Funk das Leder über die Latte lenken musste. Im direkten Gegenzug hatte der FCI erneut viel Platz bei einem Konter, doch Grönning brachte nach Flanke von Costly nicht genügend Druck hinter den Kopfball. Die Hausherren agierten im zweiten Durchgang etwas zwingender nach vorne. Arkenberg probierte es mit einem Strahl aus der zweiten Reihe und verfehlte den Kasten knapp (65.). Drei Zeigerumdrehungen war der eingewechselte Ndikom nah dran am Ehrentreffer. Nach einem Doppelpass im Strafraum zwischen Kalem und Brandt kam ein FCI-Verteidiger noch rechtzeitig dazwischen und der Ball ging vorbei. Ingolstadts Trainerin Wittmann nutzte die Gelegenheit und warf weitere junge Spieler in die Partie. Unter anderem feierten Decker und Öztürk beide ihr jeweiliges Drittliga-Debüt.
Die Gäste schalteten nun einen Gang zurück und ließen Hannover gewähren. Nach einem Eckball hatte Ndikom die nächste Chance auf dem Fuß, aber Funk parierte sicher (76.). Die Partie trudelte allmählich aus. Kurz vor Schluss hatte Zeitler zwei ganz dicke Chancen zum 5:0, scheiterte aber beide Male an Wechsel (89. und 90.+1). Durch den deutlichen Sieg klettert Ingolstadt, das nun seit sieben Spielen ungeschlagen ist, dank der besseren Tordifferenz auf den siebten Platz – mit fünf Punkten Rückstand auf Platz drei. In zwei Wochen geht es daheim gegen Schlusslicht Osnabrück weiter. Bei Hannover hält der Abwärtstrend durch das vierte sieglose Spiel in Folge weiter an. Mit 12 Zählern steht der Aufsteiger auf dem 18. Platz. Für sie geht es auswärts bei Waldhof Mannheim weiter.