Inklusive Traumtor aus 60 Metern: Stuttgart II bezwingt 1860 mit 3:1
1860 München hat auch das zweite Saisonspiel verloren und ist nach einer 1:3-Niederlage beim VfB Stuttgart II zunächst auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Der VfB zeigte sich sehr effektiv und ging noch vor der Pause durch Malanga in Führung. In der zweiten Hälfte legten die Hausherren mitten in einer Druckphase der Löwen zunächst durch Kastanaras nach, ehe Nothnagel mit einem Traumtor aus der eigenen Hälfte den Deckel frühzeitig auf die Partie machte. Schuberts Anschlusstreffer kam dann zu spät.
Malanga trifft aus dem Nichts
Beide Teams waren in der vergangenen Woche sieglos in die Saison gestartet. Dementsprechend sahen sowohl VfB-Coach Markus Fiedler nach dem 1:1 bei Hansa Rostock als auch Münchens Trainer Argirios Giannikis nach der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken Gründe für Veränderungen in der Startelf. Während bei den Stuttgartern Chase, Cissé, di Benedetto, Hanashiro und Kastanaras für Amaniapong, Barth, Laupheimer, Simnica und Sankoh begannen, mussten bei den Sechzigern Philipp, Guttau und Hobsch zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür begannen Deniz, Schröter und Drittliga-Debütant Ott, der beim Landespokalspiel unter der Woche mit einem Fünferpack auf sich aufmerksam machte.
Während die Hausherren von Beginn an um Ballsicherheit bemüht waren und über lange Ballstafetten den Torabschluss suchten, versuchten es die Münchener Löwen immer wieder durch schnelle Umschaltmomente für Gefahr zu sorgen. So auch in der 14. Minute, als Reich nach einem langen Sprint über die rechte Seite den Ball allerdings knapp am langen Eck vorbeizog. Trotz der ersten Torannäherung der Gäste blieben nennenswerte Offensivaktionen insgesamt Mangelware.
Bei sommerlichen Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke agierten beide Mannschaften nach und nach unkonzentrierter, sodass die Partie von vielen Ungenauigkeiten geprägt war. Umso überraschender fiel in 37. Minute die Führung für den VfB. Nach Zuspiel von Cissé hatte Malanga im Strafraum zu viel Platz und schlenzte den Ball überlegt ins lange Eck. Da der Treffer insgesamt wenig am Spielgeschehen änderte, ging es mit der knappen Führung der Hausherren in die Pause. Dabei gaben die Gästefans ihren Unmut mit einigen Pfiffen Preis.
Nothnagel mit Traumtor, Schuberts Anschluss zu spät
Genau so unzufrieden wie die Anhänger schien auch 1860-Trainer Giannikis nach der ersten Hälfte gewesen zu sein. Gleich dreimal wechselte er und brachte Guttau, Schubert und Bähr für Deniz, Ott und Kwadwo. Beim VfB kam Simnica für Hanashiro. Von Beginn an zeigten die Löwen nun ein ganz anderes Gesicht. Keine 30 Sekunden waren im zweiten Spielabschnitt gespielt, da hatte Schröter den Ausgleich auf dem Fuß. Seimen im Tor der Gastgeber konnte den Abschluss aus elf Metern aber noch soeben über die Latte lenken. Doch die Münchener blieben dran und liefen die Stuttgarter nun deutlich höher an. Zunächst scheiterte Schubert am Außenpfosten (48.), kurz darauf war erneut Seimen bei Guttaus Abschluss zu Stelle.
Mitten in dieser Druckphase schlugen eiskalte Hausherren dann das zweite mal zu: Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld kam der Ball nach einigem hin und her zu Kastanaras, der reaktionsschnell zum 2:0 abschloss (53.). Nur drei Zeigerumdrehungen später setzten der VfB sogar noch einen drauf – und wie! Einen Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte schlug Nothnagel aus 60 Metern in Richtung des 1860-Tores und überwand damit den zu weit aus dem Tor stehenden Vollath zum 3:0. Von dem Doppelschlag sichtlich verunsichert taten sich die Gäste nun schwer konstruktiv nach vorne zu spielen. Vielmehr hatte auf der Gegenseite der eingewechselte Barth die Möglichkeit zum vierten Treffer, schlenzte den Ball aber knapp am langen Eck vorbei (64.).
Die Gäste blieben aber weiter bemüht und kamen in der 83. Minute tatsächlich noch zum 1:3. Nach Flanke von Guttau verkürzte Schubert aus kurzer Distanz, konnte dadurch aber nichts mehr am Ausgang des Spiels ändern. Stattdessen hätte Simnica in der siebenminütigen Nachspielzeit gar noch auf 4:1 für die Stuttgarter erhöhen könnten, traf aber den nur den Pfosten. Durch den klaren Erfolg springen die Stuttgarter zumindest vorerst auf den vierten Tabellenrang, die Gäste rutschen nach der zweiten Niederlage hingegen auf den vorletzten Tabellenplatz. Da nun das Pokal-Wochenende ansteht, haben die Stuttgarter spielfrei, ehe in der Woche darauf der SV Wehen Wiesbaden zu Gast beim VfB ist. Die Löwen konnten sich zwar nicht für den DFB-Pokal qualifizieren, treten aber bereits am Donnerstag im Landespokal beim FC Thalhofen an.