Interimscoach Barez: "Werden nicht 90 Minuten verteidigen"

Wie geht es beim SC Preußen Münster weiter? Das ist die große Frage, die sich die Fans des Traditionsklubs nach der Entlassung von Trainer Sven Hübscher stellen. Mit derselben Frage beschäftigen sich aber auch Sport-Geschäftsführer Malte Metzelder und Interimstrainer Arne Barez. Die Antworten liegen aber nur auf dem Platz.

"Noch keine neuen Infos"

Eigentlich arbeitet Arne Barez im Philippka-Sportverlag, sein Arbeitgeber zeigte sich angesichts der neuen Aufgaben beim SC Preußen Münster aber "sehr kooperativ", wie der 41-Jährige gegenüber "100ProzentMeinSCP" bestätigte. Genauso verhält es sich bei U23-Coach und Schullehrer Sören Weinfurtner, der Barez während seiner Zeit als Interimstrainer unterstützen wird. Für beide gilt der Job "bis auf Weiteres", denn Sport-Geschäftsführer Malte Metzelder will "ohne Druck" an der Trainerlösung arbeiten – das betonte der 37-Jährige auch einen Tag danach nochmal: "Es gibt noch keine neuen Infos in Sachen Trainer." Somit liegt die Verantwortung nun bei Barez, der die Fußballlehrer-Lizenz besitzt und somit auch bis zum Jahresende eingesetzt werden könnte – eine nicht unwahrscheinliche Variante, wie der Sport-Geschäftsführer in Aussicht stellt: "Bis zum Jahreswechsel kriegen das auch gestemmt."

Auch der neue Mann an der Seitenlinie geht unvoreingenommen an die Sache, wie er dem Online-Magazin sagte: "Ich habe Respekt, keine Frage. Wer in der Verantwortung steht, braucht auch tieferes Wissen, das man sich erst aneignen kann, wenn man in der Aufgabe steht", zeigt sich der Interimstrainer lernwillig und einsatzfähig. Das wird auch die Mannschaft sein müssen. "Die Mannschaft braucht Ankerpunkte, Sicherheit", will Barez an den Grundtugenden des Fußballs ansetzen: "Jeder Trainer legt Wert auf Ordnung. Das ist der Ausgangspunkt für jeden Spieler."

Barez setzt auf Klarheit

Klare Arbeit und nüchterne Analyse – das sind die beiden Faktoren, mit denen Arne Barez nun die kommenden Aufgaben angehen wird. "Alles, was danach kommt: Das Losgelöste, das Freie und Kreative, all das basiert auf einem Gerüst. Ohne das ist es nur wild. Und das Gerüst muss der Ausgangspunkt sein", gibt der 41-Jährige vor und will sich deshalb auch nicht als Lautsprecher oder Redenschwinger verstanden wissen. Das schlichte Credo des neuen Interimscoaches: "Je weniger Aufgaben unsere Abwehr lösen muss, desto besser haben wir verteidigt."

Dabei ginge es aber auch nicht darum, den berüchtigten "Beton anzumischen". Die Rechnung ist einfach: "Wir werden nicht 90 Minuten verteidigen – denn wenn wir selbst den Ball haben, können wir auch kein Tor kassieren." Darauf wird es in den nächsten Übungseinheiten und den darauf folgenden Spielen gehen, weil Ausrutscher dürfen sich die Adlerträger auch unter dem Übergangsleiter kaum mehr erlauben. Hierbei geht auch Metzelder das Risiko bewusst ein – scheitert Barez, wird die Aufgabe für die neue Dauerlösung umso schwieriger. Geht es aber gut – oder gar noch besser – können alle Parteien nur gewinnen. Metzelder ist daher sicher: "Ich habe keine Bedenken, dass Arne Barez das sehr gut machen wird. Er bekommt vollste Unterstützung."

   

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