"Irgendwann erwischt es dich": Löwen-Serie endet in Spiel 17
Irgendwann endet eine jede Serie. Die Art und Weise, in der 1860 München nach zuvor 16 Partien ohne Pleite am Samstag gegen Würzburg verlor, war jedoch besonders bitter. So gingen beiden Gegentoren individuelle Fehler voraus. Für Michael Köllner bot die erste Niederlage als Löwen-Coach dennoch keinen Grund zum Zweifeln.
Zwei Fehler beenden die Serie
Auf der Pressekonferenz nach Spielende referierte 1860-Trainer Köllner nüchtern über Niederlagen im Fußballsport: "Dass man mal ein Spiel verliert, das gehört auch zu dem Spiel dazu – auch wenn man sich das natürlich in keinem Spiel wünscht." Recht hatte Münchens Übungsleiter zweifellos. Bei der Art, wie sich seine Spieler beim 1:2 gegen die Kickers aus Würzburg die Gegentore fingen, wäre etwas mehr Ärger allerdings auch eine angemessene Reaktion gewesen. Die Löwen waren eigentlich gut in die Partie gekommen, beschenkten den Gegner aus Unterfranken jedoch schon nach 14 Minuten das erste Mal. Kickers-Kapitän Kaufmann hatte einen recht harmlosen Schuss auf das Tor von Marco Hiller abgegeben, der Schlussmann bugsierte die Kugel erst durch die eigenen Beine und dann in das Tornetz.
"Sicher haben wir die eine oder andere Chance gehabt, um in Führung zu gehen. Dann kriegen wir ein unglückliches Gegentor – und laufen dann wieder hinterher", kommentierte 1860-Angreifer Mölders die Anfangsphase am "Telekom"-Mikrofon. Gut für die Löwen, dass sie das Aufholen von Rückständen in den letzten zwei Spielen zu einer ihrer Spezialitäten gemacht hatten. Und so legte Willsch nach Wiederanpfiff für Bekiroglu ab, welcher den Ball überlegt im rechten unteren Eck unterbrachte (50.). Doch kippte die Partie an diesem Nachmittag nicht gänzlich zugunsten der Sechziger. Vielmehr legte Kaufmann nach einem Fehler im Münchener Aufbauspiel seinen zweiten Treffer nach (62.). Sechzig konnte nicht mehr antworten.
"Es ist nichts passiert"
Am Ende schien es fast, als müsse manch 1860-Profi erst einmal intensiv seinen Gefühlen nachgehen, um herauszufinden, wie es sich denn noch gleich anfühlt, nach Spielende mit leeren Händen dazustehen. "Es ist natürlich ärgerlich, aber irgendwann erwischt es dich leider", befand Sascha Mölders erst nach kurzem Nachdenken. Cheftrainer Köllner sah das ähnlich, wollte sich aber nicht zu lange mit der ersten Niederlage seit seiner Amtsübernahme im November letzten Jahres aufhalten: "Wir nehmen die Niederlage so hin und schauen, dass wir das gut verarbeiten und am Dienstag geht es weiter. Es ist nichts passiert, die Saison ist noch nicht zu Ende. Es gibt noch 24 Punkte zu holen." Die ersten drei davon sollen schon am Dienstag in Uerdingen auf dem Konto der Löwen landen. In der Tabelle sind die Sechziger zwar auf Platz 7 abgerutscht, der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt aber nur zwei Punkte.