Jacobacci mit ganz viel Lob: "Enorm stolz auf die Mannschaft"
Drei Spiele blieb 1860 zuletzt sieglos, dementsprechend waren die zuletzt bis auf Platz 14 abgerutschten Löwen im Heimspiel gegen Kellerkind Freiburg II durchaus unter Zugzwang. Doch die Löwen lieferten und machten ihren Trainer dabei glücklich.
"Man hat gesehen, was für ein Potential dieses Team hat"
"Ich bin enorm stolz auf die Mannschaft", platzte es aus Maurizio Jacobacci nach dem Abpfiff heraus. "Heute hat man gesehen, was für ein Potential dieses Team hat. Es ist schön, dass eine Entwicklung zu erkennen ist", frohlockte der Coach. In der Tat bot Sechzig vor gewohnt ausverkauftes Haus eine runde Vorstellung. Defensiv ließen die Hausherren nur wenig zu – und vorne erspielten sie sich zahlreiche Chancen. Der Grund dafür war laut Jacobacci, dass seine Mannschaft "diesmal mit dem Ball bessere Entscheidungen getroffen" habe.
Konkret hatte der Trainer vor dem Spiel gefordert, den Ball öfter flach in Zentrum zu spielen. Eine Vorgabe, die seine Mannschaft vor dem Treffer zum 2:0 perfekt umsetzte: Nach einem starken Ballgewinn von Jesper Verlaat spielte Julian Guttau Fabian Greilinger frei, dessen flache Hereingabe von Eroll Zejnullahu verwertet wurde. "Greilinger spielt einen überragenden Ball, sodass ich nur noch den Fuß hinhalten muss", lobte der Schütze.
Zejnullahu Dreh- und Angelpunkt im Löwenmittelfeld
Für Zejnullahu war der Treffer die Krönung einer sehr starken Leistung. Nachdem der offensive Mittelfeldspieler letzte Woche noch 90 Minuten auf der Bank verbringen musste, stand er gegen Freiburg II in der Startelf und riss das Zepter im Löwen-Mittelfeld direkt an sich. Neben einigen schönen Seitenverlagerungen waren es auch seine Eckbälle, die für Gefahr sorgten – und das Führungstor einleiteten: In der 16. Minute verlängerte Manfred Starke eine scharfe Zejnullahu-Ecke an den zweiten Pfosten, wo der Freiburger Ryan Johansson dem lauernden Leroy Kwadwo zuvorkam und den Ball ins eigene Tor bugsierte. "Egal wer, Hauptsache drin", kommentierte Zejnullahu schmunzelnd.
Auch wenn die Löwen insgesamt die klar bessere Mannschaft waren und das Geschehen weitestgehend im Griff hatten, mussten sie "auch einige schwierige Momente überstehen", wie Jacobacci nach dem Spiel eingestand. Dabei hatte der Italo-Schweizer vor allem die Szene in der 37. Minute im Sinn, als der Freiburger Fabian Rüdlin nach einer Ecke zum Kopfball kam und dieser – abgefälscht von Guttau – an die Latte krachte. Spätestens nach dem 2:0 kamen dann aber keine wirklichen Zweifel mehr am Ausgang des Spiels auf.
1860 bei allen Saisonsiegen ohne Gegentor
Besonders erfreut zeigten sich die Beteiligten dabei, dass die Löwen wieder einmal die Null halten konnten – insgesamt schon zum sechsten Mal im zwölften Saisonspiel. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass 1860 bei allen fünf Saisonsiegen ohne Gegentor blieb. Und da diesmal auch nach vorne deutlich mehr ging als noch in den Vorwochen, zeigte sich Zejnullahu zufrieden: "Ich finde, dass wir das als Mannschaft gerade insgesamt ganz gut machen". Der Deutsch-Kosovare betonte dabei, dass ein solch souveräner Sieg nicht nur für die Mannschaft sehr wichtig sei, die sich dadurch in ihrer Arbeit bestätigt sähe, sondern auch für das ungeduldige Löwen-Umfeld: "Erfolg ist auch deswegen wichtig, um das Umfeld zu beruhigen".
Durch den Sieg klettert 1860 in der Tabelle von Platz 14 auf Platz 8 und ist dabei nun sogar punktgleich mit den sechstplatzierten Ingolstädtern. Ein Umstand, der Jacobacci herzlich egal war: "Die Tabelle sollte uns heute noch nicht interessieren. Sie ist für mich erst am Ende Hinrunde relevant." Damit der Blick auf die Tabelle dann erfreulich ist, sollte 1860 am kommenden Wochenende im Auwärtsspiel bei Viktoria Köln nachlegen – wieder mit einem Sieg ohne Gegentor?