Jacobsen über 60-Meter-Tor: "Kann gar nicht so weit schießen"

Alles sah bereits nach einer Nullnummer zwischen 1860 München und Arminia Bielefeld aus, aufgrund derer die Löwen auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht wären. Doch dann kam Thore Jacobsen – und sorgte mit einem sensationellen 60-Meter-Tor für die Erlösung auf Seiten der Münchner Löwen, denen das Tor nicht nur aufgrund des zweiten Saisonsiegs besonders gut schmeckte.  

"Das ist vielleicht Karma"

"Dass wir genau so ein Tor schießen, ist vielleicht Karma", merkte der sichtlich erleichterte Löwen-Trainer Argirios Giannikis nach dem Spiel bei "MagentaSport" an. Worauf er damit anspielte, war klar: Im Spiel gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart hatte Dominik Nothnagel 1860-Keeper René Vollath ebenfalls aus rund 60 Metern Torentfernung überwunden. Anschließend prasselte eine Menge Kritik über den Keeper und die Entscheidungsträger hinein. Nun, rund eineinhalb Monate später, sind es die Löwen, die nach einem Weitschusstor von hinter der Mittellinie jubeln dürfen.

"Eigentlich kann ich gar nicht so weit schießen", kommentierte der Schütze selbstironisch. Kann er anscheinend doch. Als ein Kullerball kurz hinter dem Mittelkreis zu Jacobsen kam, blickte dieser kurz nach oben – und drosch den Ball anschließend ansatzlos gen Tor. Die Kugel senkte sich in hohem Bogen genau in Richtung dieses – und schlug unhaltbar für Arminia-Keeper Kersken unter der Latte ein. Nun gab es kein Halten mehr: Spieler und Trainer konnten ihr Glück kaum fassen und bildeten eine riesige Jubeltraube. In den verbliebenen Minuten warfen sich die Löwen schließlich in jeden Ball und brachten das knappe Ergebnis erfolgreich über die Zeit.

Jacobsen stärkt Giannikis

"Man muss in dieser Liga auch hier und da leiden. Das haben wir heute gut geschafft", lobte Giannikis seine Mannschaft. "Ich freue mich für das Team, das ist ungemein wichtig." Dass der Sieg letztlich durchaus etwas glücklich war – schließlich war der Distanzschuss von Jacobsen der einzige 1860-Torschuss in der zweiten Halbzeit – interessierte die Münchner dagegen wenig. "Wir haben uns vorgenommen, kein Gegentor zu bekommen. Darunter hat der Fußball, den wir gespielt haben, natürlich ein bisschen gelitten. Aber es ist uns gelungen, zu Null zu spielen", erklärte Jacobsen und fügte hinzu: "Manchmal muss man sich die Siege erkämpfen."

Sein Trainer wiederum betonte, dass seine Elf eine "sehr gute erste Halbzeit" gespielt habe. In der Tat waren die Löwen nach einer Findungsphase in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs die aktivere Mannschaft und hätten durch Guttau in der 31. Minute in Führung gehen können. Im zweiten Durchgang sei der Druck gegen seine Mannschaft dann aber groß gewesen, so Giannikis. Dennoch reichte es am Ende für einen Sieg, der neue Argumente für den zuletzt stark in die Kritik geratenen Trainer liefert. "Das Verhältnis zum Trainer keinesfalls angeknackst", betonte auch Jacobsen. Weitere Argumente in eigener Sache kann Giannikis dann am kommenden Mittwoch sammeln, wenn 1860 Hannover 96 II zum "Wiesn-Heimspiel" begrüßt. Ob dann wieder das Karma zuschlägt?

   

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