Jahn droht Platz 2 zu verlieren: Ratlosigkeit macht sich breit
Der SSV Jahn Regensburg stolpert weiter dem Saisonende entgegen. Am Samstagnachmittag unterlag der SSV beim abgestiegenen SC Freiburg II am Ende mit 1:3 – und könnte Platz 2 drei Spieltage vor Schluss am Sonntag an Preußen Münster verlieren. Während Keeper Felix Gebhardt offen zugab, ratlos zu sein, wollte Trainer Joe Enochs das Positive am Auftritt hervorheben.
Erste Hälfte zum Vergessen
Mit strahlenden Augen konnten die Regensburger am Ende der Hinrunde auf die Tabelle schauen. Satte neun Punkte Vorsprung wies der SSV als Spitzenreiter auf den Relegationsrang auf. Nun blicken die Regensburger Augen am Sonntag darauf, was der SC Preußen Münster gegen Saarbrücken macht, weil möglicherweise ebendieser dritte Rang nun droht. Keines der letzten vier Spiele konnte der Jahn mehr gewinnen, zweimal wurde verloren. Eine Durststrecke zur Unzeit. "Wir haben das ganze Jahr Höhen und Tiefen gehabt. Alleine in diesem Spiel haben wir drei oder vier Höhen und Tiefen gehabt. Das ist der Fußball und der Druck, mit dem wir umgehen müssen", bilanzierte Trainer Enochs nach dem Spiel bei "MagentaSport".
Das Spiel in Freiburg begann mit einem Tief und einem SCF-Treffer aus dem Nichts kurz vor der Pause (37.). Generell war es eine sehr ideen- und mutlose Halbzeit des Jahns. "Wir haben eine erste Halbzeit gespielt, die nicht unbedingt unsere beste Halbzeit gewesen ist", formulierte der Übungsleiter diplomatisch. Deutlicher wurde Keeper Gebhardt, der "komplett leer" war und "keine Ahnung" hatte, wie die erste Halbzeit zustande kam. Abgezeichnet habe sich diese nicht. "Wenn man sich gestern das Abschlusstraining anschaut, hatte ich ein super Gefühl. Die Mannschaft war gut drauf. Deswegen ist das etwas unerklärlich jetzt gerade alles", rang der Schlussmann um die passenden Worte.
"Sehr positiv, dass wir zurückgekommen sind"
Besser wurde es nach dem Seitenwechsel, der auch den zwischenzeitlichen Ausgleich nach einer einstudierten Eckenvariante durch Christian Viet bereit hielt (59.). Woher plötzlich der Wandel im Auftritt des Jahn? "Wir kamen aus der Pause raus, haben zweimal gewechselt und hatten eine andere Körpersprache", beobachtete auch Enochs. Laut geworden sei er jedoch nicht. Viel mehr habe er betont, dass alle "zusammenhalten". Auch empfand der 52-Jährige es als "sehr positiv, dass wir zurückgekommen sind." Allerdings hielt dies nicht lange. Nach einem langen Ball von SCF-Keeper Sauter bekamen diverse Regensburger keinen Zugriff auf Manzambi, der schlussendlich zum richtungsweisenden 1:2 einschoss (77.). "Es ist ein gefühltes 2-gegen-5", schimpfte Gebhardt bei Anblick der Bilder. Die Abwehrspieler "sind nicht da" in der Szene, beurteilte der Schlussmann schonungslos. Kurz vor Schluss besiegelte ein Freiburger Konter das Schicksal (88.).
Nun bleiben zwei Spiele, wobei – je nach Ergebnis in Münster – der direkte Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand sein könnte. Köln und Saarbrücken sind die letzten Gegner. "Jeder muss sich einfach bewusst sein, was wir für eine Chance haben", mahnte Gebhardt und gab die Richtung vor: "Es muss gefightet wären, als wäre es der letzte Spieltag, als wäre es das letzte Spiel im Leben." Auch Enochs forderte, der SSV müsse bei sich bleiben. "Wir werden die Köpfe zusammenstecken und alles überlegen, was wir der Mannschaft geben können, um diese Blockade zu lösen", versicherte er abschließend. Am besten ist dies in der kommenden Woche gegen Köln schon der Fall.