Jahn Regensburg: Die letzte Chance
Der Abstiegskampf in der 3. Liga spitzt sich zu und geht in den Endspurt. Leider mittendrin statt nur dabei ist der SSV Jahn Regensburg, mit 25 Punkten weiter auf dem letzten Tabellenplatz. Sieben Zähler beträgt der Rückstand auf das Rettende Ufer, bei acht ausstehenden Spielen. Schwierig, aber es waren schon einmal mehr. Und am kommenden Samstag beim Spiel gegen den VfL Osnabrück haben die Oberpfälzer die Möglichkeit, das erste Mal seit dem 10. Spieltag die Rote Laterne abzugeben. Mehr Hoffnung als Hoffnungslosigkeit beim Jahn also im Augenblick. Es ist die letzte Chance, um den sportlichen Klassenerhalt zu erreichen.
Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel
Bisher punktete der SSV mehr oder weniger regelmäßig. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Eigentlich schon als Absteiger abgestempelt, doch immer wieder keimt die Hoffnung auf den Klassenerhalt auf. Der Punktabzug für die SpVgg Unterhaching gibt dem Kampf um den Klassenerhalt eine neue Wendung und hilft den Regensburgern natürlich. Bringt aber am Ende auch nichts, wenn der Jahn nicht selbst besser punktet. „Wir brauchen noch fünf Siege aus den letzten sieben Spielen“, weiß Sportchef Christian Keller. Ein schwieriges Unterfangen – doch weiterhin ein Ding der Möglichkeit. Die Qualität dazu, und vor allem die richtige Konstellation der kommenden Gegner, hätte der Jahn. Doch er muss seine Fähigkeiten nun endlich konsequent nutzen, ein Ausrutscher ist nicht mehr drin. Das bemängelte auch Jahns Trainer Christian Brand, trotz eines 3:0 gegen auswärtsstarke Wiesbadener vom vergangenen Spieltag:
Brand kritisiert: "Das ist eine Mentalitätsfrage!"
„Nach dem dritten Tor haben wir richtig schlecht gespielt. Wir müssen da die Gier haben, um das vierte Tor zu erzielen, wir müssen auch schon an das nächste Spiel denken. Wir dürfen dann nicht einfach aufhören zu spielen. Wenn Wiesbaden den Anschlusstreffer geschossen hätte weiß ich nicht, ob ich da meine Hand ins Feuer gelegt hätte, dass wir das Spiel am Ende auch gewinnen. Das ist eine Mentalitätsfrage!“ Brand weiß, dass Leichtsinnigkeit seinem Team im Abstiegskampf das Genick brechen kann. Gegen Dynamo Dresden reichten drei einfache Fehler und das Spiel war nach einer halben Stunde gelaufen. Einfach verschenkt, denn Regensburg war im zweiten Durchgang die klar bessere Mannschaft – solch eine Leistung von Beginn an und Dresden wäre zu schlagen gewesen. Nicht umsonst steht bei der SGD im Kalenderjahr eine Bilanz von einem Sieg im Jahnstadion zu neun Niederlagen… Drei lebenswichtige Punkte, die einfach verschenkt wurden. Das darf nicht mehr passieren, deshalb ist dem Chefcoach die Einstellung seiner Mannschaft so wichtig.
Maximale Punkteausbeute ist möglich
Dass die Jahnelf zuhause generell stark ist, beweist die Heimbilanz der letzten Partien. Auch eine fast geglückte Aufholjagd gegen Dresden zeugt davon. Da ist es von Vorteil, dass die Ostbayern noch vier Heimspiele haben und schlagbare Gegner erwartet werden. Der kommende Gast aus Osnabrück hat in den diesjährigen Auswärtsspielen nicht einen Blumentopf gewonnen – ein Sieg für Regensburg ist Pflicht. . Mit Mainz, Chemnitz und Köln kommen anschließend ebenfalls Gegner, die entweder mit dem Jahn unten drin stecken oder nicht die besten Auswärtsteams sind. Die letzten Heimspiele muss Regensburg mit voller Energie angehen – und darf nicht leichtsinnig agieren. Es ist möglich die maximale Punkteausbeute zu mitzunehmen.
Die Zeit für verschenkte Punkte ist vorbei!
Auswärts steht vor allem die Partie in Aspach im Fokus. Ein direkter Konkurrent gegen den Abstieg, noch dazu das Stadion, in dem beim 2:1 gegen den VfB Stuttgart II der bisher einzige Erfolg auf fremdem Platz geholt werden konnte. Da aufgrund der eklatanten Auswärtsschwäche des Jahn in Halle und Bielefeld nicht unbedingt mit Punkten zu rechnen ist, wird das Spiel bei der SG Sonnenhof die wichtigste Auswärtspartie der Saison werden. VfL Osnabrück, SGS Großaspach, FSV Mainz 05 II, Chemnitzer FC und Fortuna Köln. 15 Punkte aus den letzten neun Partien sind Pflicht. Dann hätten die Regensburger insgesamt deren 40 – ein Wert, der zum Klassenerhalt reichen kann. Und vor allem ein Wert, der tatsächlich noch realistisch und möglich ist. Aber die Zeit für verschenkte Punkte ist vorbei! Jetzt muss jeder Schuss sitzen. Gegen Wehen wurde der erste Dreier von vier in Folgen geholt, der nächste muss gegen Osnabrück folgen. Es ist die letzte Chance auf den Klassenerhalt. Und sie sollte nicht vergeben werden.