Jahn Regensburg: Fehler dürfen sich nicht wiederholen
Jahn Regensburg verpasste es beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden Big Points im Abstiegskampf zu landen. Drei individuelle Fehler in der ersten halben Stunde sorgten durch einen Eilers-Hattrick für einen 3:0-Rückstand, der trotz gestarteter Aufholjagd im zweiten Durchgang nicht mehr egalisiert werden konnte. Am Ende stand eine 2:3-Niederlage, die vermeidbar gewesen wäre. Grundsätzlich hat sich die Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt zwar nicht verändert, doch die kommenden Aufgaben werden nicht einfacher.
Drei individuelle Fehler und ein Eilers-Hattrick
"Wir müssen wieder über Geschlossenheit, Aggressivität und Zweikampfverhalten kommen, wir müssen Dresden auf den Füßen stehen", forderte Jahntrainer Christian Brand vor der Partie gegen Dynamo. Aber vor allem defensiv war davon nicht viel zu sehen. Den ersten Angriff der Sachsen entschärfte Grégory Lorenzi direkt in die Füße von Tekerci, der den freistehenden Eilers bediente – das 1:0 in der 8. Minute. Dann verlor Marvin Knoll im Mittelfeld leichtfertig den Ball, Dresden startete einen Konter über Kreuzer. Der spielte Eilers direkt in den Lauf, erneut stand dieser frei vor Strebinger und erneut musste er sich nur die Ecke aussuchen (26.). Zwei Fehler, zwei Chancen, zwei Tore Justin Eilers.
Jahn als Lieblingsgegner für Top-Torjäger
Doch nicht genug: Stanislav Herzel hatte einen Angriff von Tekerci eigentlich schon geklärt, verlor aber wieder den Ball und schubste den Dynamo-Mittelfeldmann, eigentlich völlig ohne Not. Es gab Strafstoß, den – natürlich – Justin Eilers souverän zum 3:0 verwandelte (30.). Ohnehin scheint der Sport- und Schwimmverein massiv Probleme mit den Top-Torjägern von Ostklubs zu haben. Tim Kleindienst (Cottbus) machte vier seiner zehn Tore gegen den Jahn, Eilers vier von 14 und Marcel Ziemer (Hansa Rostock) erzielte gar fünf seiner 14 Treffer gegen Regensburg.
Kurz bemüht, aber im Pech
Der Halbzeitstand spiegelte den Spielverlauf nicht ganz wieder, offensiv zeigten die Bayern schon, dass sie gefährlich werden können. So fand ein langer Ball Thomas Kurz im Strafraum, der den Ball an Ex-Jahnkeeper Wiegers vorbei schlenzte, doch nur die Latte traf (10.). Kurz hatte auch die zweite Chance zum zwischenzeitlichen Ausgleich: Hesse spielte sich rechts am Strafraum entlang und gab auf den freistehenden Allrounder, der den Ball aber nicht richtig traf und so kullerte die Kugel am Tor vorbei (25.). Der SSV Jahn spielte grundsätzlich nicht schlecht, machte aber drei individuelle Fehler und es stand zur Pause 0:3. Eigentlich uneinholbar.
Aufholjagd kommt zu spät
Dennoch bliesen sie zur Aufholjadg, die auch zunächst von Erfolg gekrönt war: Uwe Hesse erzielte nach starker Vorarbeit vom engewechselten Andreas Güntner und Kolja Pusch das 1:3 (53.), Pusch markierte schließlich nach einem Aosman-Freistoß den Anschlusstreffer (73.). Durch die offensive Spielweise gab es für die Gäste natürlich Platz zum Kontern, doch Eilers konnte zwei gute Gelegenheiten nicht zur Entscheidung nutzen (61., 80.). Aber auch der SSV Jahn Regensburg, der durchweg auf das dritte Tor spielte, konnte nicht mehr den wichtigen Treffer erzielen. Es blieb beim 2:3, weil Dresden das Ergebnis clever verteidigte.
0:3 zur Pause eine zu große Hypothek
Ein umkämpftes Spiel, das nicht hätte verloren werden müssen. Der SSV hat Dynamo mit seinen Fehlern im ersten Durchgang zum Toreschießen eingeladen und das 3:0 war schlussendlich eine zu große Hypothek. Jahncoach Brand nach der Partie: "Das war grundsätzlich ordentlich von uns, aber wir haben dreimal geschlafen, machen große, individuelle Fehler. Dennoch hat meine Mannschaft große Moral bewiesen. Schade, dass die Aufholjagd nicht gelang."
Fehler dürfen sich nicht wiederholen
Nun stehen die Oberpfälzer zwar weiter mit 19 Punkten auf Platz 20 der Tabelle, mit weiter fünf Zählern Rückstand auf das rettende Ufer. Der Klassenerhalt ist rein rechnerisch noch mehr als machbar. Doch mit Preußen Münster (Vierter der Tabelle), Rot-Weiß Erfurt (5.) und Holstein Kiel (2.) werden die nächsten drei Spiele extrem schwer. Wenn die schlagbaren Gegner nicht geschlagen werden, wie sollen die Favoriten bezwungen werden? Jahn Regensburg muss in den kommenden Wochen dringend ein Ausrufezeichen setzen. Sonst ist der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze am Ende eine zu große Hypothek. Dafür dürfen sich solche Fehler wie beim 2:3 gegen Dynamo Dresden aber nicht mehr wiederholen.