Jahn Regensburg: Halbe Miete für den Klassenerhalt

Nach zuvor vier Punkten aus sieben Spielen und einem vorläufigen Tiefpunkt beim 0:1 gegen Rot-Weiß Erfurt hat der SSV Jahn Regensburg am Wochenende mit 3:0 beim Chemnitzer FC gewonnen – und damit einen kleinen Befreiungsschlag geschafft. Zudem haben die Oberpfälzer nun die halbe Miete für den Klassenerhalt eingefahren: Von wohl 45 nötigen Punkten stehen jetzt 24 auf dem Konto. liga3-online.de analysiert die Gründe für den Erfolg beim CFC:

Philipp Pentke – sicherer Rückhalt

Der Ex-Chemnitzer, der vor anderthalb Jahren gehen musste und sich dem SSV anschloss, kam erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück. Und es scheint, als hätte er sich vorgenommen, dem CFC zu zeigen, dass er es definitiv noch drauf hat. Pentke ist die ganze Saison über bereits ein stabiler Rückhalt im Tor des Jahn – und hielt auch am Samstag sein Team im Spiel. "Wir hatten in der einen oder anderen Situation Glück und Philipp Pentke“, analysierte Jahn-Trainer Heiko Herrlich nach dem 3:0-Sieg. Der 31-Jährige hielt allein im ersten Durchgang zweimal stark vor Fink (19.) und Dannenberg (29.). Auch in der zweiten Hälfte musste der Torhüter eingreifen, um die Null zu halten. Den satten Schuss von Fink lenkte Pentke um den Pfosten (90. +2). Gegen Mainz, Zwickau, Bremen oder Erfurt (die schlechtesten Offensiven der Liga), kassierte der SSV stets Gegentore. Gegen den CFC, der nach dem Jahn die zweitbeste Torausbeute vorweisen kann, hielt Philipp Pentke stark. Erstmals seit fast drei Monaten beendete Regensburg wieder ein Spiel ohne Gegentor.

Enorme Effizienz – Grüttner trifft dreimal

"In der ersten Halbzeit haben wir 4:0 Chancen für Chemnitz, in der zweiten habe ich ein Chancenverhältnis von 2:2 aufgeschrieben.“ Für Herrlich war ein weiterer Grund für den Auswärtssieg die enorme Effizienz seiner Mannschaft. Gut, eine hundertprozentige Ausbeute hatte die Jahnelf nicht. Im ersten Durchgang verpassten Grüttner (4., nach Flanke von George) und George (33., nach Pass von Thommy) die Zuspiele knapp, Kunz war jeweils klärend zur Stelle. In Halbzeit zwei hatten George (49., drüber) und Nachreiner (55., verpasste Pusch-Ecke) Möglichkeiten. Doch Stürmer Marco Grüttner, der im bisherigen Saisonverlauf nur dreimal getroffen hatte und einen echten Killerinstinkt vermissen ließ, erwischte einen Sahne-Tag. Das 1:0, erstklassig vorbereitet von Pusch, versenkte er in Mario-Götze-Manier (24.), als er den Ball mit der Brust annahm und im Fallen in die Maschen drosch, beim 2:0 blieb er frei vor Kunz eiskalt (65.). Und beim dritten Treffer hatte er das nötige Glück, als Kunz und Conrad an der Nandzik-Flanke vorbeiflogen und er goldrichtig stand (74.). Stürmerqualitäten, die man beim Jahn von Grüttner so nicht kannte – eine solche Effizienz legte er bei seinen bisherigen Auftritten nicht an den Tag, verpasste in der Vergangenheit ähnliche Torgelegenheiten. Nun scheint der Knoten endlich geplatzt zu sein.

Teamgeist – Jahnelf überzeugt

Doch die starken Akteure Pentke und Grüttner waren nicht der wichtigste Grund für den Sieg. "Einen Spieler hervorzuheben ist immer schwer, ich denke, dass heute eine überragende Teamleistung war“, erklärt Heiko Herrlich. Mangelnde Teamleistung kritisierte er zuletzt nach der Pleite gegen Erfurt überraschend stark. "Es spielt eine Rolle, ob ich mich auf das Wesentliche konzentrieren und eine Entscheidung auch akzeptieren kann oder ob ich nur blöd rumlabere! Wenn ich mich nur damit beschäftige, warum jetzt der spielt und der nicht und warum überhaupt so – wo kommen wir denn da hin?“, kritisierte er noch vor einer Woche. "Der eine oder andere Spieler“ würde sich, so Herrlich, nicht in den Dienst der Mannschaft stellen. Diese Kritik haben sich seine Spieler offensichtlich zu Herzen genommen. Symbolisch kam die Jahnelf vor und nach dem Spiel im Kreis zusammen, außerdem bejubelte das Team jeden Treffer gemeinsam – alle zehn Feldspieler fanden sich zusammen um zu zeigen: Wir sind ein Team“ Teamgeist war der Grund für den Aufstieg, und Teamgeist wird die Voraussetzung für den Klassenerhalt sein. Dass die Ostbayern in Chemnitz wieder dazu zurückkehrten, wurde dementsprechend belohnt. Gegen Münster gilt es nun nachzulegen – mit derselben Leistung.

 

   

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