Jahn unterliegt, aber bleibt cool: "Wollen jetzige Position verteidigen"
Das Spitzenspiel zwischen Regensburg und Ulm ging am späten Sonntagabend an die Spatzen, die dem Aufstieg damit einen großen Schritt näher kamen. Die Jahnelf muss sich nach dem Gegentor durch Felix Higl (70.) hingegen noch gedulden. Schon am kommenden Wochenende folgt wieder ein Kracher – und Joe Enochs war nach 90 Minuten in Ulm zuversichtlich.
"Der Scienza ist ein unfassbarer Spieler"
Mit großem fußballerischem Talent ließ Léo Scienza zwei Gegenspieler aussteigen und bediente den freistehenden Felix Higl, der den umjubelten Siegtreffer für den SSV Ulm 1846 markierte. "Irgendwie ist das bestimmt zu verteidigen, irgendwo einfach foulen", fand Jahn-Abräumer Andreas Geipl am Mikrofon von "MagentaSport" – mit einem Lächeln auf den Lippen. Denn auch das Geburtstagskind der Regensburger wusste genau: "Der Scienza ist ein unfassbarer Spieler. Aber ich weiß nicht, wo der Higl in der Szene plötzlich herkommt. Der ist halt auch ziemlich frei."
Trotz guter Partie im Donaustadion sorgte das Ulmer Duo für den Sieg des Spitzenreiters. Während die Spatzen nun dem Aufstieg nahe sind, muss sich die Jahnelf weiter gedulden. "Das Spiel ist eigentlich genauso gelaufen, wie wir uns das vorgenommen haben", ordnete Geipl ein, dass sich die Regensburger gar nicht allzu sehr verkalkuliert hatten. "Wir haben gut verteidigt. Bis auf ein Mal." Und diese Unachtsamkeit wurde sogleich bestraft. Vier Punkte hinter Ulm und drei Zähler vor Münster auf Rang 3 – das ist die Ausgangslage, in der sich die Regensburger nun in den Endspurt begeben. Das Spiel bei den Spatzen machte Cheftrainer Joe Enochs dennoch zuversichtlich.
Enochs widmet sich schon Dresden
"Wir haben sie gut wegverteidigt, was wir genau so machen wollten. Aber die Intensität können wir nicht über die gesamten 90 Minuten halten", analysierte der US-Amerikaner die Abwehrarbeit gegen die Spatzen. Dem Jahn fehlte letztendlich der entscheidende Stich nach vorne. "Das war ein Spiel auf Messers Schneide. Die Mannschaft, die den ersten Fehler macht, verliert das Spiel. So war es heute", so Enochs. Vier Spiele bleiben den Regensburgern jetzt noch, um den zweiten Platz zu verteidigen. Dem 52-jährigen Fußballlehrer war klar: "Jedes Spiel in dieser Liga wird schwierig bleiben."
Angefangen beim Top-Spiel in der kommenden Woche gegen Dynamo Dresden (Samstag, 14 Uhr). Die Jahnelf könnte den kriselnden Verfolger, der sich zuletzt auch noch von Coach Markus Anfang trennte, endgültig aus dem Aufstiegsrennen nehmen. "Das Spiel zuhause gegen Dresden wird ein ganz wichtiges Spiel für uns sein", schwor Enochs seine Mannschaft daher schon unmittelbar nach dem Abpfiff in Ulm ein. "Die Position, die wir jetzt haben, wollen wir verteidigen." Um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen? Im Erfolgsfall wäre es wohl zumindest eine Vorentscheidung im Kampf um den dritten Rang.