Jakubov köpft FWK-Sieg weg: "Es ist der Wahnsinn"
Das 0:0-Unentschieden zwischen den Trainerkumpels Michael Schiele und Patrick Glöckner ist eines, mit dem beide Vereine am Ende des Spieltages keinen Schritt aus ihrer Lage herausmachen konnten. Trotzdem ist es für die Würzburger Kickers ein ganz neues Erlebnis gewesen.
"Nicht so gut, wie wir könnten"
Im Trainerlehrgang der Saison 2016/17 saßen FWK-Coach Michael Schiele und CFC-Trainer Patrick Glöckner gemeinsam auf der Schulbank, aus dieser Zeit ist den Drittliga-Konkurrenten eine Freundschaft geblieben. So fiel es dem Würzburger Cheftrainer im gemeinsamen Gespräch am "Magenta Sport"-Interview auch nicht schwierig, die Situation des einzigen – irregulären – Treffers mit einem Lächeln zu analysieren: "Tut mir Leid, aber er hat oben gehalten und dann war es ein Foul." Glöckner sah die Szene, in der Erik Tallig von zwei Würzburgern in die Zange genommen wurde, naturgemäß anders – doch am Ende konnten beide Coaches lachen.
Auch, weil durch den nicht gegebenen Treffer der Chemnitzer beim FWK erstmals die Null in dieser Saison nach 90 Minuten stand. Anteil daran hatte auch Abwehrchef und Kapitän Sebastian Schuppan, der sich nach Abpfiff trotzdem unzufrieden zeigte: "Es war von uns nicht so gut, wie wir spielen können." Damit ist in diesem Fall natürlich nicht die Defensive, sondern die Offensive gemeint. "Die erste Halbzeit war gar nichts, dazu noch zwei glasklare Chancen zugelassen", musste Schuppan aus der letzten Reihe beobachten, wie die Angriffsbemühungen der Würzburger wenig Erfolg brachten. Bis zur zweiten Hälfte jedenfalls.
Jakubovs Kopfballparade zum Staunen
Denn da bekam der FWK einen besseren Zugriff auf die Partie, sinnbildlich aber die Doppelchance von Luca Pfeiffer und Dominik Widemann gegen CFC-Keeper Jakubov. "Es ist der Wahnsinn", beschrieb Schiele kopfschüttelnd, nachdem er die Bilder gesehen hatte. Ein Schuss von Pfeiffer war von der Latte ins Spielfeld zurückgeprallt, Widemann köpfte danach und Jakubov klärte ebenfalls per Kopf. "Da muss er so schnell hochkommen. Wenn er zwei Kilo mehr auf den Rippen hätte, wäre das vielleicht nicht so gewesen. Das ist pures Glück oder Pech", konnte er FWK-Coach über diese "bittere" und "brutale" Szene nur staunen.
Was er von seinen eigenen Jungs forderte, war dem Übungsleiter der Würzburger dann auch schnell klar: "In der zweiten Hälfte hatten wir zwei Riesendinger. Dann musst du einfach kaltschäuzig sein und den reinhauen." Insgesamt waren sich Kapitän und Trainer einig, dass sie über die kompletten 90 Minuten gesehen ein gerechtes Unentschieden gesehen haben. Immerhin kein Ergebnis, durch das Fußballfreundschaften getrennt wurde. Zumal die Kickers erstmals in dieser Saison ohne Gegentreffer blieben. Und doch eines, bei dem die Würzburger Kickers nicht richtig von der Stelle kommen. Mit 20 Punkten nach 15 Spielen steht der FWK auf Platz 13 – und damit im vorläufigen Niemandsland der Tabelle.