Jeff Saibene: "Können eine Spitzenmannschaft werden"
Mit dem Sieg in Zwickau ist der 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison angekommen, fortan soll es bergauf gehen. Denn den Aufstieg haben die Roten Teufel trotz eines Rückstands von neun Punkten noch nicht abgeschrieben, wie Sportdirektor Soeren Oliver Voigt zuletzt durchblicken ließ. Auch Trainer Jeff Saibene ist vom Potenzial seiner Mannschaft überzeugt.
Das Vertrauen ist da
Keine Frage: Von einem guten Start in die Saison kann angesichts von nur acht Punkten aus neun Spielen und dem 18. Tabellenplatz keine Rede sein. Und dennoch: "Wenn jeder aus unserem Kader das abrufen kann, was er zu liefern im Stande ist, werden wir Erfolg haben", zeigt sich der FCK-Coach in einem Interview mit der "Rheinpfalz" zuversichtlich und betont: "Ich habe das Vertrauen ins Team, dass wir eine Spitzenmannschaft werden können." Das brauche zwar Zeit, "aber ich habe ein gutes Gefühl mit den Jungs", sagt Saibene. Der erste Saisonsieg in Zwickau war ein Anfang.
"Siege sind das A und O. Wir können noch so gut spielen, wenn du am Ende aber nur unentschieden spielst, bleibt immer ein fader Beigeschmack." Bei den fünf Unentschieden zuvor hätte der FCK aus Sicht des Luxemburgers dreimal als Sieger vom Platz gehen müssen. "Das interessiert im Nachhinein aber niemanden", weiß Saibene. "Du musst einfach die Spiele gewinnen. Der erste Sieg am Samstag hat jedem gut getan. Ich hoffe, dass uns das Aufwind gibt und dass wir in einen Lauf kommen, bei dem wir mit einem gewissen Selbstvertrauen in die Spiele gehen können."
"Die Jungs sind teilweise zu nett"
Der 52-Jährige zeigt sich jedenfalls überzeugt davon, "dass wir einiges an Qualität im Kader haben. Es sind viele neue Spieler dabei. Davon wiederum einige, die im vergangenen Jahr wenig gespielt haben." Beispielhaft nennt Saibene Kenny Redondo: "Wenn ich sehe, wie gut er am Samstag gespielt hat … Dem Jungen fehlte einfach die Praxis, fehlten die Spiele. Bei Marlon Ritter ist das ähnlich. Das sind Jungs, die in einen Rhythmus kommen müssen." Neben der zum Teil fehlenden Praxis hat der FCK-Coach noch ein weiteres Problemfeld ausgemacht: "Die Jungs sind sehr, sehr nett. Teilweise zu nett. Wir haben das auch angesprochen." Es brauche "gegenseitige Unterstützung und viel Kommunikation", bisher sei es zu ruhig gewesen. Hinzukommt, dass Spieler wie Nicolas Sessa verletzungsbedingt noch ohne Einsatz sind: "Ich habe den Eindruck, er kann ein Unterschiedsspieler werden", so der Lautrer Übungsleiter.
Auch die letzten 30 Meter seien ein Thema: "Da, wo es eng wird, muss der letzte Pass sitzen. Da haben wir noch viel, viel Potenzial. Daran muss man arbeiten. Wir hatten aber auch in Zwickau mehrere gute Chancen gehabt", sagt Saibene im Interview mit der Zeitung und fordert zudem "mehr Mut" bei Schüssen aus der Distanz. Wie weit der FCK in seiner Entwicklung ist, wird sich am Samstag beim Kellerduell gegen den 1. FC Magdeburg zeigen. Ein Sieg auf dem heimischen Betzenberg ist eigentlich Pflicht – auch, um den eigenen Ansprüchen einer künftigen Spitzenmannschaft gerecht zu werden.