Jena sendet Lebenszeichen: "Der Anfang ist gemacht"

Am Sonntagnachmittag fuhr der FC Carl Zeiss Jena den zweiten Zähler der Saison ein. Das 1:1-Unentschieden gegen zuletzt gut aufgelegte Würzburger zeigte vor allem eines: Jena lebt. Gerade kämpferisch überzeugte das Tabellenschlusslicht, einzig die Chancenverwertung stimmte noch nicht. Ungeachtet dessen befand Debütant Rico Schmitt nach Spielende: "Der Anfang ist gemacht." 

Jena verdoppelt das Punktekonto

Mit nur einem Zähler aus den ersten elf Ligapartien legte der FC Carl Zeiss Jena einen neuen Drittliga-Negativrekord hin. Dass die Mannschaft allerdings durchaus das Niveau für die Spielklasse besitzt, bewies sie in der ersten Partie unter der Verantwortung von Rico Schmitt, der an Dominic Volkmer als Kapitän festhielt. Der Übungsleiter schaffte es offenbar, seiner Truppe neues Leben einzuhauchen. Gegen die Würzburger Kickers präsentierten sich die Thüringer überlegen, egalisierten zudem einen Rückstand. Der neue Trainer verspürte nach Spielende am "Magenta Sport"-Mikrofon "schon ein klein wenig Stolz, dass die Mannschaft es geschafft hat, sich hier einen Punkt zu erarbeiten."

Mit Spielbeginn war dem FCC anzumerken, dass die Negativserie von vier Pleiten am Stück an diesem Sonntagnachmittag ein Ende haben sollte. Die Hausherren fanden gut in die Partie, eine erste Hereingabe lenkte Bock nur knapp über das Tor (4.). Im Anschluss fand sich auch Würzburg besser zurecht, es entwickelte sich eine intensiv geführte Partie ohne viele Tormöglichkeiten. Erst zu Beginn des zweiten Durchgangs war es erneut Jenas Bock, der nach einer Schorr-Vorarbeit die Führung liegen ließ (50.). Der FCC war nun am Drücker – das Tor machten jedoch die Kickers. Nach einem Eckball durfte Schuppan völlig unbedrängt einköpfen, Volkmer hatte den Würzburger aus den Augen verloren (69.). Trainer Schmitt hatte dazu eine klare Meinung: "Nicht der Raum schießt Tore, sondern immer der Gegenspieler. Und da erwarte ich, dass wir da dranbleiben. Punkt." Trotz des Rückschlags rappelte sich Jena wieder auf und suchte unbeirrt den Weg nach vorne. Die Belohnung folgte in der 81. Spielminute. Kickers-Schlussmann Müller unterlief einen Flankenball, Bock legte quer auf Pagliuca und der Angreifer vollendete überlegt. Bemerkenswert: Unter Schmitt-Vorgänger Kwasniok war Pagliuca noch in die zweite Mannschaft abgeschoben worden.

"Wir müssen immer glauben"

Nach Spielende herrschte am Ernst-Abbe-Sportfeld endlich wieder einmal Zufriedenheit. Am Tabellenstand änderte der Punktgewinn zwar nichts, auch der Rückstand auf das rettende Ufer ist mit elf Punkten weiterhin groß. Für die Moral war er hingegen umso wertvoller. Auch Rico Schmitt sah durchaus Anlass für Optimismus: "Das Fazit ist: Der Anfang ist gemacht." Am Wichtigsten, so der 51-Jährige weiter, ist an diesem Nachmittag "der Auftritt der Mannschaft gewesen. Das hat von der ersten bis zur letzten Minute gestimmt."

Ähnlich empfand auch einer der Aktiven: Torschütze Kilian Pagliuca. Die Mannschaft befinde sich auf dem richtigen Weg, Schritt für Schritt müsse dieser nun weiter verfolgt werden. "Und wir müssen immer glauben – weil alles möglich ist im Fußball." Gegen einen festen Glauben an die Sensation hat sicherlich auch Trainer Schmitt nichts einzuwenden, wenngleich sich dieser abschließend eher pragmatisch ausdrückte: "Also: Starke Leistung, Mund abputzen, weiter geht’s." Am kommenden Samstag wartet der KFC Uerdingen.

   

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