Jonatan Kotzke im Interview: "Dankbar für die Chance"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Jonatan Kotzke über die abgelaufene Saison in Wiesbaden und Aalen, über Kontakte zu den Ex-Kollegen während des Abstiegskampfs und über seine persönliche Zukunftsplanung.
liga3-online.de: Hallo Herr Kotzke. Sie haben den VfR Aalen nach knapp einem halben Jahr verlassen. Wohin wird es Sie ziehen?
Jonatan Kotzke: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Wir stehen mit einigen Vereinen in Kontakt, aber da gibt es noch nichts Spruchreifes.
Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie keinen neuen Vertrag erhalten haben? Schließlich haben Sie seit Ihrem Wechsel im Winter immerhin 15 Spiele gemacht und galten schon als feste Größe.
Ich hatte in Wiesbaden durch meine Verletzung eine schwierige Zeit und bin dem VfR erst einmal sehr dankbar, dass Sie mir diese Chance gegeben haben. Ich denke, dass beide Seiten davon profitiert haben. Für mich war es in erster Linie wichtig, wieder Spielpraxis zu sammeln.
Wären Sie gerne geblieben?
Ich hätte es mir vorstellen können, aber man kann sich ja im Fußball vieles vorstellen.
Hat es denn Gespräche über einen neuen Vertrag gegeben?
Ja das schon, aber da dürfen sich die Vorstellungen beider Seiten auch nicht zu sehr unterscheiden. Ich bin auf jeden Fall froh, das halbe Jahr in Aalen gespielt zu haben.
Sie haben ausgerechnet gegen ihren Ex-Verein Wiesbaden in der Rückrunde getroffen. Wie haben Ihre alten Kollegen darauf reagiert?
Ich habe sie lieber nicht darauf angesprochen. Deren Situation war ja auch noch schwieriger als unsere. Natürlich stehe ich noch mit einigen in Kontakt, aber das war eigentlich kein Thema.
Ihre Zeit beim SVWW war nicht so erfolgreich, wie Sie sich das sicher gewünscht hätten. Wie kam es dazu?
Das lag natürlich in erster Linie an meiner Verletzung gleich im zweiten Spiel. Mit einem Kreuzbandriss fällt man dann ja nicht nur die Zeit der Verletzung aus, sondern muss sich auch wieder herankämpfen. In dieser Zeit gab es personelle Änderungen im Verein und dann hat man eben anders geplant.
Auch der VfR Aalen kämpfte lange gegen den Abstieg. Warum hat sich das Team so schwer getan?
Da muss man die Gesamtsituation sehen. Nach einem Abstieg ist es für einen Verein sehr schwer. Da steht man vor einem Umbruch und die großen TV-Gelder brechen weg. Wir sind froh, dass wir mit dem Sieg gegen Mainz den Klassenerhalt schon früh klar gemacht haben. Bei der Dramatik am Ende wäre es sonst vielleicht noch eng geworden …
Gab es vor dem Spiel gegen Wiesbaden noch Anrufe Ihrer Kollegen, die Sie um Schützenhilfe gebeten haben?
Eigentlich nicht. Die mussten ja selber erst einmal ihr Spiel gewinnen. Es gab die eine oder andere SMS, dass wir das Spiel bitte sehr ernst nehmen sollen.
Mit Nürnberg, München, Regensburg, Aalen und Wiesbaden waren Sie zumeist im Süden Deutschlands aktiv, obwohl Sie aus dem Norden kommen. Sieht man Sie in Zukunft vielleicht auch mal in anderen Regionen Deutschlands oder gar im Ausland?
(lacht) Das ist Zufall. Klar bin ich erst lange in Bayern geblieben, das ist ja auch meine Heimat. Aber deswegen würde ich jetzt keinem Verein absagen, nur weil er nicht im Süden spielt.
Beenden Sie bitte folgenden Satz zu ihrer Person: Jonatan Kotzke spielt in der nächsten Saison …
… in der 3.Liga oder im Ausland.
Noch eine abschließende Frage: Wer wird eigentlich Europameister?
Auch wenn wir uns bisher etwas schwer getan haben, glaube ich an Deutschland.
Im Finale gegen?
(lacht) Gegen Frankreich denke ich. Das wäre natürlich ein Kracher.