Kader-Check: Wo sich Arminia Bielefeld verstärken könnte

Arminia Bielefeld überwintert in der kurzen Winterpause auf Platz vier. Nur ein Punkt trennen die Ostwestfalen vom Relegationsplatz. Dazu wurde durch das Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinals zusätzliches Geld eingenommen. Die Erwartungshaltung der Fans auf namhafte Verstärkungen ist also groß, zumal die Konkurrenz um die Aufstiegsplätze teilweise schon Neuzugänge präsentieren konnte. Grund genug, den Kader von Arminia Bielefeld einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Tor und Abwehr

Jonas Kersken hat sich als klarer Stammkeeper etabliert, Louis Oppermann ist sein loyaler Vertreter. Mit Maximilian Großer, Leon Schneider und Joel Felix verfügt Bielefeld über drei gute Innenverteidiger. Dazu ist Semi Belkahia als Backup noch da, ist aber ohne Zukunft. Wenn Felix demnächst wieder voll im Saft steht, sollte die defensive Stabilität wieder vorhanden sein, die zum Ende der Hinrunde etwas verloren gegangen war. Lannert und Oppie sind die Stammspieler auf den Außenverteidiger-Positionen. Felix Hagmann fungiert als talentierter Ersatz, der auf beiden Außenverteidiger-Positionen spielen kann.

Bedarf: Aktuell kein Bedarf. Sollte Belkahia den Verein noch verlassen, könnte noch ein vierter Innenverteidiger kommen. Für den Notfall steht für die Innenverteidigung der junge Justin Lukas zur Verfügung. Der ist aber ein gelernter Linksverteidiger.

 

Mittelfeld

Stefano Russo ist als zweikampfstarker Spieler gesetzt, Sam Schreck sein Backup. Davor spielen meist Marius Wörl und Mael Corboz, wobei beide zuletzt etwas überspielt wirkten. Ersatz wären hier Lukas Kunze oder auch Merveille Biankadi. Insgesamt entsteht aus dem Mittelfeld zu wenig Torgefahr. Häufig kommt der finale Pass zu den Stürmern nicht an. Wirklich gut herausgespielte Tore blieben in der Hinrunde Mangelware. Ein Spieler, der für mehr Kreativität im Mittelfeld sorgen könnte, hat der Verein mit Nassim Boujellab noch im Kader. Doch der ehemalige Schalker Bundesliga-Spieler kam zuletzt in der Liga nicht mehr zum Einsatz und musste teilweise auf die Tribüne. Wenn sich ein passender Abnehmer findet, könnte Boujellab den Verein in der Winterpause noch verlassen.

Bedarf: Ein offensivstarker Mittelfeldspieler, der bei tief stehenden Gegnern kreative Lösungen auf engem Raum findet und bestenfalls auch selbst einen guten Torabschluss hat.

 

Sturm

Arminia Bielefeld spielt meistens im 4-3-3-System mit zwei Außen- und einem Mittelstürmer. Bei den Außenstürmern erfüllte einzig der spät verpflichtete Isaiah Young die Erwartungen mit fünf Scorern (zwei Tore, drei Assists). Danach wird es dann aber dünn. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer Noah Sarenren-Bazee bleibt der große Pechvogel. Nach seinem auskurierten Kreuzbandriss aus der letzten Saison stoppten ihn in der Hinrunde etliche kleinere Verletzungen. So kam er nie in einen Spielrhythmus und kam in der Hinrunde nur auf einen Treffer.

Mika Schroers kam im Sommer aus der vierten Liga. Er zeigte gute Ansätze, ist aber noch zu inkonstant. Immerhin drei Scorerpunkte (ein Tor, zwei Assists) konnte er sammeln. Youngster Daniel Sumbu ließ zum Ende der Vorrunde mit einem Tor und einem Assist bei seinen vier Kurzeinsätzen aufhorchen. Die ganzen Offensiv-Hoffnungen aber auf einen 17-jährigen zu setzen, wäre aber gewagt. Zumeist als Joker eingewechselt, kam der erfahrene Offensivspieler Merveille Biankadi auf zwei Tore. Aufgrund seiner technischen Fähigkeiten ist er auch eine Wechseloption für das offensive Mittelfeld. Mizuta wird den Verein aller Voraussicht nach verlassen und ist bereits für Gespräche freigestellt.

Auf der Mittelstürmer-Position überzeugte Kania mit sechs Treffern. Er spielt seine erste Saison in Liga drei und hat dadurch in seinen Leistungen noch Schwankungen. Gegen die robusten Abwehrspieler in der Liga sollte er auch körperlich noch zulegen. André Becker und Jeredy Hilterman blieben in der Hinrunde komplett ohne eigenen Liga-Treffer. Besonders das Leistungsvermögen von Hilterman wirft immer wieder Fragezeichen auf. Kann er sein Potenzial in der Rückrunde endlich zeigen? Zumindest gelang ihm jetzt im ersten Testspiel gegen den Oberligisten Lippstadt ein Treffer.

Bedarf: Bei dem zu erwartenden Abgang von Mizuta wird ein schneller Außenstürmer benötigt. Um die Aufstiegschancen zu erhöhen, sollte zusätzlich ein körperlich robuster Mittelstürmer, der verlässlich trifft, verpflichtet werden. Wenn im Sturm wirklich zwei Spieler kommen, müsste noch ein Mittelstürmer abgegeben werden.

 

Fazit

Vor Sportdirektor Michael Mutzel liegt in der Winterpause durchaus Arbeit. Das Transferfenster bleibt noch bis Anfang Februar geöffnet. Allzu viel Zeit lassen sollten sich die Verantwortlichen mit der Kaderplanung allerdings nicht. Wartet doch mit dem Rückrunden-Auftakt am 18.1. beim Heimspiel gegen den Aufstiegskonkurrenten Energie Cottbus gleich ein richtiger Kracher auf die Ostwestfalen.

   

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