Kader, Etat und Co: So plant der VfB Lübeck für die 3. Liga
Nur zwei Jahre nach dem Abstieg ist der VfB Lübeck zurück in der 3. Liga. liga3-online.de zeigt, wie die Norddeutschen planen.
Pfeiffer ohne Lizenz, 18 Spieler unter Vertrag
Trainer: Bereits seit Sommer 2021 steht Lukas Pfeiffer, der unter Vorgänger Rolf Landerl schon Assistent war, an der Seitenlinie und soll die Lübecker auch in der kommenden Saison betreuen. Durch den Aufstieg hat sich sein Vertrag per Option 2024 verlängert. Problem allerdings: Der 32-Jährige verfügt nicht über die für die 3. Liga erforderliche UEFA-Pro-Lizenz. Um diese erwerben zu können, müsste der 32-Jährige zunächst den A-Schein vorweisen. Diesbezüglich war der gebürtige Lüneburger in den letzten Jahren nicht untätig, jedoch wurden zwei Anläufe durch die Corona-Pandemie ausgebremst. Nun fehlen die nötigen "Punkte", um sich für den Fußballlehrer-Lehrgang bewerben zu können. Der VfB hofft auf eine Ausnahmegenehmigung des DFB und steht mit dem Verband diesbezüglich im Austausch.
Kader: Bislang stehen 17 Spieler für die kommende Saison unter Vertrag, darunter sämtliche Stammspieler wie Topscorer Felix Drinkuth, Kapitän Tommy Grupe, Mirko Boland und Marvin Thiel. Bei Robin Kölle und Janek Sternberg haben sich die auslaufenden Arbeitspapiere durch den Aufstieg automatisch bis 2024 verlängert. Auch Mats Facklam soll nach Angaben der "Lübecker Nachrichten" eine entsprechende Klausel im Vertrag stehen haben, allerdings seien noch Formalien zu klären. Noch nicht geklärt ist die Zukunft von Vjekoslav Taritas, Eric Gründemann, Lasse Jetz, Jan Lippegaus und Fawaz Kassimou, deren Kontrakte zum 30. Juni enden. Laut der Zeitung plant der VfB mit einem Kader von 23 Feldspielern und drei Torhütern, wobei die Zahl nicht in Stein gemeißelt scheint: "Ich habe am Ende lieber einen Spieler weniger, wenn dafür bei den anderen die Qualität höher ist", sagt Sportvorstand Sebastian Harms, betont aber auch: "Fertige Spieler zu verpflichten, wird für uns schwer."
Lohmühle modernisiert
Etat: Allein durch die Einnahmen aus dem TV-Topf von rund 1,3 Millionen Euro wird das Budget deutlich steigen. Dazu erwartet der VfB laut den "LN" ein Plus von 75 Prozent bei den Ticket-Einnahmen und 50 Prozent mehr aus dem Verkauf von Fan-Artikeln. Zudem soll Hauptsponsor "Hansebelt" sein Engagement verdoppeln.
Stadion: Nach dem Abstieg vor zwei Jahren ist die alt-ehrwürdige Lohmühle modernisiert worden. Zum einen verfügt das Stadion nun über eine für die 3. Liga vorgeschriebene Rasenheizung, zum anderen ist die Heimtribüne hinter dem Tor überdacht worden. Nachrüsten müssen die Lübecker noch im Hinblick auf die Anzahl der Rollstuhlplätze, zudem muss für Gästefans ein Sitzplatz-Block eingerichtet werden.
Ziel: Anders als nach dem letzten Aufstieg soll es nicht direkt wieder zurück in die Regionalliga gehen – der Klassenerhalt ist das klare Ziel. "Hier passt einfach alles, so machen wir weiter", sagte Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Rehder am vergangenen Freitag, kurz nachdem der Aufstieg feststand. "Jetzt wollen wir einen schlagkräftigen Kader zusammenstellen und die Klasse halten." Nachdem die Lübecker – abgesehen von der Drittliga-Spielzeit 2020/21 – seit 2004 ausschließlich im Amateurfußball vertreten waren, will sich der VfB nun in der 3. Liga etablieren.