Kaderplanung 1860: Bierofka sieht Löwen "nicht handlungsfähig"
Sportlich steht der TSV 1860 München nach zwei Dritteln der Saison im Mittelfeld, der Aufsteiger sammelte sieben Punkte mehr als der erste Abstiegskandidat. Aktuell läuft es auf eine gelungene Saison des Traditionsvereins hinaus, doch finanziell drückt den Löwen der Schuh: Das wirkt sich jetzt auch auf die Kaderplanung aus.
Interesse an Manuel Schäffler
Manuel Schäffler ist einer der torgefährlichsten Stürmer der 3. Liga und kommender Gegner des TSV 1860 München, der am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden antreten muss. Dem Vernehmen nach würden die Löwen den treffsicheren 30-Jährigen gerne für die kommende Saison verpflichten, Schäfflers Verbindung zu seinem Jugendverein soll ausschlaggebend für einen Wechsel sein. Obwohl der Wiesbadener Torjäger ablösefrei zu haben wäre, stocken die Verhandlungen jedoch aufgrund der ungewissen Finanzsituation.
Auch, weil der Etat von 4,6 Millionen auf 3 Millionen Euro gesenkt werden soll. Die finanziellen Einschränkungen beeinflussen selbstverständlich auch die Kaderplanung, doch Trainer Daniel Bierofka sieht ein anderes Problem im Vordergrund: "Es ist die Aufgabe von Günther Gorenzel (Geschäftsführer Löwen; Anm. d. Red), dass er da Klarheit schafft und wir wissen, was wir für Neuzugänge ausgeben können", kritisiert der Coach gegenüber der "Abendzeitung" die Tatsache, dass in der Rahmenplanung wohl noch keine konkreten Zahlen stehen.
1860 zahlt Rahmenbedingungen Tribut
"Wir müssen damit leben, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht handlungsfähig sind", verschärft Bierofka den Ton sogar noch etwas. Derzeit beschäftige man sich damit, den aktuellen Kader zu verkleinern, um zu sehen, was dann übrig bleibt. "Momentan können wir uns nichts herzaubern, wir müssen den finanziellen Rahmenbedingungen Tribut zollen", beschreibt Bierofka eine Situation, in der die Löwen eigentlich in die heiße Planungsphase für die kommende Saison gehen wollten.
In der Vergangenheit konnte 1860 München stets auf die Jugendarbeit der U19-Mannschaft bauen, aus der neben dem aktuellen Kapitän Felix Weber, Torhüter Marco Hiller und Wiesbadens Manuel Schäffler unter anderem auch die Bender-Zwillinge, Julian Weigl und weitere Stars entsprungen sind. Darauf will sich Daniel Bierofka im nächsten Jahr allerdings nicht verlassen: "Es ist nicht mehr so wie früher, dass unten so viele herumspringen, dass man die freie Auswahl hat." Inzwischen müsse man genau hinschauen, wer die Qualität für die 3. Liga hat. Und vielleicht wird Daniel Bierofka dann doch noch Verstärkung aus dem Hut zaubern.