Kampf um Lizenz: FCK muss Millionen-Summe nachweisen
Die Nachricht vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus Frankfurt überraschte den 1. FC Kaiserslautern am Dienstag nicht: Um die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison endgültig zu erhalten, müssen die Roten Teufel bis Ende Mai zunächst Bedingungen erfüllen – und dabei eine Summe von 6,6 Millionen Euro nachweisen.
Zwei Millionen Euro von den Fans?
Etwa zwölf Millionen Euro – das wurde im vergangenen Dezember bekannt – fehlten dem 1. FC Kaiserslautern für eine weitere Spielzeit in der 3. Liga. Allein fünf Millionen Euro beträgt der Verlust, der im operativen Geschäft eingefahren wird. Den vom DFB geforderten Nachweis, wie dieses Minus ausgeglichen werden kann, habe der FCK aber erbracht, wie der kaufmännische Geschäftsführer Michael Klatt der "Rheinpfalz" sagte.
Eine deutlich größere Herausforderung stellt die zum 1. August fällig werdende Fan-Anleihe in Höhe von 6,6 Millionen Euro dar. Auch hier fordert der Verband einen entsprechenden Nachweis, wie das Geld zurückgezahlt werden kann. "Wir gehen drei Wege: Erstens Verlängerung der Anleihe, zweitens neue Anleihe, drittens Kapilendo", erklärt Klatt. Bis zum vergangenen Donnerstag wurden rund eine Million Euro aus der alten Anleihe in die neue umgewandelt, weitere 600.000 Euro sammelte der FCK neu ein. Über Kapilendo, einer Crowdlending-Plattform, kamen bisher 480.000 Euro zusammen.
Bis Ende April will der Traditionsverein mindestens zwei Millionen Euro aus den beiden neuen Anlagenoptionen generiert haben. Gelingt das, sei der FCK laut Klatt im Hinblick auf die Lizenz über den Berg. Eine weitere Erfolgsmeldung gab es am Dienstag: Durch den Einstieg von sechs regionalen Unternehmen, die die ersten externen Anteilseigner an der im vergangenen Sommer ausgegliederten Kapitalgesellschaft sind, hat der FCK nach "Rheinpfalz"-Angaben rund 700.000 Euro eingenommen.
"Gute Gespräche" mit Investor Flavio Becca
Zusätzliche Geldmittel könnten von luxemburgischen Milliardär Flavio Becca, der unter anderem als Mäzen beim F91 Düdelingen fungiert, kommen: "Wir sind in guten Gesprächen mit Flavio Becca. Uns ist es wichtig, eine nachhaltige, strategische Partnerschaft aufzubauen, in der auch ein Investor sein Know-how mit einbringen kann", so Aufsichtsratsvorsitzender Patrick Banf in der "Rheinpfalz".
Angedacht sei eine Partnerschaft, die dem FCK langfristig hilft, finanziell auf gesunden Beinen zu stehen und sportlich zurück in die Erfolgsspur zu finden. "Wir wollen einen Weg finden, bei dem auch die Fans mitgenommen werden", erklärt Banf. Viel Zeit bleibt den Roten Teufeln allerdings nicht. Bis Ende Mai müssen die Lizenz-Bedingungen erfüllt sein – ansonsten darf der FCK in der kommenden Saison nicht in der 3. Liga antreten. Klatt zeigte sich am Dienstag aber optimistisch: "Wir haben einen klaren Plan, wie diese Umsetzung gelingt." Scheitern sei dagegen keine Option.