"Kann es nicht mehr hören": Münster bereits im Abstiegskampf
Spätestens mit der 1:3-Niederlage gegen Waldhof Mannheim hat für Preußen Münster der Abstiegskampf begonnen, sind die Adlerträger mit nur vier Punkten aus fünf Spielen doch unter den Strich gerutscht. Einmal mehr haderte Trainer Sascha Hildmann mit der Tatsache, dass Aufwand und Ertrag derzeit nicht zusammenpassen.
"Derzeit sind wir davon so weit weg"
Gut gespielt, aber dennoch verloren: So lässt sich das Spiel der Preußen gegen Mannheim wohl kurz und knapp zusammenfassen. Ein Muster, das sich wie ein roter Faden durch die bisherige Saison des Aufsteigers zieht. "Ich kann es nicht mehr hören", war Trainer Sascha Hildmann bei "MagentaSport" von dieser Tatsache genervt. "In der ersten Halbzeit muss du das Spiel auf deine Seite ziehen und es schaffen, dich dann auch mal für diesen extrem Aufwand, den du betreibst, zu belohnen. Doch derzeit sind wir davon so weit weg." Der Grund: es fehlt an der Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Trotz zahlreicher Möglichkeiten sind die Adlerträger einfach zu harmlos – und das nicht nur gegen den Waldhof. "Mannheim hatte nicht den besten Tag, das musst du ausnutzen", ärgerte sich der Coach über die vergebenen Möglichkeiten.
"Wir wissen alle, dass wir Tore schießen können. Wir haben die Qualität dafür", meinte Joel Grodowski, der nach der 57 Minuten per Elfmeter den einzigen Preußen-Treffer an diesem Tag erzielte. Dass dieses Tor nicht wenigstens für einen Punkt reichte, lag auch daran, dass die Abwehr zu oft patzt. Schon neun Gegentore stehen nach fünf Spieltagen zu Buche – nur beim SC Verl schlug es noch häufiger ein (elf).
"Zahlen gerade unheimlich viel Lehrgeld"
"Das ist 3. Liga, da ist die Qualität einfach höher", haderte Hildmann und meinte: "Wir zahlen gerade unheimlich viel Lehrgeld. Eigentlich spielen wir gut mit, aber in den entscheidenden Momenten treffen wir die falschen Entscheidungen. Das tut verdammt weh. Du weißt oft nicht, wie dir geschieht." Nur zehn Minuten nach der Pause das 0:2 zu kassieren, dürfe einfach nicht passieren, nachdem Mannheim in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit durch ein Traumtor aus 25 Metern aus dem Nichts in Führung gegangen war. Ein Treffer, der sinnbildlich für die aktuelle Situation beim SCP stand.
Und nach dem Anschluss habe der SCP dann den "spielerischen Faden" verloren, was eine Viertelstunde vor dem Ende zum 1:3 führte. Sind es einfach nur Anpassungsprobleme? "Wenn man die Ergebnisse sieht, bestimmt. Aber nicht, wenn man die Art und Weise betrachtet, wie wir spielen", machte Münsters Coach deutlich. Dennoch forderte 51-Jährige eine "Steigerung in beide Richtungen". Die anstehende Länderspielpause kommt für Hildmann daher gerade Recht: "So haben wir jetzt 14 Tage Zeit, Dinge im Detail trainieren zu können. Das ist schon gut." Denn klar ist: "Wir müssen anfangen, Punkte zu sammeln und auch mal mit wenigen Chancen zu gewinnen." Damit loslegen können die Preußen in zwei Wochen beim SV Sandhausen. In die Partie wird Münster dann womöglich als Vorletzter gehen, sollte Duisburg am heutigen Sonntag in Regensburg punkten. Dann wäre der Aufsteiger noch ein Stück tiefer im Abstiegskampf drin.