Karlsruher SC baut Siegesserie gegen Darmstadt 98 aus

Der Karlsruher SC schwimmt weiter auf der Erfolgswelle, der Sieg gegen den SV Darmstadt 98 bedeutete das siebte unbesiegte Spiel in Folge. Die „Lilien“ konnten nur in den ersten 15 Minuten mithalten und kamen danach kaum noch mal aus der eigenen Hälfte. Der Treffer von Rouwen Hennings (74.) und ein Eigentor von Danny Latza (76.) bedeuteten den Heimsieg für den KSC. "Wir haben heute Geduld gebraucht, Darmstadt war defensiv sehr gut organisiert. In der 1.Hälfte konnten wir offensiv nicht so gefährlich werden. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen, dann klappte es auch in der Tiefe", so KSC-Coach Markus Kauzinski nach dem Spiel.

 

Karlsruher SC:

Dirk Orlishausen (C) – Philipp Klingmann, Kevin Akpoguma, Jan Mauersberger, Sebastian Schiek – Selcuk Alibaz (68. Danny Blum), Silvano Varnhagen, Dominic Peitz, Hakan Calhanoglu (87. Timo Kern) – Koen van der Biezen, Rouwen Hennings (82. Elia Soriano)

SV Darmstadt 98:

Jan Zimmermann (C) – Andreas Gaebler, Cem Islamoglu, Benjamin Gorka (45. Christian Beisel), Michael Stegmayer – Hanno Behrens, Danny Latza – Uwe Hesse (78. Ugur Albayrak), Benjamin Baier, Preston Zimmerman (60. Elton da Costa) – Marcus Steegmann

Tore: 1:0 Rouwen Hennings (74.Minute), 2:0 Danny Latza (Eigentor, 76.Minute)

Zuschauer: 10.219

Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)

Karten: Benjamin Gorka, Uwe Hesse (SV Darmstadt 98) – Dominic Peitz (Karlsruher SC)

 

Szenen des Spiels:

8. Minute: Uwe Hesse steckt gut durch auf Michael Stegmayer, der bis zur linken Grundlinie sprintet und eine gute Flanke in die Mitte schlägt. Dort verpasst erst Benjamin Baier, dann kann Preston Zimmerman den Ball nicht kontrollieren.

9. Minute: Wieder steckt Hesse durch, diesmal zu Marcus Steegmann. Dessen gute Hereingabe kann Baier nicht zum Torerfolg verwerten.

16.Minute: Erste Chance für Karlsruhe. Rouwen Hennings legt ab zu Koen van der Biezen. Dessen Schuss aus 10 Metern gerät aber zu schwach. Kein Problem für Zimmermann.

18. Minute: Freistoß für den KSC aus 20 Metern: Hakan Calhanoglu tritt an, zieht den Ball aber einen Meter am linken Kreuzeck vorbei.

19. Minute: Chance für KSC-Sturmtank van der Biezen, der nach einer Flanke von rechts ein Hackenkunststückchen probiert. Schön, jedoch am Tor vorbei.

26. Minute: Wieder Flanke von rechts, Lilien-Innenverteidiger Benjamin Gorka klärt am kurzen Pfosten im letzten Moment vor Hennings.

27. Minute: Weiter der KSC: Nach der Ecke kommt der zweite Ball wieder in den Strafraum, dort schießt Dominic Peitz ein gutes Stück rechts vorbei.

43. Minute: Schöne Gelegenheit für die Lilien: Zimmerman tankt sich durch bis an die Außenlinie, steckt zurück in den Strafraum, doch der Ball geht in die Reihen der Karlsruher. Im direkten Gegenzug noch einmal höchste Not in der Abwehr der Lilien: Den strammen Schuss eines Karlsruhers lenkt Zimmermann noch um den Pfosten. Der folgende Eckball bringt nichts ein.

46.Minute: Letzte Gelegenheit vor der Pause für die Lilien. Das Durcheinander in den Hinterreihen des KSC nutzt Zimmerman, der den Ball schön hereinbringt. Gleich zwei Karlsruher retten in höchster Not zum Eckball für die 98er. Stegmayer bringt die Kugel flach und scharf ans 16er Eck. Von dort hämmert Gorka mit einem fulminanten Schuss die Kugel knapp über die Latte.

 

Halbzeit

 

49. Minute: Nach Freistoß Calhanoglu köpft Van der Biezen aus 3 Metern aufs Tor – Zimmermann mit einer Glanzparade!

53. Minute: Michael Stegmayer haut einen Freistoß aus 40 Metern in Richtung Karlsruher Tor. Der Ball wird länger und länger und fällt Zentimeter neben dem linken Kreuzeck herunter.

68.Minute: Super Freistoßvariante von Calhanoglu, der aus 18 Metern in den Strafraum lupft, dort steht Peitz, der den Ball ins Tor schießt – aber Abseits!

70. Minute: Entlastungsangriff der Lilien: Latza zieht von der Strafraumgrenze aus ab – 1 Meter drüber.

73. Minute: Calhanoglu legt auf van der Biezen ab, der aber knapp am rechten Eck vorbei schlenzt.

74.Minute: Tor für den Karlsruher SC (1:0)! Silvio Varnhagen spielt einen guten Pass in die Schnittstelle der Darmstädter Abwehr auf Rouwen Hennings. Der fackelt nicht lange und versenkt die Kugel fulminant ins linke Eck.

76.Minute: Tor für den Karlsruher SC (2:0)! Bitter, bitter für Darmstadt! Nach einer Ecke von links köpft Danny Latza den Ball ins eigene Tor.

82.Minute: Marcus Steegmann nach einer da Costa-Flanke köpft knapp drüber.

 

Analyse:

Elton da Costa auf der Bank

Darmstadts Coach Jürgen Seeberger nahm im Vergleich zum 1:0 Erfolg im Derby gegen Offenbach eine Veränderung in seiner Startelf vor: Danny Latza begann, dafür musste Elton da Costa auf die Bank. Benni Baier übernahm seine Position im zentral offensiven Mittelfeld Seebergers Kollege auf der KSC-Bank, Markus Kauczinski, baute sein Team nach dem 2:1 Sieg in Chemnitz auf zwei Positionen um: Kevin Akpoguma und Silvano Varnhagen spielten für Steffen Haas und Dennis Kempe. Die Partie im Karlsruher Wildparkstadion begann flott, beide Teams suchten in der Anfangsphase den Weg nach vorne. Die ersten Gelegenheiten hatten die Gäste aus Südhessen, die nach dem Derbysieg gegen Offenbach selbstbewusst auftraten. Baier und Zimmerman konnten ihre guten Chancen im KSC-Strafraum jedoch nicht nutzen (8. und 9.Minute).

KSC dominierte das Spiel

Nach ungefähr einer viertel Stunde nahm der KSC jedoch das Heft in die Hand und dominierte das Spiel. Durch viel Ballbesitz und variables Spiel im Mittelfeld über die technisch beschlagenen Calhanoglu und Alibaz kamen die Karlsruher nach und nach zu Chancen: Van der Biezen tauchte in der 16.Minute das erste Mal gefährlich vor dem Darmstädter Kasten auf, brachte aber in aussichtsreicher Position nur einen Kullerball zustande. Karlsruhe setzte die „Lilien“ immer weiter unter Druck, ohne jedoch gefährlich zu werden: Die Defensive der Gäste stand sicher, die finalen Pässe des KSC kamen so gut wie nie durch, immer war ein Abwehrbein im Weg. Die größte Chance machte Benjamin Gorka zunichte, der in der 27.Minute am kurzen Pfosten vor dem einschussbereiten Hennings zur Ecke klärte. Allerdings war von Darmstadt kein konstruktiver Spielaufbau mehr zu sehen, die Bälle wurden meist lang herausgeschlagen, so konnte Karlsruhe weiterhin in Ruhe sein Spiel aufziehen. Kurz vor der Pause wurde es dann noch einmal richtig interessant: Erst entschärfte Lilien-Torwart Zimmermann einen strammen KSC-Schuss, dann hämmerte Gorka den Ball knapp über das Tor der Hausherren. Ein Tor für die Lilien wäre auch des Guten zuviel gewesen. Zu schwach sind die Lilien vorne, dass man hier die Badener ernsthaft in Gefahr bringen konnte. Die bessere Spielanlage hat eindeutig der KSC, der auch gut 60-70% Ballbesitz in den ersten 45 Minuten hatte.

Hennings erzielt das verdiente 1:0

Nach der Pause spielte Karlsruhe noch druckvoller, teilweise wurde der Gäste-Strafraum umlagert wie beim Handball – Entlastung Fehlanzeige. Koen van der Biezen köpfte in der 49.Minute aus drei Metern aufs Tor, Zimmermann hielt sein Team wiederum mit einer Glanzparade im Spiel. Lilien-Trainer Jürgen Seeberger, der zur Pause schon Christian Beisel für den gelb-rot-gefährdeten Gorka einwechselte, reagierte und brachte Elton da Costa, mit dem wenigstens ein bisschen Spielkultur auf Seiten der „98er“ einkehrte. Dennoch kamen die „Lilien“ kaum noch aus der eigenen Hälfte. Wenn mal ein Ball gewonnen wurde, wurde er entweder weggeschlagen bzw. ein Fehlpass gespielt. In der 68.Minute jubelten dann die Karlsruher Fans – Dominic Peitz hatte nach einem guten Freistoßlupfer von Calhanoglu eingenetzt, aber das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits. 6 Minuten später war es dann aber soweit, Hennings erzielte das überfällige 1:0, zwei Minuten später war das Spiel durch das Eigentor von Latza endgültig entschieden. Der KSC zog sich im Anschluss zurück, Darmstadt kam sogar noch einmal zu Chancen, letztlich steht jedoch ein völlig verdienter Sieg für den Karlsruher SC, der damit seine Erfolgsserie fortsetzt und sich weiter nach oben vorarbeitet. Darmstadt steht weiterhin stark unter Druck, da fast die gesamte Konkurrenz punktete.

 

 

Schiedsrichter:

Robert Kempter hatte das Spiel jederzeit im Griff, pfiff eine großzügige Linie.

 

Spieler des Spiels:

Rouwen Hennings (Karlsruher SC) – Harmonierte prächtig mit Koen van der Biezen, spielte mit viel Einsatz und strahlte jederzeit Torgefahr aus. Mehr als sehenswert sein Tor zum erlösenden 1:0.

 

Enttäuschung des Spiels:

Marcus Steegmann (SV Darmstadt 98) – In dieser Spielzeit geht dem Stürmer die Torgefährlichkeit ab, dafür punktet die Nummer 9 regelmäßig mit großem Einsatz und mannschaftsdienlichem Spiel. Heute blieb er allerdings auch in dieser Hinsicht komplett wirkungslos, konnte kaum einmal einen Ball gut verarbeiten und hatte arge Probleme sich durchzusetzen.

 

Stimmen zum Spiel:

Jürgen Seeberger (Trainer SV Darmstadt 98):

"Gratulation an den KSC. Ich denke, sie spielen zurzeit eine super Serie. Wir wollten einen Punkt mitnehmen, in der Anfangsphase hatten wir zwei gute Chancen. Zur Halbzeit mussten wir Gorka herunternehmen, die Auswechslung hat uns etwas gefehlt. Beim 1:0 war das im Mittelfeld etwas unglücklich. Nach dem Eigentor war es dann schwierig zurückzukommen. Ich denke, wir haben den Abstiegskampf angenommen, müssen dazulernen und mit ruhiger Hand weiterarbeiten."

 

Markus Kauczinski (Trainer Karlsruher SC):

"Wir haben heute Geduld gebraucht, Darmstadt war defensiv sehr gut organisiert. In der 1.Hälfte konnten wir offensiv nicht so gefährlich werden. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen, dann klappte es auch in der Tiefe. Von der Bank her haben wir gute Alternativen, ein Danny Blum und auch ein Elia Soriano sind sofort im Spiel.Wir haben aus einem dominanten Spiel 3 Punkte mitgenommen, das ist gut. Ich finde, dass der Schiri heute eine gute Leistung gebracht hat, das muss man auch mal öffentlich sagen."

FOTO: FU Sportfotografie

 

   

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