Neitzel vor Spiel in Rostock: "Müssen uns extrem steigern"
Nur 4.238 Zuschauer fanden am Samstag den Weg zum Spiel Holstein Kiel – VfR Aalen. Sie sahen ein schwaches Drittligaspiel, das die Störche durch einen Treffer von Fetsch (40.) für sich entschieden. Positiver Nebeneffekt: Kiel kletterte in der Tabelle um zwei Plätze und überholte dadurch die Gäste.
Kiel im Glück: Gegentreffer zählt nicht
Elfter ist Kiel nach dem vierten Heimsieg der Saison, der Abstand zum ersten Abstiegsrang beträgt sieben Punkte – Zahlen, die Mut machen sollten vor dem traditionell aufgeheizten Ostsee-Derby gegen Hansa Rostock. "Es war ein dreckiger Sieg, der gut tut. Die drei Punkte sind auf dem Konto und später fragt keiner mehr nach dem Wie“, analysierte Siegtorschütze Fetsch den Spielverlauf auf der Homepage der Störche. Viel mehr gab das Aalen-Spiel dann auch gar nicht her, unterstellt man – dem ansonsten umsichtigen – Schiedsrichter Mix einmal, dass er in der 24. Minute voll auf der Höhe des Geschehens war. Wegkamp hatte da den vermeintlichen Führungstreffer für die Gäste erzielt, Flankengeber Schwabl soll den Ball aber erst hinter der Torauslinie erwischt und in den Strafraum gebracht haben – Schiedsrichter Mix gab den deswegen Treffer nicht. Eine knifflige Entscheidung, die als Beispiel für jede Schiedsrichtertagung taugt: nicht einmal die Fernsehbilder brachten Klarheit darüber, ob der Ball mit vollem Umfang hinter der Linie war.
Holstein Kiel: Fetsch trifft, Neitzel warnt
Sei’s drum, werden sie sich im Lager der Kieler denken. Für den zweiten und letzten Aufreger der Begegnung sorgte dann Fetsch, der in der 40. Minute den einzigen Treffer des Nachmittags erzielte. Ausgerechnet Fetsch, dem zuletzt gegen die Stuttgarter Kickers noch deutlich sichtbar die Präzision im Abschluss gefehlt hatte. Gegen Aalen jedenfalls ließ der 27-Jährige VfR-Schlussmann Bernhardt mit einem platzierten Linksschuss keine Chance und sorgte rechtzeitig vor dem Ostsee-Derby für gute Stimmung an der Förde. Wobei Trainer Neitzel sich auf der Vereinshomepage zwar über den Heimsieg freute, darin aber noch kein Allheilmittel für das Gastspiel in Rostock sah: „Es ist schön, so ein Spiel mit wenig Torchancen nach Hause zu kämpfen. Wir wissen aber, dass wir uns extrem steigern müssen, um aus Rostock Punkte mitzunehmen.“