Kauczinskis Fallanalyse: "Erwarten stürmische Sechziger"
Zum Abschluss des Spieltages wollen Markus Kauczinski und seine Dresdner an einem Ort bestehen, an dem für sie bisher nicht viel zu holen war: an der Grünwalder Straße. Warum das Duell mit 1860 München am Montagabend aber nicht zwangsläufig unter einem schlechten Stern steht und wie in Dresden mit der Aufstiegsperspektive umgegangen wird, erklärte Dynamos Trainer im Pressegespräch vor der Partie.
Kauczinskis Fall eins: Aufstieg
Markus Kauczinski beschäftigt sich aktuell mit zwei Fällen. Fast kryptisch klang es, als Dresdens Cheftrainer seine Überlegungen ausführte: "Ich glaube, das ist der Moment, wo man Dinge vorbereitet, aber noch nichts finalisiert, sondern einfach auf dem Markt ist – wo man einfach auch für beide Fälle so ein bisschen gerüstet ist, aber die Dinge noch offenlässt." Bricht man die Worte des Übungsleiters herunter, lassen sich die Fälle, für die in Dresden geplant wird, wie folgt zusammenfassen – Fall eins: Aufstieg, Fall zwei: Nichtaufstieg. Dass Fall eins derzeit deutlich wahrscheinlicher daherkommt, haben die Sachsen den starken Ergebnissen zu verdanken, die sie schon seit geraumer Zeit einfahren. Mittlerweile beträgt der Abstand des Tabellenführers auf Rang vier satte 13 Punkte.
Den Anfang nahm der Dresdner Lauf im vergangenen November. Die SGD war bis zu diesem Zeitpunkt nicht sonderlich souverän aufgetreten, drehte im Heimspiel gegen 1860 München jedoch einen Rückstand und erarbeitete sich so das Selbstvertrauen für die Siege der darauffolgenden Wochen. Auf dem Weg an die Tabellenspitze ließ die Kauczinski-Elf unter anderem jene Münchner Löwen hinter sich, die mittlerweile auf besagtem vierten Platz liegen und am Montag erneut Gegner der Schwarz-Gelben sind. Nicht nur aufgrund der Erinnerungen an das Hinspiel ist die Vorfreude beim Dynamos Trainer groß: "Montagabend in München, zwei Kultklubs, Free-TV – es wird offen für alle gezeigt. Das wird natürlich ein tolles Erlebnis sein." Das Selbstvertrauen sei nach dem Sieg über Wiesbaden unverändert groß. Mit einem verspäteten Wochenendspaziergang werde das Duell allerdings nichts gemein haben: "Wir erwarten stürmische Sechziger, die spielerisch sowieso gut sind. Dafür muss man sich nur das Torverhältnis angucken. Das ist ein Torverhältnis wie unseres."
Schlechtes Omen? "Mache mir nicht wirklich Gedanken"
Dass es im geschichtsträchtigen Grünwalder Stadion eine komplizierte Aufgabe werden könnte, beweist auch die Statistik. Sowohl gegen Bayern II als auch gegen Türkgücü München, die ihre Heimspiele ebenfalls in Giesing austragen, gab es für Dynamo nichts zu holen – nicht einmal ein Treffer gelang. Zu intensiv wolle sich die Mannschaft mit dieser Schreckensbilanz jedoch nicht beschäftigen, berichtete Leroy Kwadwo. Überhaupt scheint der Abwehrmann mit seiner Einstellung als Vorbild voranzuschreiten. Es ist so, dass "ich mir nicht wirklich Gedanken mache, was ich jetzt machen soll, sondern einfach drauflosgehe."
Fehlen werden die Langzeitverletzten Robin Becker (Reha nach Kreuzbandriss-OP), Marco Hartmann (Reha nach Knieverletzung) und Patrick Weihrauch (Reha nach Sprunggelenks-OP), auch Niklas Kreuzer (muskuläre Probleme) steht nicht zur Verfügung.