"Kein Bimmelbahn-Fußball": RWE setzt in Münster auf Geradlinigkeit
Im Westschlager gegen Preußen Münster möchte Rot-Weiss Essen an die gute Leistung gegen Viktoria Köln (3:1) vom Dienstagabend anknüpfen. Neben dem Hin- soll gegen den Rivalen aus dem Münsterland nun auch das Rückspiel gewonnen werden. Seine Mannschaft wähnt Chefcoach Christoph Dabrowski in einem guten Zustand – und hat einen ganz klaren Auftrag an seine Schützlinge.
Auswärtsschwäche auszumachen?
Dass RWE daheim eine Macht ist, war bereits unter der Woche gegen Köln zu beobachten. Gerade nach der Pause entwickelten die Essener mächtig Schwung und gewannen schlussendlich das achte Heimspiel in dieser Saison. Insgesamt erspielten die Rot-Weissen in dieser Spielzeit 26 der 36 Zähler in heimischer Stätte. Dies ist gleichbedeutend mit Platz 1 in der Heimtabelle – und einem rechnerischen Defizit in der Ferne. Nur zehn Punkte konnten in neun Auswärtsspielen errungen werden (Platz 12). Dies soll sich Sonntag möglichst ändern. "Wir haben auch Auswärtsspiele gehabt, in denen wir eine Art und Weise wie in Heimspielen zeigten – leider aber nur über Sequenzen. Das müssen wir auch über einen längeren Zeitraum hinbekommen", wird der Chefcoach im "RevierSport" zitiert.
Personell kann der 45-Jährige dabei nahezu aus den Vollen schöpfen. Neben Fabian Rüth werden lediglich die Langzeitverletzten Ekin Celebi (Schulterverletzung) und Sandro Plechaty (Innenbandriss) ausfallen. Auch die Marschroute war dem Trainer klar: "Auf jeden Fall kein Bimmelbahn-Fußball. Wir wollen aggressiv, intensiv und leidenschaftlich agieren." Die Brisanz des Spiels war ihm dabei durchaus bewusst, wenngleich er "noch nicht allzu lange hier ist wie andere". Von ebendiesen wisse er aber, "dass die Spiele Essen gegen Münster schon in der Regionalliga sehr hitzig waren. Da hat sich wohl in der Historie so einiges aufgebaut. Es wird wieder ein heißes Spiel."
"Wollen die Situation genießen"
Mit einem Sieg könnte Platz 4 im Tableau gesichert werden. Klar, dass dann unweigerlich der Blick nach oben geht, auch wenn Dabrowski Träumereien zunächst etwas bremsen wollte. "Die Reise führt uns von Spiel zu Spiel. Jedes Spiel ist sehr offen, ein schmaler Grad und steht aufs Messers Schneide", mahnte der ehemalige Abräumer. Entsprechend solle man in Essen "nicht zu früh anfangen zu rechnen". Dennoch wolle er "die Situation im oberen Tabellendrittel genießen. Wir sind dafür verantwortlich, um weiter an diesen Plätzen zu schnuppern".
So kann die Englische Woche, die mit einer unglücklichen 1:2-Pleite in Aue begann, mit sechs Punkten überaus versöhnlich abgerundet werden. Aus beiden Spielen konnte der Übungsleiter indes viel Positives mitnehmen. "Die beiden Spiele in Aue und gegen Viktoria Köln haben gezeigt, dass wir richtig Meter machen können. Wir sind auf einem Toplevel, was die Frische angeht", beteuert Dabrowski stolz. So kann RWE ungebremst in Münster aufspielen – ganz ohne Bimmelbahn-Fußball.