"Keine besondere Überraschung": VfB trägt Abstieg mit Fassung
In den letzten Wochen hatte er sich bereits angedeutet, nun ist der Abstieg des VfB Lübeck nach dem 0:0 in Bielefeld auch endgültig besiegelt. Doch gerade weil der Trend schon in den letzten Wochen klar nach unten ging, trugen die Norddeutschen den Abstieg mit Fassung.
"Irgendwann wäre er ohnehin gekommen"
Sicherlich, die Enttäuschung über die nun auch rechnerische Gewissheit war den Lübecker Akteuren nach Spielende durchaus anzumerken. Doch in ganz große Treuer brachen die Spieler nicht aus, auch die mitgereisten Fans waren nach Spielende noch gut aufgelegt und empfingen die Mannschaft mit aufmunternden Gesängen am Gästeblock. "Der Abstieg ist keine besondere Überraschung mehr, irgendwann wäre er ohnehin gekommen", meinte Trainer Jens Martens im Hinblick auf die Tatsache, dass Lübeck das schlechteste Team im Jahr 2024 ist (nur elf Punkte aus 15 Spielen), in der kompletten Saison erst fünfmal gewonnen hat und den schwächsten Angriff stellt (28 Tore).
"Die Chancen waren gering, wir haben es bis hier hingehalten", so Martens, unter dem Lübeck auch im fünften Spiel sieglos blieb. Dennoch war der 63-Jährige mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die nach einer roten Karte gegen Mikro Boland in der 59. Minute über eine halbe Stunde in Unterzahl spielen musste, zufrieden: "Das war eine sehr gute Defensivleistung. Die Mannschaft hat alles rausgehauen und sich mit einem – wenn auch glücklichen – Punkt belohnt. Darüber bin ich sehr froh."
"Konnten uns mit Würde verabschieden"
Dass es am Ende ein Remis wurde, lag auch an Keeper Philipp Klewin, der kurz vor der Pause einen Elfmeter hielt. "Das ist eine meiner Qualitäten", meinte der 30-Jährige, der den Abstieg ebenfalls mit Fassung trug. Es tue zwar "sehr weh", offenbarte der Torhüter, "aber wir haben uns in den letzten Wochen schon mit dem Thema beschäftigen müssen". In Bielefeld sei es in einem "Highlight-Spiel" nochmal darum gegangen, alles reinzuwerfen und sich gut zu präsentieren. "Das haben wir gemacht. Wir konnten uns mit Würde verabschieden."
Das soll auch das Stichwort für die ausstehenden Spiele sein. "Wir wollen nochmal Gas geben und Punkte holen." Wie es für Klewin persönlich weitergeht, ist noch offen. Aussagen wie "Ich habe noch Ambitionen und möchte mich weiterentwickeln", klangen eher nach Abschied. Allerdings sagte der 29-Järhige auch: "Ich kann mir vorstellen, zu bleiben. Aber dafür muss der Verein das Nötige tun." Was er damit meinte, blieb offen. Das erste Spiel als feststehender Absteiger bestreiten die Norddeutschen am kommenden Freitag gegen den MSV Duisburg.