Keine Lizenz für den KFC Uerdingen? Fragen und Antworten

Noch am Montagnachmittag feierten tausende Fans des KFC Uerdingen die langersehnte Rückkehr in den Profifußball, knapp 48 Stunden später dann der Schock: Wie aus einer DFB-Mitteilung hervorgeht, ist die Drittliga-Zulassung der Krefelder in Gefahr. liga3-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

[box type="info" size="large"]Hintergründe[/box]

Worum geht es?

Bis spätestens zum 29. Mai um 15:30 Uhr mussten alle Vereine, die sich sportlich für die 3. Liga qualifiziert hatten, ihre Lizenzunterlagen für die kommende Saison beim DFB eingereicht und die zuvor gestellten Bedingungen erfüllt haben. Beim KFC Uerdingen hatte der DFB den Nachweis einer Liquiditätsreserve gefordert, die zur Ausschlussfrist erbracht werden musste. Wie der Verband am Mittwoch jedoch feststellte, könnte diese möglicherweise erst nach Ablauf der Ausschlussfrist eingegangen sein – mit fatalen Folgen.

Was droht dem KFC nun?

Sollte sich herausstellen, dass der Nachweis der Liquiditätsreserve tatsächlich erst nach der Frist beim DFB eingegangen ist, hätte dies eine Zulassungsverweigerung zur Folge. In diesem Fall dürfte der KFC Uerdingen trotz der sportlichen Qualifikation in der neuen Saison nicht in der 3. Liga antreten.

Wann fällt die Entscheidung?

Am kommenden Montag (4. Juni) wird der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB in Frankfurt zusammenkommen und anhand der vorliegenden Unterlagen überprüfen, ob die Liquiditätsreserve fristgerecht gestellt und die Bedingung somit erfüllt worden ist.

Welchen Spielraum gibt es?

Keinen! Da die Frist für alle Drittligisten gleichermaßen galt, wird der DFB keine Ausnahme machen. Schon in der Vergangenheit, etwa 2001 beim SV Wilhelmshaven oder 2013 beim MSV Duisburg, blieb der Verband hart.

 

[box type="info" size="large"]Wer würde nachrücken?[/box]

Was passiert, wenn dem KFC Uerdingen tatsächlich die Zulassung verweigert werden sollte?

Im Fall der Nichterteilung der Zulassung würde laut DFB-Spielordnung (Paragraf 55b Punkt 4) der in den Aufstiegsspielen unterlegene Verein als Sieger gelten und den Platz in der 3. Liga einnehmen – das wäre in diesem Fall der SV Waldhof Mannheim. Zumindest, wenn er selbst die Lizenz-Bedingungen erfüllt.

Und was passiert, wenn auch Waldhof Mannheim keine Zulassung erhalten sollte?

Gemäß Paragraf 55b Punkt 3 der DFB-Spielordnung würde sich die Anzahl der aus sportlichen Gründen abgestiegenen Vereine der vorangegangenen Spielzeit der 3. Liga verringern. Somit würde die U23 des SV Werder Bremen, die in der abgelaufenen Saison den ersten Abstiegsplatz belegt hat, in der 3. Liga verbleiben.

Wie hat der KFC Uerdingen reagiert?

Noch am Mittwochabend meldete sich Präsident und Investor Mikhail Ponomarev in einer Stellungnahme zu Wort und stellte klar: "Im Lizenzverfahren haben wir alle Punkte in vollem Umfang erfüllt, zu 100 Prozent transparent und korrekt gearbeitet und finanzielle Garantien in einer Höhe abgegeben, die in dieser Liga in Deutschland einmalig sind." Laut Ponomarev habe der KFC das Geld "sogar zwei Mal überwiesen". Alle Garantien sind nach Ponomarevs Auffassung "tadellos", finanziell seien die Krefelder "die stärksten in der 3. Liga."

Der 44-Jährige machte klar: "Wir haben alles erfüllt und uns an alle Fristen gehalten." Möglicherweise könnte der Fehler bei der Bank liegen – Ponomarev räumte ein: "Die Qualität unserer Dienstleister, die Arbeitsweise der Banken können wir nicht kontrollieren." Dennoch sieht Ponomarev "nicht, dass uns hier eine Schuld trifft, wir haben aus unserer Sicht alles richtig gemacht."

Würde Ponomarev dem KFC auch im Falle einer Nichterteilung der Zulassung treu bleiben?

Offenbar nicht, denn für den 44-Jährigen ist klar, "dass wir nur in der 3. Liga mit mir spielen." Ponomarev droht: "Wenn der DFB nach allem was passiert ist wirklich beschließt, uns für etwas, an dem wir keine Schuld tragen, die Lizenz nicht zu geben, dann sehe ich nicht, wie ich mein Engagement beim KFC Uerdingen aufrecht erhalten kann."

 

   

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