Keine Einigung über Abfindung: Arslan-Transfer zu RWE geplatzt?
Nachdem zuletzt wieder Bewegung in den Transferpoker um Ahmet Arslan gekommen war, ist der Wechsel des 30-Jährigen zu Rot-Weiss Essen nun geplatzt. Eine Hintertür bleibt aber offen.
"Habe ich noch nie erlebt"
Wie die "Volksstimme" berichtet, hätten sich Arslan und der 1. FC Magdeburg in den Gesprächen der letzten Tage nicht auf eine vorzeitige Vertragsauflösung einigen können. "Nach meinem Empfinden sind die Gespräche gescheitert", wird Arslan-Berater Benjamin Bertram in der Zeitung zitiert. "Der Verein sagt, er soll weggehen, aber ist nicht bereit, sich zu bewegen", übt Bertram Kritik am FCM. Knackpunkt ist die Abfindung für den noch bis 2026 laufenden Vertrag. Arslan sei den Elbestädtern laut seinem Berater bereits entgegengekommen und fordere weniger als die Hälfte von der Summe, die er eigentlich bis Juni 2026 kassieren würde. Bei einem Monatsgehalt von angeblich rund 33.000 Euro wären das 800.000 Euro.
Allerdings habe der Zweitligist laut Bertram ein Angebot vorgelegt, "das einfach bodenlos ist", wie der Spielerberater im Gespräch mit dem "RevierSport" betont. "Das ist eine Frechheit einem Spieler gegenüber, dem bis zum Sommer 2026 noch so viel Geld zusteht." Bertram sei "schon lange im Geschäft" und habe auch schon einige Abfindungsdeals mitgemacht, "aber so etwas habe ich wirklich noch nie erlebt. Da gibt es einen Standpunkt, auf dem einfach beharrt und sich nicht bewegt wird". Dem Spieler werde der Miesepeter zugeschoben. "Aber das ist faktisch einfach nicht richtig! Und, warum Ahmet in Magdeburg sportlich nicht funktioniert hat, liegt auch nicht allein am Spieler." Bertram könne verstehen, dass Magdeburg viel Geld für Arslan verbrannt hat. "Aber einiges an Geld könnten sie durch ein vernünftiges Abfindungs-Übereinkommen noch retten. Das scheint die FCM-Verantwortlichen aber überhaupt nicht zu interessieren." Bertram vermutet, dass es sich um eine "persönliche Angelegenheit" handelt.
Tür noch nicht endgültig zu
Dass Arslan auf eine Abfindung pocht, ist nicht nur branchenüblich, sondern hängt auch damit zusammen, dass er in Essen deutlich weniger verdienen würde. "Wir waren uns schon einig. RWE hat ihm ein gutes Drittliga-Angebot vorgelegt, das er bei einer entsprechenden Abfindung aus Magdeburg sofort unterschreiben würde." Nun habe Bertram die Essener Verantwortlichen darüber informiert, dass der Wechsel gescheitert sei. "Das ist natürlich eine sehr bittere Geschichte für RWE und Ahmet Arslan."
Gänzlich zu ist die Tür aber noch nicht, schließlich hat das Transferfenster noch bis zum 30. August geöffnet. Allerdings müssten dann erneut Gespräche zwischen Arslan und dem FCM aufgenommen werden. Ob es dazukommen wird, scheint jedoch eher fraglich. Vermutlich wird sich RWE um Trainer Christoph Dabrowski ("Wir wollen ihn, er will zu uns") nun nach Alternativen umschauen. Seinen Wunschspieler wird Dabrowski somit wohl nicht bekommen.
Najar vorerst kein Thema mehr
Unterdessen ist Testspieler Suheyel Najar vorerst kein Thema mehr, wie der "RevierSport" meldet. Momentan kann der Offensivmann aufgrund von muskulären Problemen nicht trainieren. Beim Trainingslager der Essener im niederländischen Arnheim ab dem kommenden Dienstag wird der 28-Jährige somit aller Vorrausicht nach nicht dabei sein. Nicht ausgeschlossen aber, dass er in den nächsten Wochen nochmal ein Thema wird. Neben RWE sollen auch Alemannia Aachen und die Kickers Offenbach an Najar interessiert sein, der bei Viktoria Köln noch bis 2025 unter Vertrag steht, dort aber keine Zukunft mehr hat.