KFC-Kapitän Lukimya kritisiert Trainingsbedingungen
Trotz aller Nebengeräusche verspürt Routinier Assani Lukimya durchaus Aufbruchsstimmung beim KFC Uerdingen. Gegenüber der "Rheinischen Post" bescheinigt der Kapitän seinem Team eine enorme Qualität – und führt lediglich einen Faktor an, der den Angriff auf die Spitzenplätze verhindere.
"Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft"
Routinier, Führungsspieler, Optimist: Die Bedeutung Assani Lukimyas für das Uerdinger Team ist wohl kaum zu überschätzen. Der 34-Jährige geht vorweg und dient den vielen jungen KFC-Profis so als Orientierungspunkt. "Wenn er aufsteht und etwas sagt, dann spitzen alle die Ohren", bestätigt auch Cheftrainer Stefan Krämer. "Sein Wort hat Gewicht." Lukimya ist sich dessen bewusst und füllt die Rolle des Anführers mit viel Zuversicht aus. So scheint Negatives schlichtweg keinen Platz im Denken des Musterprofis zu haben.
Sogar dem im Zuge der Corona-Pandemie völlig durcheinandergewirbelten Fußballjahr 2020 kann der gebürtige Kongolese einiges abgewinnen: "Natürlich gab es sportlich gesehen Höhen und Tiefen, aber umso schöner ist es doch, wenn man es zum Abschluss des Jahres so positiv gestalten kann, dass man zufrieden zurückblicken kann." Damit spielt Lukimya auf den Krefelder Lauf aus der Vorweihnachtszeit an, in welcher nur eines von vier Spielen verloren ging. Angesichts der Unruhen um dem Rückzug von Investor Mikhail Ponomarev und zwischenzeitlich ausstehende Stadionmietzahlungen, zeigte sich der eine oder andere Experte durchaus überrascht vom sportlichen Positivtrend der Uerdinger. Nicht so der KFC-Kapitän: "Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft, die sich in den vergangenen Monaten enorm weiterentwickelt hat. Da steckt sehr, sehr viel Potenzial drin."
Kritik an Trainingsplatz
Und Lukimya, der vor der laufenden Spielzeit bereits einen einstelligen Tabellenplatz prophezeit hatte, sieht sogar noch Luft nach oben. Allein von der Qualität der Spieler her sei auch der Aufstieg kein realitätsfremdes Ziel. "Ich glaube, das wäre sogar mit der Mannschaft ohne große personelle Änderungen möglich, wenn die Bedingungen stimmen würden", so der ehemalige Bundesliga-Spieler. Infrastrukturell liege in Krefeld jedoch einiges im Argen: "Im Sommer hatte ich noch die Hoffnung, aber es wurde von Woche zu Woche schlechter und ist nicht das, was im Profibereich erforderlich ist. Die spielerischen Abläufe, die erforderlich sind, um oben mitzuspielen, können wir auf diesem Platz einfach nicht trainieren. Das ist das, was fehlt."
Die Entscheidung, die Fußballstiefel im Sommer nicht an den Nagel gehängt zu haben, bereut Lukimya deswegen allerdings nicht. "Ich hatte wirklich überlegt, aufzuhören. Aber dann hatte ich gute Gespräche mit dem Trainer. Es hat dann wirklich vieles dafür gesprochen, weiterzumachen, gerade wenn er hier ist. Es wurde darüber gesprochen, was man plant, wie man die Mannschaft zusammenstellen will. Das hat mir dann viel Mut und Kraft gegeben." Eben diese möchte Lukimya nun gerne nutzen, um im Spätherbst seiner Karriere noch einmal ganz oben anzugreifen – "aber das ganze Drumherum muss auch einfach passen."