KFC: Grotenburg-Fertigstellung wohl erst im April 2022
Eigentlich sollten die Umbauarbeiten an der Grotenburg des KFC Uerdingen im kommenden Sommer abgeschlossen sein. Doch aufgrund einiger Verzögerungen verschiebt sich die Fertigstellung nun wohl um mehrere Monate. Am Donnerstag steht im Stadtrat eine wichtige Entscheidung an.
Bauarbeiten ruhen derzeit
Erst ein Jahr in Duisburg, dann 18 Monate in Düsseldorf und nun in Lotte: Schon seit dem Drittliga-Aufstieg 2018 trägt der KFC Uerdingen seine Heimspiele im Exil aus, da die Grotenburg derzeit nicht den Drittliga-Anforderungen entspricht. Vor knapp einem halben Jahr wurde daher damit begonnen, das alt-ehrwürdige Stadion aufzurüsten. Doch weil die Kosten von 10,5 auf 17,8 Millionen Euro gestiegen sind und die Stadt eine Übernahme der Mehrkosten im Dezember abgelehnt hatte, wurden die Bauarbeiten wieder gestoppt. Teurer werden etwa die Toiletten sowie die Kioske, aber auch die Verlegung der Stehplatzplätze für die Gästefans auf die Westtribüne, die Einfassung der Spielfläche mit Verbundpflaster, Abstellplätze für Räder, zusätzlicher Zuschauerraum für Rollstuhlfahrer, Regenversickerung, eine Polizei- und Sanitätswache sowie eine Neuplanung der Freiflächen und Zuwegungen schlagen zu Buche.
Durch die Verzögerung sei die vorgeshene Fertigstellung des Stadions im Sommer/Herbst 2021 nun "nicht mehr erreichbar", zitiert die "Westdeutsche Zeitung" aus einem Beschlussentwurf der Verwaltung. Demnach werde derzeit mit einer vollständigen Inbetriebnahme des Stadions bis Ende April 2022 geplant. Ein weiterer Grund für die Verzögerung: Erst bis Ende April dieses Jahres können Gespräche über mögliche Fördermittelbewilligungen vorgenommen werden. Dabei geht es um 3,3 Millionen Euro aus Bundesmitteln. Da der finale Antrag aber wohl erst zwei bis drei Monate nach den Gesprächen abschließend bearbeitet werden könne, strebt die Stadtverwaltung einen "vorzeitigen Maßnahmenbeginn" an, schreibt das Blatt.
Stadtrat muss Mehrkosten zustimmen
Zunächst muss der Stadtrat aber einer Übernahme der Mehrkosten zustimmen – die entsprechende Abstimmung ist für die Sitzung am Donnerstag geplant. Durch verschiedene Einsparungen liegt der gesteigerte Kostenrahmen nun "nur" noch bei 16,3 Millionen Euro – und damit 1,5 Millionen Euro unter der im Dezember veranschlagten Summe. Darüber hinaus soll der Stadtrat dem Entwurf zur Gründung einer Stadiongesellschaft zustimmen. Denn der Stadt zufolge soll die Grotenburg "nach Ertüchtigung nicht nur für den 3. Liga-Betrieb, sondern auch für andere sportliche und kulturelle Nutzungen zur Verfügung stehen". Dies erfordere den Aufbau eines "professionellen Stadionbetriebs".
Sollte die Stadt grünes Licht geben, würden zunächst wohl "sicherheitsrelevanten Maßnahmen" durchgeführt werden, um einen Spielbetrieb in der Regionalliga ohne Zuschauer zu ermöglichen. Die "WZ" schreibt diesbezüglich von Maßnahmen wie der Erneuerung der Blitzschutz- und Starkstromanlagen, brandschutztechnische Maßnahmen sowie die Sanierung maroder Abwasser und Wasseranlagen. Inklusive aller Planungs- und Honorarkosten werden diese Maßnahmen wohl mit 9,4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Umbaukosten für einen Spielbetrieb in der Regionalliga mit einer geschätzten Zuschauerkapazität von 3.500 Personen würden sich demnach auf rund 11,7 Millionen Euro belaufen. Ob der KFC nach drei Jahren im Exil aber schon im Sommer wieder in das heimische Wohnzimmer zurückkehren kann, bleibt vorerst offen. Durchaus möglich, dass die Krefelder zu Saisonbeginn erneut umziehen müssen – vor allem, wenn der Klassenerhalt gelingen sollte. Am Donnerstagvormittag wird sich Insolvenzverwalter Dr. Claus-Peter Kruth im Rahmen einer Pressekonferenz zum Stand des Insolvenzverfahrens äußern.