KFC Uerdingen: Insolvenz doch nicht in Eigenverwaltung
Eigentlich wollte der KFC Uerdingen die am 21. Januar beantragte Insolvenz in Eigenverantwortung durchführen, doch dazu kommt es nun nicht.
Antrag abgeändert
"Die Vereinsverantwortlichen hatten zuletzt selber den Insolvenzantrag dahingehend abgeändert, dass das Verfahren nicht in Eigenverantwortung beantragt wurde", erklärt Christian Tenhofen, Sprecher des Krefelder Amtsgerichts, gegenüber der "Westdeutschen Zeitung". Am Dienstag wurde das vorläufige Insolvenzverfahrens bei der KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH eröffnet, mit Dr. Claus-Peter Kruth ist dem Klub ein Insolvenzverwalter zur Seite gestellt worden. Der Krefelder Fachanwalt für Insolvenz- und Steuerrecht leitet nun im Hintergrund die Geschicke des Vereins und wird sich zunächst einen Überblick über die wirtschaftliche Gesamtsituation machen und anschließend die Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen. "Um dem Traditionsclub eine Perspektive zu ermöglichen, werden wir in den kommenden Tagen und Wochen unter Einbezug der Liga-Statuten alle zur Verfügung stehenden Optionen prüfen, um weiterhin hochklassigen Fußball in Krefeld anbieten zu können", erklärte Kruth am Mittwoch.
Bereits jetzt sei allerdings klar, dass es ohne weiteres finanzielles Engagement von Sponsoren, die in den KFC investieren, keine dauerhafte Perspektive geben wird. Der Geschäfts- und Spielbetrieb soll in Abstimmung mit dem DFB aber "ohne Einschränkung aufrechterhalten werden", heißt es. Die Mitarbeiter und Spieler der KFC Uerdingen erhalten auf ihre Löhne und Gehälter nun für drei Monate Insolvenzgeldzahlungen der Agentur für Arbeit.
KFC weiter ohne Stadion
Am Sonntag gastiert der KFC beim FC Bayern München II, für den 16. Februar ist das Heimspiel gegen den FSV Zwickau angesetzt. Wo die Partie stattfinden wird, steht allerdings noch nicht fest. Klar ist nur: "Auf jeden Fall nicht mehr in Düsseldorf", stellte Investor Mikhail Ponomarev in einem Interview mit der "SportBild" klar und warf dem Stadionbetreiber "unverschämtes Verhalten" vor. Der Hintergrund: Nachdem der KFC seine Miete nicht gezahlt hatte, bekam der Klub vom Stadionbetreiber Ende Januar ein Hausverbot ausgesprochen – sehr zum Unverständnis des Klubs, der damit argumentierte, dass die anstehende Partie aufgrund von Corona-Fällen ohnehin nicht stattfinde könne. "Wir verhandeln gerade mit anderen Klubs und werden eine Lösung finden", kündigte Ponomarev an. Als mögliche Optionen gelten Duisburg, Oberhausen, Wattenscheid, Köln (Südstadion) und Lotte.