KFC Uerdingen: Krämer nach Pleite beim FCK selbstkritisch

Im einzigen wirklichen Mittelfeld-Duell des Spieltags unterlag der KFC Uerdingen dem 1. FC Kaiserslautern deutlich mit 0:4. Der Schein jedoch trog. Denn die Krämer-Elf präsentierte sich am Betzenberg keinesfalls so unterlegen, wie es das eindeutige Ergebnis vermuten lässt. Uerdingens Trainer nahm die Verantwortung für die Pleite im Nachhinein auf sich. 

KFC hat den Ball, FCK macht die Tore

Am 32. Spieltag der Bundesliga-Saison 1975/76 siegte der KFC Uerdingen, damals noch als Bayer Uerdingen antretend, mit 2:1 beim 1. FC Kaiserslautern. Es war der bis heute letzte Sieg einer Uerdinger Mannschaft auf dem Betzenberg. Daran änderte sich auch am Samstagnachmittag nichts, wenngleich KFC-Trainer Stefan Krämer mit einer durchaus offensiven Ausrichtung zumindest den Versuch unternahm. "Ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal auswärts so viel Ballbesitz hatten und weiß auch nicht – speziell in der ersten Halbzeit – wann wir das letzte Mal so dominant aufgetreten sind", befand Krämer bei "Magenta Sport".

Problem an der Sache: Der gute Auftritt führte zu nichts Zählbarem. Hinzu kamen Fehler im Abwehrverbund. Schon in der 7. Spielminute nutzte Kaiserslauterns Pick einen solchen zur Führung. Uerdingen zeigte sich unbeeindruckt, trat allerdings nur durch zwei Distanzschüsse von Pflücke in Erscheinung (24., 32.). Krämer: "Das Problem ist, dass wir halt durch unsere eminent vielen Ausfälle in der Offensive, im letzten Drittel, die Durchschlagskraft nicht haben." Die Roten Teufel begnügten sich ihrerseits mit einzelnen Kontern – und fuhren gut mit dieser Ausrichtung. Kurz vor der Pause war es erneut Pick, der für den FCK erhöhte (42.). Die Verletzungssorgen der Uerdinger führten dazu, dass Stefan Krämer schon in der 60. Minute alle fünf Wechseloptionen gezogen hatte. Lautern wusste den Kräftevorteil zu nutzen, Röser (72.) und Zuck (86.) machten es deutlich. 

"Wir wollten das Spiel dominieren"

Uerdingens Cheftrainer zeigte sich auf der Pressekonferenz nach Spielende selbstkritisch: "So gesehen geht die Niederlage dann auch auf meine Kappe. Weil eigentlich hätten wir, so wie sich unsere Mannschaft im Moment darstellt, einfach nur die Hälfte abschließen sollen und hätten selber gucken sollen, dass wir vielleicht mal durch einen Standard oder einen Konter ein Tor machen."

Ob Krämer die offensive Ausrichtung im Nachhinein wirklich bereute, blieb trotzdem fraglich. Denn: "Ich habe mich anders entschieden, ganz bewusst anders entschieden. Wir wollten hier Fußball spielen, wir wollten offensiv sein – trotz aller Ausfälle. Wir wollten das Spiel dominieren." Angesichts der Tabellenlage besitzt der KFC als einer der wenigen Klubs den Luxus, sich derartige Experimente erlauben zu können. Denkbar also, dass Krämer schon am Dienstag beim Heimspiel gegen formstarke Würzburger mit der nächsten taktischen Überraschung aufwartet. 

   

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