KFC Uerdingen: Siebenstellige Verluste und Schulden seit 2018

Nach dem deutlichen 4:0-Sieg im Kellerduell beim SV Meppen schöpft der KFC Uerdingen neue Hoffnung auf den Klassenerhalt. Finanziell steht den Krefeldern das Wasser dagegen schon länger bis zum Hals.

Fünf Millionen Euro Minus

Wie der "Kicker" und die "Westdeutsche Zeitung" unter Berufung auf ein Schreiben von Insolvenzverwalter Dr. Claus-Peter Kruth an einen Spieler aus dem aktuellen Kader berichten, soll in den letzten beiden Spielzeiten jeweils ein Verlust von rund 2,5 Millionen Euro zu Buche gestanden haben. Allein 2019 habe ein Gerichtsvollzieher in 22 Fällen Schulden eintreiben müssen. Im Jahr 2020 soll der KFC zudem keine Lohn- und Nebensteuern an das Finanzamt abgeführt haben – rund 1,6 Millionen Euro haben sich demnach bis November 2020 angehäuft.

Darüber hinaus sei die KFC Uerdingen Fußball GmbH "zum Ende des zweiten Quartals 2020 die fristgerechte Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen schuldig" geblieben, heißt es. Das Gesamtvolumen der Rückstände, die teilweise durch Zwangsvollstreckungen eingetrieben worden seien, beläuft sich demnach auf 1,45 Millionen Euro, wovon bis Anfang März 2021 allerdings nur rund ein Drittel gezahlt worden sei.

Insolvenzverschleppung?

Im Oktober 2020 sollen vorhandene Verbindlichkeiten in Höhe von 1,2 Millionen Euro bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang März nicht beglichen worden seien. Bei der VBG-Unfallversicherung steht der KFC demnach offenbar mit rund einer Million Euro im Rückstand, auch weitere Krankenkassen, Berateragenturen und der niederländischen Fußball-Zweitligist FC Den Bosch gehören demnach zu den Gläubigern des KFC – und werden im Falle eines erfolgreichen Abschlusses des Insolvenzverfahrens wohl nur einen Bruchteil ihrer Forderungen erhalten.

Aufgrund der zahlreichen Außenstände kommt Kruth zu dem Schluss, dass der KFC "lange vor Dezember 2020 zahlungsunfähig gewesen" und die Lage bereits seit 2019 "prekär" gewesen sei. Wie Insolvenzverwalter Dr. Gregor Reiter dem "Kicker" sagte, könnte daher die Frage nach einer Insolvenzverschleppung im Raum stehen. Kruth will sich am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz zum aktuellen Stand des Verfahrens äußern.

   

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