KFC will an alter Wirkungsstätte zum MSV aufschließen
Auf der Duisburger Vereinswebsite ist die Rede von einem kleinen Derby, auch die Uerdinger "Heimspiele" in der MSV-Arena während der letzten Saison sind noch nicht vergessen. Doch wenn der MSV Duisburg am heutigen Montagabend (19 Uhr) den KFC Uerdingen empfängt, ist nicht nur abseits, sondern auch auf dem Platz für eine Menge Brisanz gesorgt. So gehören beide Teams derzeit zu den besten der Liga: Während der MSV die Tabellenführung im Blick hat, könnte der KFC zur Spitzengruppe aufschließen.
KFC hat "Premium-On-Top-Kader"
Es gab schon günstigere Zeitpunkte für ein Heimspiel gegen den KFC Uerdingen. Die Krefelder präsentieren sich derzeit gerade auswärts in Topform, gingen in der Fremde zuletzt dreimal als Sieger vom Platz. MSV-Trainer Torsten Lieberknecht ist der aktuelle Uerdinger Höhenflug freilich nicht entgangen: "Nachdem wir mit Lautern einen 'Premium-Kader‘ zu Gast hatten, kommt nun ein 'Premium-On-Top-Kader‘." Verstecken müssen sich die Zebras vor dem KFC jedoch keinesfalls.
Immerhin überzeugen momentan auch die Meidericher selbst: Auf das 3:1 gegen Kaiserslautern folgte ein 2:0-Auswärtssieg in Würzburg. Lediglich in der Pokalpartie gegen Bundesligist Hoffenheim zog die Lieberknecht-Elf beim 0:2 den Kürzeren. Im Idealfall soll die Pleite allerdings sogar für eine Portion zusätzliche Motivation sorgen. "Wir freuen uns, dass wir die Gelegenheit bekommen, die Pokalniederlage wettzumachen. Wir bekommen die Gelegenheit, Dinge besser zu machen, die wir gegen Hoffenheim nicht gut gemacht haben." Mit einem Sieg würden die Zebras die Tabellenführung übernehmen.
Personell sieht es beim MSV derweil nicht wirklich rosig aus. Cem Sabanci, Sebastian Neumann, Yassin Ben Balla, Miguel-Max Schmeling und Marvin Compper fallen für die Partie aus. Auch hinter dem Einsatz von Ahmet Engin steht neuerdings ein Fragezeichen. Den Rechtsaußen plagen Rückenbeschwerden.
Reisinger: "Werden sehen, wie weit wir sind"
Für die Gäste aus Krefeld steht mit der Partie in Duisburg zugleich eine Standortbestimmung an. Die von Daniel Steuernagel und Stefan Reisinger betreuten Uerdinger kamen zuletzt in Fahrt und holten zehn Punkte aus den vergangenen vier Partien. Sollte am heutigen Abend der nächste Sieg folgen, würde der KFC bis auf drei Zähler an den Gegner aus Duisburg heranrücken, auch die Aufstiegsränge wären nicht mehr fern. Einfach wird die Aufgabe gleichwohl nicht.
"Wir treffen auf die stärkste Heimmannschaft und die wohl beste Offensive der Liga", warnt Stefan Reisinger auf der KFC-Internetpräsenz. "Das ist schon viel Qualität für die 3. Liga. Aber wir müssen auf uns schauen und ab der ersten Minute eine konzentrierte Leistung bringen. Wir werden sehen, wie weit wir jetzt sind. Unsere Auftritte in den letzten Wochen waren sehr positiv, das dürfte ein wenig Selbstvertrauen gegeben haben. Aber wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein." Christian Dorda, Hakim Guenouche, Dominic Maroh und Adriano Grimaldi werden dabei definitiv fehlen.
Wenn um 19 Uhr der Anpfiff in der Schauinsland-Reisen-Arena ertönt, dürfte einige Spieler und Anhänger der KFC ein eigenartiges Gefühl befallen. So nutzten die Uerdinger das Stadion in der vergangenen Spielzeit selbst noch als Heimspielstätte, Umbauarbeiten an der Krefelder Grotenburg machten diesen Schritt unumgänglich. Mittlerweile ist der KFC-Tross nach Düsseldorf weitergezogen, die Erinnerungen an die Zeit in Duisburg sind nicht die besten. Zu sportlich dürftigen Leistungen kamen Querelen mit dem Stadionbetreiber, auch die Fans der Rot-Blauen waren nicht glücklich – sie wurden damals in den Oberrang verbannt. Noch im Verlauf der vergangenen Spielzeit stellte Harald-Udo Grassen, Fanbeauftragter des KFC, fest: "Das ist eben nicht unser Stadion. Das merkt man in vielen Bereichen."