KFC zahlt Stadionmiete nicht: Ingolstadt-Spiel droht Absage

Der KFC Uerdingen sorgt weiter für Schlagzeilen. Wie am Freitagabend bekannt wurde, hat der Klub die fällige Stadionmiete für die Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf nicht gezahlt. Der Stadionbetreiber hat die Krefelder nun vorerst ausgesperrt, sodass dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am Sonntag die Absage droht. Der KFC reagiert verärgert.

Hausverbot ausgesprochen

Laut der "Westdeutschen Zeitung" geht es um eine ausstehende Summe von 175.000 Euro, die der Klub bis Freitagnachmittag überweisen sollte, dies aber nicht tat. Auch der "Kicker" berichtet darüber. Die Folge: Stadionbetreiber "DLive" sprach den Krefeldern ein Hausverbot aus: "Der KFC Uerdingen hat die ausstehenden Mietzahlungen für die Nutzung der Merkur Spiel-Arena nicht beglichen und dadurch die Zahlungsvereinbarung mit DLive nicht erfüllt", zitiert die Zeitung aus einer Mitteilung des Stadionbetreibers. "Aus diesem Grund können wir die Arena für die anstehenden Spielbegegnungen am Sonntag, 24. Januar, und Samstag, 30. Januar, nicht als Spielstätte zur Verfügung stellen." Zwar bedauere man die "wirtschaftliche Situation des KFC Uerdingen", müsse jedoch "die Interessen unserer Gesellschaft wahren", heißt es weiter.

Entsprechend wird die Partie gegen Ingolstadt (Sonntag, 15 Uhr) nach aktuellem Stand wohl nicht stattfinden können – zumindest nicht in Düsseldorf. Laut der "WZ" sollen Verhandlungen zwischen Investor Mikhail Ponomarev und dem Stadionbetreiber am Freitagabend gescheitert sein. Offenbar wollte man dem KFC noch eine weitere Woche Zeit gewähren, um die ausstehenden Mietkosten zu begleichen. Die dafür notwendige rechtlich bindende Zahlungsvereinbarung sei von der Geschäftsführung des Vereins aber nicht erbracht worden, schreibt das Blatt. Ob es doch noch eine Lösung gibt oder die Partie kurzfristig in ein anderes Stadion verlegt wird, ist noch nicht bekannt. Auch das Spiel gegen Hansa Rostock am 30. Januar steht auf der Kippe, allerdings scheint hier eine Verlegung in ein anderes Stadion eher möglich.

Laut der "WZ" soll der KFC auch die Stadionmiete für den Monat Dezember nicht gezahlt haben. Im November sei das Geld erst nach einem Anwaltsschreiben nachträglich überwiesen worden. Dass nun erneut nicht gezahlt wurde, passt nicht zur Ankündigung von Ponomarev, wonach er den Klub durch die Insolvenz in Eigenverwaltung in eine "geordnete und gesicherte Zukunft" überführen will. Noch am Donnerstag hatte der Klub zudem betont, dass die Anmeldung des Insolvenzverfahrens keine Auswirkungen auf den Spielbetrieb habe und dass dieser sichergestellt sei. Allerdings soll der Klub zuletzt auch mit Gehältern im Rückstand gewesen sein und andere Rechnungen zum Teil wohl ebenfalls nicht gezahlt haben. So berichtet der "Kicker", dass dem KFC daher sogar das Internet abgeschaltet worden sein soll.

KFC sieht sich als Opfer

Der KFC reagierte noch am Abend in einer Stellungnahme auf die Stadionsperre – und zeigt sich "äußert verärgert" über das Vorgehen des Stadionbetreibers. Der Hintergrund: Nachdem mehrere Teammitglieder des KFC positiv auf Corona getestet wurden, sei dem Stadionbetreiber nach Angaben des Vereins mitgeteilt worden, dass die Partie aufgrund der Corona-Fälle nach Aussage des Krefelder Gesundheitsamtes voraussichtlich "ohnehin nicht stattfinden kann". Es sei daher "völlig unverständlich", warum der Stadionbetreiber am Freitagabend eine entsprechende Pressemitteilung veröffentlichte. Der KFC spricht in diesem Zusammenhang von einem "Vertrauensbruch", aufgrund dessen eine Grundlage für eine Weiterführung des Vertrags "nach jetzigem Stand" nicht mehr gegeben sei. Zu den ausstehenden Mietzahlungen äußerte sich der Klub nicht.

"Der KFC Uerdingen ist das Opfer eines internen Machtkampfes bei D.Live: Während Herr Brill (Geschäftsführer, d. Red.) unser Spiel bestätigt, wird es von Frau Röttgen (General Manger Merkur Spiel-Arena, d. Red.) abgesagt. Hier wird unter anderem die Situation ausgenutzt, dass der neue Oberbürgermeister in Düsseldorf sich noch einarbeiten muss", meint Investor Mikhail Ponomarev. Die Stadionsituation werde für den KFC "immer untragbarer – nicht nur wegen der Kosten. Wir brauchen hier die Hilfe des DFB." Wie der Verband reagieren wird, ist noch offen. Ebenso unklar, was nun aus dem Spiel gegen Ingolstadt wird. Zumindest in Düsseldorf scheint die Partie nicht stattfinden zu können. Die Corona-Fälle haben derweil noch nicht zu einer Absage des Spiels geführt – wohl auch, weil laut der "Westdeutschen Zeitung" am Samstag nochmal getestet werden soll.

   

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