Kickers: Aufsichtsrats-Boss Thorsten Fischer erklärt Rücktritt

Paukenschlag bei den Würzburger Kickers: Aufsichtsrats-Boss Thorsten Fischer hat am Montag überraschend seine Rücktritt erklärt. Hintergrund sind offenbar unterschiedliche Ansichten über die künftige Ausrichtung des Klubs. Ob er den Kickers als Investor erhalten bleibt, ist noch offen.

Fischer plädierte für Rückzug aus der 3. Liga

Die Entscheidung, sich aus den Gremien des Klubs zurückziehen, sei das "Ergebnis zahlreicher und intensiver Gespräche in den letzten Wochen", schreibt Fischer in einer persönlichen Erklärung. Nach annähernd acht Jahren im Verein halte er den Zeitpunkt für gekommen, "dass sich die strategischen und operativen Verantwortlichkeiten bei den Kickers neu ordnen und breiter aufstellen sollten".

Der Grund für seinen Rücktritt sind offenbar unterschiedliche Ansichten über die künftige Ausrichtung des Klubs. So hatte Fischer nach eigenen Angaben für eine "konsolidierende, geplante Übergangsphase mit sportlicher Neuaufstellung" in der Regionalliga geworben – selbst dann, wenn in der aktuellen Spielzeit am Ende der Klassenerhalt gelingen sollte. Der Grund: Die 3. Liga sei derzeit "wirtschaftlich nur unter sehr großen Anstrengungen darstellbar", so Fischer. "Eine nachhaltige Strategie mit Blick auf die gezielte Förderung der eigenen Jugend sowie der Talente aus der Region sollte neben einer bodenständig strukturellen Weiterentwicklung die Basis darstellen, um nachhaltig und gestärkt zu einem späteren Zeitpunkt in die 3. Liga zurückzukehren."

Unterschiedliche Ansichten

Doch in "Gesprächen mit den Mitgliedern der verantwortlichen Gremien" hätte sich gezeigt, "dass sich unterschiedliche Strategieansätze entwickelt haben". Er habe erkennen müssen, "dass der Fokus sich vor allem auf den Erhalt der Zugehörigkeit zur 3. Liga richtet". Eine Entscheidung, für die er zwar "Verständnis" zeigt, sie allerdings nicht mitträgt – und den Verein nun verlässt.

Dennoch wolle er den Kickers "selbstverständlich" als Sponsor und Ratgeber erhalten und verbunden bleiben, "denn die Kickers sind und bleiben für mich eine Herzensangelegenheit", schreibt Fischer und kündigt an: "Insbesondere werde ich mich persönlich zum Erhalt unseres bestehenden professionellen Nachwuchsleistungszentrum einsetzen." Keine Angaben macht er darüber, ob er den Unterfranken auch als Investor erhalten bleibt. Über die Online-Druckerei "Flyeralarm" hält Fischer 49 Prozent der Anteile an der Würzburger Profifußball AG und ist damit schon seit mehreren Jahren der wichtigste Geldgeber des Klubs. Der "MainPost" zufolge soll der 51-Jährige bereit sein, über einen Verkauf seiner Anteile zu reden.

2009 bei den Kickers eingestiegen

Fischer war 2009 zu den Kickers gekommen und fungierte als treibende Kraft bei der Etablierung im Profifußball. Seit dem Drittliga-Aufstieg 2015 sind die Würzburger durchgehend oberhalb der Regionalliga vertreten und spielten auch für zwei Jahre in der 2. Bundesliga.

"Vorstand und Aufsichtsrat von Verein und AG respektieren die Entscheidung, wenn auch mit großem Bedauern", teilte der Klub mit. Die Nachfolgeregelung im Aufsichtsrat soll "möglichst zeitnah gefunden" werden. "Thorsten ist seit über 13 Jahren mehr als nur Sponsor oder Funktionär der Kickers. Er ist vielmehr untrennbar mit der Kickers-Familie verbunden und aus dieser nicht wegzudenken. Mit viel Herzblut und natürlich auch großem finanziellen Engagement hat er dem Verein in allen Bereichen voran geholfen!“ so Michael Grieger, Präsident des Kickers e.V.

   

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