Kickers-Hoffnung schwindet: "Das, was wir abliefern, ist ein Witz"

Für knapp eine Woche war sie bei den Würzburger Kickers nach dem Sieg gegen Havelse zurück: die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Doch dann setzte es eine 2:4-Pleite gegen Tabellenführer Magdeburg, die den leisen Glauben an den Liga-Verbleib wieder schwinden ließ. Marvin Pourié und Peter Kurzweg fanden im Nachgang deutliche Worte.

"Hat mit Drittliga-Fußball nichts zu tun"

Keine Frage: Eine Niederlage gegen den souveränen Tabellenführer aus Magdeburg ist alles andere als eine Schande, selbst die Spitzenmannschaften aus Kaiserslautern und Braunschweig haben sich am FCM bislang die Zähne ausgebissen. Doch weniger als die Tatsache, erneut verloren zu haben, sorgte bei den Kickers vor allem die Art und Weise des Auftritts für Ernüchterung. "Defensiv ist das einfach zu dünn gewesen, vier Tore sind einfach viel zu viel. Wir hätten drei Tore schießen können und wären trotzdem als Verlierer vom Platz gegangen", sagte Peter Kurzweg bei "MagentaSport", nachdem die Defensive des Zweitliga-Absteigers bei nahezu allen Gegentoren nicht auf der Höhe war und den Magdeburgern viel zu viel Raum ließ. "Das hat mit Drittliga-Fußball nichts zu tun", schimpfte der 28-Jährige und machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Das ist einfach frustrierend und Scheiße. Mir steht es bis hier. Fast jede Woche bekommen wir auf den Sack."

Auch Marvin Pourié, der das 2:4 erzielte, war restlos bedient: "Das, was wir abliefern, ist ein Witz", sagte er gegenüber der "MainPost" und redete sich regelrecht in Rage: "Heute waren es vielleicht 25 Minuten, die gut waren – aber das reicht nicht. Wir können darüber reden, dass wir keine Qualität haben oder dass wir immer erst zu anfangen zu kämpfen, wenn der Zug abgefahren ist. Wo sollen wir anfangen?" Es sei von Saisonbeginn an klar gewesen, dass es mit einer komplett neu zusammengestellten Mannschaft schwer werden würde. "Es ist klar, dass man sich erst einmal finden muss. Schön und gut! Aber das, was wir abliefern, ist nicht das, was gefordert ist. Wir nehmen den Abstiegskampf nicht an. Es ist deprimierend und wird immer deprimierender."

Santelli übt sich in Durchhalteparolen

Zwar hat sich an der Tabellenkonstellation nichts verändert, sodass den Kickers noch immer sechs Punkte zum rettenden Ufer fehlen, allerdings bleiben Würzburg nur noch zehn Partien, um den freien Fall von der 2. Liga in die Regionalliga zu verhindern. Hinzu kommt, dass Viktoria Berlin auf Rang 16 stehend noch zwei Nachholspiele hat. Sollten die Himmelblauen am Mittwoch in Halle gewinnen, würde sich der Rückstand auf acht Punkte vergrößern, was den Klassenerhalt endgültig in weite Ferne rücken lassen würde.

Trainer Ralf Santelli, der seiner Mannschaft über weite Strecken einen "ganz ordentlichen" Auftritt bescheinigte, übte sich bereits in Durchhalteparolen: "Ich kann es nur immer wieder sagen: Es geht bis Ende Mai. Wir hatten heute den Tabellenführer zu Gast. Wenn man da einen Top-Tag erwischt und alles läuft, dann kannst du was machen. Ansonsten musst du auch mal mit dem zufrieden sein, wie du einzelne Phasen überstanden hast." Für den Klassenerhalt wird das allerdings nicht reichen. Damit die Hoffnung zurückkehrt, müssen am nächsten Samstag in Wiesbaden drei Punkte her. Das ist allerdings leicht gesagt als getan, schließlich haben die Hessen die letzten drei Spiele allesamt gewonnen.

   

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