Kickers-Kapitän Strohdiek über Fehlschuss: "Ein bisschen peinlich"
Die Leistung hatte bei den Würzburger Kickers grundlegend gestimmt – da waren sie sich einig. Doch die mangelnde Chancenverwertung verhinderte bei der 0:1-Niederlage beim TSV 1860 München, dass zumindest ein Punkt mit nach Hause genommen wurde. Dennoch zogen die Verantwortlichen auch etwas Positives aus der Partie.
Strohdiek vergibt große Chance
Überrascht gewesen sei er nicht, erklärte Christian Strohdiek nach der Partie bei "MagentaSport". Er habe sich ja schließlich mit Absicht etwas Abseits des Geschehens aufgehalten, um dann den Ball zu bekommen. Der Plan ging auf – doch die Umsetzung nicht. Aus zwei Metern schoss der Verteidiger den Ball am Tor vorbei. "Der geht mir nicht an die Innenseite, sondern ans Schienbein. Das muss ich technisch natürlich besser lösen, dann steht es 1:1." Das sei bitter und "auch ein bisschen peinlich", ergänzte er gegenüber dem "Kicker".
Es geht um die Szene in der 72. Minute: Nachdem 1860-Schlussmann Tom Kretzschmar den Ball bei der Ausführung des Abstoßes doppelt berührt haben sollte, gab Schiedsrichter Franz Bokop indirekten Freistoß für die Kickers auf der Begrenzung des Fünfmeterraums. Stürmer-Zugang Marvin Pourié legte den Ball quer zu Strohdiek, der das freie Eck aus kürzester Distanz verfehlte. "Die Idee war genial, die Ausführung nicht", sagte Coach Torsten Ziegner.
"Natürlich zu wenig"
Es war eine der zwei besten Chancen für den Absteiger. Bereits nach acht Minuten war Moritz Heinrich auf und davon, scheiterte aber am gegnerischen Torhüter. "In so einem Siel bekommst du nicht viele Chancen, die musst du dann nutzen", ärgerte sich Strohdiek. "Mit etwas Glück, nehmen wir was Zählbares mit." Doch das Glück reichte nicht aus, denn die Hausherren erzielten durch Marcel Bär früh den Siegtreffer (13.). "Wir haben heute ein sehr ausgeglichenes Spiel gesehen", sagte Ziegner. "Es war ein Spiel in dem beide Mannschaften sehr viel Respekt voreinander hatten. Es gab viele intensive Zweikämpfe, die Münchner waren am Ende einfach etwas kaltschnäuziger." Zudem konnte sein Team "den Gegner nicht so beschäftigen, dass er nicht in sein gefährliches Gegenpressing kam".
Doch trotz der Niederlage – immerhin gegen einen Aufstiegskandidaten – nahmen die Beteiligten des FWK auch Positives mit. "Schlussendlich gehen wir als Verlierer vom Platz, das ist natürlich zu wenig. Wir haben aber gezeigt, dass wir nach einem Rückstand nicht auseinanderbrechen und so eine gute Mannschaft wie München auf Trab zu halten", so Ziegner. Auch Kapitän Strohdiek resümierte, er und seine Kollegen hätten "als Mannschaft gut dagegen gehalten. Wir haben nicht aufgesteckt und haben versucht, unseren Plan durchzuziehen. Wir gehen trotzdem erhobenen Hauptes vom Platz". Am Montag in einer Woche empfangen die Kickers den SC Verl und können es dann besser machen.