Kickers nach Remis enttäuscht: "Hatten genug Chancen für das 2:0"
Das Warten bei den Würzburger Kickers geht weiter: Zwar ist das Team durch das 1:1 gegen den VfL Osnabrück seit zwei Spielen ungeschlagen, allerdings wartet der Zweitliga-Absteiger auch nach dem vierten Spiel weiter auf den ersten Sieg. Weshalb die Enttäuschung bei den Unterfranken groß war, trotz guter Chancen wieder nicht als Sieger vom Platz gegangen zu sein.
Zwei Punkte verloren
Es ist die Frage aller Fragen nach einem Unentschieden: Zwei Punkte verloren, oder einen gewonnen? Bei Hendrik Bonmann kam die Antwort ohne Zögern: "Wir haben den Befreiungsschlag mit einem Sieg verpasst", sagte der Keeper der Würzburger bei "MagentaSport", dass ihm und seinen Team zwei Punkte verloren gegangen seien. Denn schließlich hätten die Hausherren im Duell der Zweitliga-Absteiger "genug Chancen für das 2:0" gehabt. "Wenn wir das 2:0 machen, spielen wir es herunter", so der 27-Jährige. Durch das zweite Remis in Folge warten die Unterfranken auch nach dem vierten Spiel noch auf ihren ersten Sieg.
Es sei nicht das beste Spiel gewesen, "aber wir haben gut gestanden, lange die Null gehalten und gekämpft", meinte Bonmann. Deshalb sah es auch danach aus, als würden die Kickers das Spiel gewinnen. Doch zu den ausgelassenen Möglichkeiten vor und nach dem Führungstor durch David Kopacz (48.) gesellte sich ein Lapsus von Stürmer Saliou Sané, aus dessen Folge doch noch der Ausgleich fiel: Sebastian Klaas (81.) glich aus und entriss dem FWK noch zwei Zähler.
"Wir haben den Ball vorne nicht fest gemacht, das war ein dummer Ballverlust, wir waren dann nicht ganz geordnet. Das wird in der 3. Liga bestraft", so Bonmann, der aber gleich hinzufügte: "Das ist kein Vorwurf, wir sind alle jung, machen alle Fehler." Sané hatte den Ball in der eigenen Hälfte mit der Hacke versucht weiterzuleiten. Dabei kam das Spielgerät aber zum VfL, der dies ausnutzte. Den Ball hätte der Angreifer "sicher aus dem Feld" zum Einwurf für den Gegner klären sollen, monierte Trainer Torsten Ziegner. "Dann passiert das nicht. Das Ding liegt allein auf unserem Tisch."
Ziegner kritisiert Schiedsrichter
Doch nicht nur die ausgelassenen Chancen und das Herschenken des Siegs störten den Coach. Auch mit der Leistung von Schiedsrichter Franz Bokop war der 43-Jährige nicht zufrieden. "Wir waren gut im Spiel mit dem 1:0, dann wurde wir mehr oder weniger aus dem Spiel genommen mit dem Elfter, der keiner war." Ziegner bezog sich damit auf eine Szene, in der Kopacz nach einem Eckball Osnabrücks Florian Kleinhansl gefoult haben soll (53.). Es war eine strittige Szene. Auch, wenn Bonmann den Elfmeter von Marc Heider halten konnte, sah Ziegner in dieser Situationen einen Bruch im Spiel seines Teams.
Auch die Verteilung der gelben Karten (4:1) sah der gebürtige Thüringer als nicht fair an. "Ich fand es sehr einseitig. Ich suche aber nicht die Schuld bei anderen, wir müssen das zweite oder dritte Tor machen", sagte Ziegner. Aber es sei auffällig gewesen, "wie einseitig das teilweise abläuft". Auch die Kommunikation mit den Unparteiischen sei in der Saison bisher nicht gut. Statt Dialogen gebe es permanent Drohungen der Schiedsrichter, die Trainer auf die Tribüne zu verdammen. "Wir haben nicht mal die Chance, mit den Jungs zu reden." Am Mittwoch geht es für Ziegner und Co. nun zum ebenfalls noch sieglosen SC Freiburg II.