Kickers taumeln Abstieg entgegen: Santelli ist "stinksauer"

Mit dem 1:2 im Kellerkrimi gegen den MSV Duisburg mussten die Würzburger Kickers am Samstag eine weitere empfindliche Niederlage hinnehmen, wodurch die Luft zwölf Spieltage vor Schluss immer dünner wird. Angesichts von bereits acht Punkten Rückstand taumeln die Kickers dem direkten Durchmarsch in die Regionalliga entgegen.

"Das war zu wenig"

Alle Register wurden beim Zweitliga-Absteiger aus Würzburg unter der Woche vor dem Abstiegsduell gegen Duisburg gezogen: Mit Ralf Santelli, der bereits zum Ende der vergangenen Saison interimsmäßig an der Seitenlinie der Kickers stand, wurde am Donnerstag vor dem Spiel ein neuer Trainer installiert, und auch der aussortierte Torjäger Marvin Pourié wurde reaktiviert. Doch das allein reichte nicht. Nach einer harmlosen ersten Halbzeit ging es in der heimischen Flyeralarm-Arena mit 0:2 in die Pause. "Wenn man das Spiel insgesamt sieht, haben wir die ersten 45 Minuten verschlafen", gab auch Rückkehrer Santelli am Mikrofon von "MagentaSport" zu. Rekapitulierend wurde der 53-Jährige dann überdeutlich: "Ich bin stinksauer."

Die Gründe für die Wut über die erste Hälfte waren dabei vielschichtig. Das Tabellenschlusslicht sei "überhaupt nicht ins Spiel gekommen", analysierte der Trainer auf der Pressekonferenz. Bezeichnend: Beim 0:1 nach nur vier Minuten hebelte der MSV die komplette Würzburger Hintermannschaft mit einem langen Ball aus der eigenen (!) Hälfte aus. Santelli befand, dass seine Mannschaft "zu viel Angst gehabt" habe und "das Spiel zu sorglos angegangen" sei. Entsprechend habe der Gast aus Duisburg "verdient gewonnen". Zwar wurde Angesprochenes in der zweiten Halbzeit besser und auch mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch Pourié, der erstmals seit Jahresbeginn in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, belohnt (72.), doch am Ende war das Gezeigte deutlich zu wenig.

"Eine ganz beschissene Situation"

So stand am Samstagnachmittag das zwölfte sieglose Spiel in Folge. Der letzte dreifache Punktgewinn datiert vom 31. Oktober des vergangenen Jahres (2:0 gegen Kaiserslautern). In der Summe ergibt sich nach dem Abstieg aus der 2. Liga im vergangenen Jahr somit der letzte Tabellenplatz mit lediglich 18 Zählern und acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. "Jedes Spiel ist ein Endspiel", rief Marvin Pourié nach dem Abpfiff aus und sprach Klartext: So soll aufgehört werden, "alles gut zu reden", dies könne er "langsam nicht mehr hören. Es ist eine ganz beschissene Situation." Womit er nicht ganz richtig lag, war der Appell, in den "letzten 13, 14 Spielen von der ersten bis zur letzten Minute alles reinzuschmeißen." Tatsächlich bleiben den Kickers nämlich nur noch zwölf Spiele, um den direkten Durchmarsch in die Regionalliga zu verhindern.

Ein elementares Spiel auf dem Weg dorthin wartet bereits am nächsten Wochenende, wenn die Würzburger auf den TSV Havelse treffen, die einen Platz vor den Kickers rangieren. Hierfür will Santelli "auf der zweiten Halbzeit aufbauen", in der "kompakter und schneller" gespielt wurde. Auch Pourié, der durchaus als belebend betrachtet werden konnte, forderte ein, dass alle nun "ihr Herzblut geben", um den zweiten Abstieg doch noch zu verhindern. Positiv betrachtend lässt sich zumindest feststellen, dass der FWK in der Fremde bisher besser punktete als daheim, was den Trip nach Havelse vielleicht erleichtert – zumal danach Spitzenreiter Magdeburg bei den Kickers gastiert.

   

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