Kickers trotz Klatsche auf Kurs: "Hat sich nicht viel geändert"
Nachdem man in der vergangenen Woche souverän gegen Hansa Rostock gewann und zielstrebig den Aufstieg ansteuerte, rasten die Würzburger Kickers gegen Viktoria Köln gewissermaßen in eine Wand. Anstatt den direkten Aufstieg zu sichern, gab es eine böse 1:5-Klatsche. Doch an der Ausgangslage im Aufstiegsrennen hat sich nicht viel geändert.
Chancenwucher im ersten Durchgang
Wenn eine Serie in Würzburg endet, dann mit Karacho: Sieben Spiele in Folge blieben die Kickers zuletzt ungeschlagen, der Aufstieg ist in greifbarer Nähe. Doch gegen Köln sollte es noch nicht so weit sein: Die Dotchev-Elf, die sich erst am vergangenen Spieltag trotz einer Niederlage aus dem Abstiegskampf verabschieden konnte, wollte ihr letztes Saison-Heimspiel offenbar mit einem Knall enden lassen – und schoss die Kickers einfach mal mit 5:1 aus dem Stadion.
Sämtliche Treffer der Partie fielen dabei in der zweiten Halbzeit. Die gestaltete sich insgesamt auch komplett anders, als die erste. Da waren es noch die Kickers, die das Heft des Handelns in der Hand hatten. Nur ein Tor, das wollte eben nicht fallen: Pfeiffer, Kaufmann, Herrmann, Gnaase – sie alle scheiterten trotz guter Gelegenheiten vor dem Tor der Viktoria.
"Ich denke mal, dass es in der ersten Halbzeit 4:0 oder 5:1 für uns stehen kann", befand auch Trainer Michael Schiele nach der Partie auf der Pressekonferenz: "Wir haben Alu getroffen, der Torwart ist über sich hinausgewachsen. Das war bitter in der Halbzeit." Von den Kölnern hingegen kam offensiv im ersten Durchgang kaum etwas: "Viktoria hat einen guten Ball gespielt, aber Chancen waren bis zur Halbzeit nichts."
Kickers haben alle Möglichkeiten
Die Chancenverteilung änderte sich aber nach dem Pausenpfiff. Da waren es dann Wunderlich (55.), Carls (58.) und Seaton (63.), die schlagartig für eine komfortable Führung der Hausherren sorgten. Wenig später kamen auch die Kickers zum ersehnten Treffer durch Kaufmann (72.), doch anstatt nachzulegen, fingen sie sich in der Schlussphase nochmal zwei Buden durch Wunderlich (89.) und Höck (90.+2). "Vielleicht wollten wir zu schnell den Ausgleich oder den Anschlusstreffer erzielen, sind zu schnell nach vorne gelaufen", analysierte Schiele und gab zu: "Wir haben auf jeden Fall die eine oder andere Chance zu viel zugelassen."
Doch zum Glück für die Kickers war ligaübergreifender Patzer-Tag bei den direkten Verfolgern. Nur Braunschweig siegte und sicherte sich damit den direkten Aufstieg, die Konkurrenz aus Ingolstadt (0:2 gegen den FCM) und Duisburg (2:2 gegen Bayern II) verpasste ebenfalls drei wichtige Punkte. Glücklich war man mit der Pleite natürlich trotzdem nicht: "Wir sind rigoros ins offene Messer gelaufen", so Sebastian Schuppan: "Das darf uns, wenn das Torverhältnis noch eine Rolle spielt, in der Höhe nicht passieren."
Da ist Verfolger Ingolstadt nun mit acht Toren Vorsprung klar im Vorteil. Sollten die Kickers also bei einem gleichzeitigen Sieg der Schanzer verlieren, würde der FCI dank des Torverhältnisses vorbeiziehen. Dennoch konnte Schiele nach vorne schauen: "Es ist jetzt so gekommen, wie es ist. Ich glaube, an der Ausgangssituation hat sich nicht viel geändert", so der Trainer. Den Relegationsplatz haben die Kickers, trotz der Pleite, nun sicher. Und für den direkten Aufstieg reicht ein einziger Punkt am letzten Spieltag gegen Halle. Für die Kickers ist also noch alles drin.