Kickers weiter im freien Fall: "Können so nicht weitermachen"

Das Warten auf einen Sieg geht bei den Würzburger Kickers weiter: Durch das 0:2 beim VfL Osnabrück am Dienstagabend sind die Unterfranken mittlerweile seit neun Partien ohne Erfolg, können nicht an das rettende Ufer heranrücken. Trainer Danny Schwarz zeigte sich nach der Partie schwer enttäuscht.

"Das war zu wenig"

Diese Erkenntnis lag dem FWK-Coach sicherlich schwer im Magen: "Es waren zu viele Spieler auf dem Platz, die weit unter ihren Möglichkeiten agiert haben. Dass es dann nicht reicht, muss jedem klar sein", sagte der 46-Jährige, der sich nach der Partie "ernüchtert" zeigte. "So können wir nicht weitermachen." Es waren klare Worte des gebürtigen Hessen, der seit Mitte Oktober das Sagen hat, in der Zeit aber nur zehn Punkte aus zwölf Spielen holen konnte.

Das große Manko: Dass nicht wie bisher fortgefahren werden kann, ist allen im Klub schon längst bekannt. Doch der Schalter kann nicht umgelegt werden. An der Bremer Brücke gab es die vierte Pleite in Folge. Zuletzt verschlief das Team regelmäßig die Schlussphase, gab dann noch dringend benötigte Punkte wieder ab. Es wird eine Abwärtsspirale – der Kopf macht nicht mehr mit, das Selbstvertrauen schwindet. "Keinen Fortschritt", hatte Torhüter Hendrik Bonmann erkannt. "Das war zu wenig", sagte er bei "MagentaSport".

Zu einfaches Gegentor

Dabei hatten die Beteiligten nach der 1:2-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim am vergangenen Wochenende neuen Mut geschöpft, waren mit dem Auftritt zufrieden. Doch davon war in Osnabrück nichts zu sehen. Zwar habe das Team "relativ gut in die Partie gefunden", und der Plan, Druck aufzubauen sei gut aufgegangen. Doch es waren die altbekannten Probleme: "Nach vorn hätten wir uns mehr Durchschlagskraft gewünscht. Wir hatten gute, aussichtsreiche Situationen, in denen wir die Dinge gefährlicher zu Ende bringen müssen", meinte Schwarz. "Der letzte Ball kommt aber nicht an, oder wir sind zu zögerlich." Alles schon gehört: Denn nicht umsonst stellen die Kickers mit nur 15 Toren nach 23 Partien die schwächste Offensive der Liga.

Das zweite große Problem: die Defensive ist aktuell nicht in der Lage, ein Spiel ohne Gegentreffer zu absolvieren. Das war zuletzt am 18. Spieltag gegen den Halleschen FC der Fall. Am Dienstagabend sei es ein "relativ einfach zu verteidigendes Gegentor" gewesen, das die Weichen auf erneute Enttäuschung stellte. Marc Heider hatte den Ball aus wenigen Metern ins Tor bugsiert, nachdem die Würzburger Hintermannschaft sich recht einfach hatte ausspielen lassen (39.).

Meiste Spiele aller Kellerteams

Im zweiten Durchgang hatte die Schwarz-Elf die Aufgabe, "einem guten Gegner im Rückstand hinterher zu rennen", so der Coach. Es sei deutlich gewesen, dass "die Beine schwer" waren und der Glaube gefehlt hatte. "Zweikampfverhalten, Härte und Aggressivität waren in der zweiten Halbzeit viel zu wenig, um noch einmal heranzukommen." Deshalb war die Partie mit dem 2:0 durch Aaron Opoku (51.) zu diesem Zeitpunkt schon entschieden.

Somit bleibt der Absteiger in akuter Gefahr, in die Regionalliga durchgereicht zu werden. Als Vorletzter ist das Team fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer, hat aber von allen Kellerteams schon die meisten Spiele absolviert. Teilweise sogar schon zwei mehr als die Konkurrenz – was das Tabellenbild verzerrt und sogar noch zu Gunsten der Kickers ausfallen lässt. Bereits am Freitag geht es mit einem Heimspiel gegen den SC Freiburg II weiter. Zeit für die Wende?

   

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