"Kirche im Dorf lassen": Trares will bei Boyd nichts überstürzen

Angesichts der schwächsten Chancenverwertung aller Drittligisten wird Terrence Boyd beim SV Waldhof Mannheim sehnlichst zurückerwartet. In den letzten Tagen konnte der Stürmer nach seinem Mittelfußbruch schon wieder erste Einheiten im Kraftraum absolvieren, doch überstürzen will Trainer Bernhard Trares nichts.

Boyd macht Fortschritte

Schon seit Mitte Dezember müssen die Buwe ohne ihren besten Torjäger auskommen. Und daran wird sich in den nächsten Wochen wohl auch nichts ändern. Allen Fortschritten des US-Amerikaners zum Trotz sagte Trainer Bernhard Trares am Donnerstag bei der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Derby beim 1. FC Saarbrücken: "Er ist natürlich sehr euphorisch, aber man muss die Kirche im Dorf lassen." Dass der 33-Jährige so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen will, nachdem er zuletzt immer schon für 15 Minuten auf das Laufband gehen konnte, "ist mir klar, aber wir dürfen ihn nicht verheizen", hält Trares nicht viel von einem Comeback schon Ende Februar.

Denn sollte sich Boyd dann erneut verletzt, wäre die Saison wohl gelaufen. "Er wird noch wichtig werden für uns, aber wann und wie ist es aktuell nicht abzusehen", so Trares. "Da muss man schon ganz ehrlich sein, auch wenn er unbedingt zurück will und total heiß ist. Er sieht natürlich, dass wir mehr Strafraumszenen haben und sieht sich als Retter, der das wichtige Tor macht."

Waldhof will FCS "Energie entziehen"

Bis der 33-Jährige wieder vollständig fit ist, müssen es wie gegen Verl André Becker und Kennedy Okpala richten, zudem drängt Felix Lohkemper nach einer Erkrankung in die Startelf zurück. Beim Derby in Saarbrücken wird der 30-Jährige aber wohl zunächst auf der Bank sitzen, da Becker und Okpala ihre Sache am vergangenen Samstag gut gemacht haben. Größere Chancen auf einen Platz in der Startelf dürfte Lukas Klünter haben, der aus einer Gelb-Sperre zurückkehrt. Trares zufolge sei der 28-Jährige im Abwehrzentrum eingeplant, wo er entweder Malte Karbstein oder Henning Matriciani ersetzen würde.

Doch unabhängig davon, wer spielt: in Saarbrücken soll nach zuletzt sieben sieglosen Partien unbedingt ein Sieg her. Auch, um nicht unter den Strich zu rutschen. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt nur noch einen Punkt. Trares, der als Trainer in fünf Spielen gegen Saarbrücken immer als Sieger vom Platz gegangen ist, rechnet mit einem "spannenden" und "emotionalen Spiel". Dem formstarken FCS will Mannheim "Energie entziehen", um das eigene Spiel durchzudrücken. Zudem wurden unter der Woche nochmal Standards trainiert. "Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir damit Erfolg haben", so Trares, nachdem die ruhenden Bälle gegen Verl bereits für Gefahr gesorgt hatten.

Mit Transferphase "absolut zufrieden"

Von negativer Stimmung aufgrund der aktuellen Sieglos-Serie will der Waldhof-Coach indes nichts wissen: "Wir versuchen, das nicht an uns heranranzulassen." Es gelte, sich davon freizumachen. "Du musst das beeinflussen, was du beeinflussen kannst. Wir arbeiten kontinuierlich weiter und bleiben fokussiert." Mit der Transferperiode, in der mit Becker und Ferati zwei Neue geholt wurden, zeigte sich der 59-Jährige indes "absolut zufrieden. Wir haben genau die zwei Positionen noch mal aufgefüllt, die wir gebraucht haben". Ob das am Samstag für den ersten Sieg seit Mitte November reicht? 2.000 Fans werden sich vor Ort ein Bild davon machen.

   

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