Klaus Gjasula im Interview: "Wir haben noch nichts erreicht"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Klaus Gjasula von den Stuttgarter Kickers über den Aufwärtstrend der Blauen, seine Rolle in der Mannschaft, seinen Helm und er verrät, was sich die Kickers beim Spiel in Würzburg ausrechnen.

[box type="info"]Hintergrund: Der 26-jährige Mittelfeldspieler kam in der Winterpause von den Offenbacher Kickers nach Stuttgart-Degerloch und bestritt seitdem alle elf Partien über die volle Distanz.[/box]

liga3-online.de: Hallo Herr Gjasula. Am Mittwoch haben die Stuttgarter Kickers durch einen 2:0-Sieg beim 1.FC Heiningen das wfv-Pokalhalbfinale erreicht. Somit haben die Blauen nur eines der letzten zehn Spiele verloren. Was sind die Gründe für den momentanen Erfolg der Mannschaft?

Klaus Gjasula: Die Mannschaft ist eingespielt und der Trainer hat die richtige Formation gefunden. Außerdem steckt im Team sehr viel Potenzial, was in der Hinrunde vielleicht nicht immer gezeigt wurde. Wir stehen in der Defensive oft gut und kommen vorne immer zu unseren Chancen. Deshalb ist der aktuelle Erfolg auch verdient.

Ist somit auch die Stimmung in der Mannschaft besser als zum Zeitpunkt ihrer Verpflichtung?

Ja, auf jeden Fall. Es ist immer einfacher, wenn der Erfolg da ist. Als ich in der Winterpause aus Offenbach gekommen bin, war jeder aufgrund der sportlichen Talfahrt etwas verunsichert. Doch wir haben die Winterpause dann gut genutzt und uns den Erfolg erarbeitet. Nun ist jeder etwas lockerer, doch wir arbeiten weiterhin jeden Tag hart daran, um am Ende den Klassenerhalt zu erreichen.

Aus den letzten neun Drittliga-Spielen haben die Blauen einen Zwei-Punkte Schnitt geholt. Trotzdem steckt ihr Team noch mitten im Abstiegskampf. Ziemlich kurios, oder?

Ja, das ist schon etwas verrückt. Wir haben nach der Winterpause schon 19 Punkte gesammelt, aber immer noch nichts erreicht. An der Tabelle sieht man, wie ausgeglichen die 3. Liga ist und jedes Spiel auf Messers Schneide steht. Deshalb müssen wir weiter fleißig punkten und dürfen uns keine schwachen Spiele erlauben.

Sie selber haben großen Anteil am Erfolg der Blauen, denn Sie haben nach ihrem Wechsel noch keine einzige Drittliga-Minute verpasst. War damit zu rechnen, dass Sie sich so schnell etablieren?

Ich weiß, was ich kann und habe deshalb gehofft, dass ich möglichst viele Spiele mache. Dass dies so gut klappt, ist natürlich schön für mich.

Für ihren Torhüter Rouven Sattelmaier sind Sie gar der beste Sechser der Dritten Liga…

Das ehrt mich, dass Rouven Sattelmaier das so sieht. Ich selber kann das nicht beurteilen, da ich noch nicht gegen jeden Gegner gespielt habe. So ein Lob spornt einen auch noch einmal an, doch ich möchte mich selber nicht herausheben. Wir haben uns als gesamtes Team stabilisiert und jeder hat seinen Anteil zum Erfolg beigetragen.

Sie fallen neben ihrer guten Leistung natürlich auch durch ihren Helm auf. Könnten Sie sich vorstellen, jemals noch einmal ohne ihren „Glücksbringer“ aufzulaufen?

In meiner Offenbacher Zeit galt der Helm als Glücksbringer, doch mittlerweile trage ich ihn, da ich mich dadurch sicherer fühle. In Offenbach habe ich ihn für ein Spiel schon einmal abgenommen, doch gleich wieder einen Schlag abbekommen. Mittlerweile habe ich mich an den Helm gewöhnt und trage ihn gerne. Ob ich jemals nochmal ohne diesen auflaufe, kann ich jedoch nicht sagen.

Auf der Position im defensiven Mittelfeld sind Sie oft als Abräumer gefragt und aufgrund ihrer Zweikampfstärke auch bei den Fans sehr beliebt. Wo sehen Sie denn Ihre Stärken und woran wollen Sie noch arbeiten?

Neben der angesprochenen Zweikampfstärke habe ich auch eine gute Übersicht und bin ruhig am Ball. Jedoch muss ich noch an meiner Torgefährlichkeit arbeiten, denn in der Offensive zeige ich mich noch zu wenig.

Ihr Bruder Jürgen Gjasula spielt bei Greuther Fürth. Ist die zweite Liga auch Ihr Karriereziel?

Auf jeden Fall ist die 2. Bundesliga mittelfristig mein Ziel. Es wäre ein Traum, einmal mit meinem Bruder in einer Mannschaft zu spielen oder sonst zumindest gegen ihn. Doch in erster Linie zählt für mich erst einmal der Klassenerhalt mit den Stuttgarter Kickers.

Mit den Kickers geht es am Samstag dann nach Würzburg. Ist Ihre Mannschaft aufgrund der starken aktuellen Form dort Favorit?

Als Favorit gehen wir definitiv nicht ins Spiel. Würzburg kämpft noch um den Aufstieg und wir stecken mitten im Abstiegskampf, deshalb liegt die Favoritenrolle klar bei Würzburg. Allerdings hat uns der Trainer auch für dieses Spiel gut vorbereitet und wir wollen etwas Zählbares mitnehmen. Ich erwarte ein hart umkämpftes Spiel, in dem wir wieder alles abrufen müssen, um eine Chance zu haben.

   

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