"Kleine Chance am Leben erhalten": Aue schielt weiter auf Rang 4
Am Sonntag tritt Erzgebirge Aue beim bereits abgestiegenen MSV Duisburg an. Der Weg der Veilchen führt angesichts von sechs Punkten Rückstand auf Platz 3 zwar wohl nicht mehr zum Aufstieg, dennoch lohnt sich ein Kampf um Platz vier, der zur direkten DFB-Pokal-Teilnahme berechtigen würde.
Dotchev-Rückkehr mit "gemischten Gefühlen"
Ex-MSV-Trainer Pavel Dotchev (Februar bis Oktober 2021) ist am Sonntag mit dem FC Erzgebirge Aue der vorerst letzte Drittliga-Heimspiel-Gegner der Zebras. Eine besondere Situation für den jetzigen Übungsleiter der Veilchen, wie er zugibt. "Das ist für mich trotz meiner Erfahrung eine Situation, die ich bisher so noch nicht hatte. Ich finde den Abstieg sehr, sehr schade, denn ich weiß, wie viel Herzblut in dieser Region steckt", so Dotchev bei der Pressekonferenz am Freitag.
Trotz des besiegelten Abstiegs des Gegners erwartet Dotchev eine motivierte Mannschaft. "Sie werden im letzten Heimspiel noch mal versuchen, ihr wahres Gesicht zu zeigen. Ich kann mir vorstellen, dass mein Kollege Uwe Schubert die Mannschaft bis in die Haarspitzen motivieren wird, damit die sich sauber verabschieden vom letzten Heimspiel", so Dotchev. "Das macht sie ein bisschen unberechenbar, vor allem, was die Aufstellung betrifft." Als Beispiel, dass in der Liga jeder jeden schlagen könne und es eine Topleistung braucht, führt Dotchev den VfL Lübeck an. "Lübeck war auch schon abgestiegen und hat gegen Duisburg 5:3 gewonnen, obwohl es für Duisburg ja noch um viel ging", wies Dotchev die Favoritenrolle von sich.
Endet die Auswärtsmisere?
Angesichts der letzten Ergebnisse in fremden Stadien tun die Veilchen wahrscheinlich auch gut daran, den MSV nicht zu unterschätzen. Schließlich konnte Aue die letzten fünf Auswärtsspiele allesamt nicht gewinnen, Duisburg hingegen hat seit fünf Heimspielen nicht mehr verloren. Für Dotchev müssten sich seine Spieler auch in der Fremde öfters für ihre Auftritte belohnen. "In Ulm war die Leistung top, da haben wir kurz vor Schluss den Ausgleich kassiert. In Dortmund haben wir auch einen verdienten Punkt geholt, aber in Ulm hätten wir gewinnen müssen. Wir bringen schon gute Leistungen auf den Platz, aber wir schaffen es nicht immer, die drei Punkte dann auch mitzunehmen", meint Dotchev.
Das Ziel für die restliche Saison ist klar definiert. "Wir wollen noch diese kleine Chance am Leben erhalten, Vierter zu werden", so der Übungsleiter. Zurzeit ist der FCE Sechster, zwei Punkte hinter den viertplatzierten Essenern. Um im Rennen zu bleiben, ist ein Sieg beim MSV Pflicht. Ausfallen werden weiterhin Marcel Bär (Muskelfaserriss) und Anthony Barylla, beide werden in dieser Saison auch nicht mehr zum Einsatz kommen. Zudem hat sich Ramzi Ferjani am Fuß verletzt.